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Rügheim
Festabend in Rügheim anlässlich des Reformationstages: Eine Festpredigt und viele Ehrungen
Für die musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes sorgte neben Matthias Göttemann an der Orgel der Kleine Bezirksposaunenchor unter der Leitung von Jonathan Knoch.
Foto: Jens Fertinger | Für die musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes sorgte neben Matthias Göttemann an der Orgel der Kleine Bezirksposaunenchor unter der Leitung von Jonathan Knoch.
Jens Fertinger
 |  aktualisiert: 07.11.2024 02:42 Uhr

Am Gedenktag der Reformation lädt das Evangelisch-Lutherische Dekanat Rügheim regelmäßig zu einem Festabend ein, der mit dem Gottesdienst in der Kirche beginnt und anschließend im Schüttbau weitergeführt wird. Dekanin Anne Salzbrenner hielt in diesem Jahr die Festpredigt zum Thema "500 Jahre evangelisches Kirchengesangbuch".

Die musikalische Ausgestaltung lag in den bewährten Händen von Dekanatskantor Matthias Göttemann an der Orgel sowie beim Kleinen Bezirksposaunenchor unter der Leitung von Jonathan Knoch. Den liturgischen Teil übernahmen neben Salzbrenner der stellvertretende Dekan Jan Lungfiel sowie Synodalpräsidentin Charlotte Seitz und Seniorpfarrer Thomas Prusseit.

Vom Achtliederbuch zum heutigen Gesangbuch

Die Dekanin hatte sich bewusst das Thema "500 Jahre evangelisches Kirchengesangbuch" gewählt, hat es doch in diesem Jahr ein rundes Jubiläum, das Beachtung verdient. Salzbrenner teilte ihre interessanten und gleichzeitig wissenschaftlichen Ausführungen in drei etwa gleich große Jahrhundertschritte – und auch die Lieder im Gottesdienst folgten diesem Schema.

Da stand zum Beispiel am Anfang das "Achtliederbuch", welches im Jahr 1524 zuerst blattweise, später gebunden vorlag. Ganz sicher wurde auch schon vorher in den Gemeinden beim Gottesdienst gesungen, doch gedruckte Vorlagen bildeten ein Novum. "Während des 17. Jahrhunderts wuchs die Gesangbuchlandschaft regelrecht zu einem wilden Garten heran", sagte Salzbrenner.

Die Festpredigt zum Thema '500 Jahre evangelisches 
Kirchengesangbuch' hielt Dekanin Anne Salzbrenner.
Foto: Jens Fertinger | Die Festpredigt zum Thema "500 Jahre evangelisches Kirchengesangbuch" hielt Dekanin Anne Salzbrenner.

Ein Jahrhundert später würdigte man schon Paul Gerhardt, indem seine bis heute oft gesungenen Lieder Einzug in das Gesangbuch fanden. Es folgten Christian Fürchtegott Gellert und Friedrich Klopstock. Gerade durch sie wurden Lieder geschaffen, die "den christlichen Glauben gemessen am Maßstab der Vernunft in schlichter und dennoch ästhetischer Form vermitteln".

Im 20. Jahrhundert förderte man die Erstellung eines gemeinsamen Gesangbuchs, eine Idee, die bis in die heutige Zeit wirkt: Neben einem sogenannten Stammteil ergänzten zusätzliche Heftchen – wer kennt nicht den "Silberpfeil" oder "Auf und macht die Herzen weit" sowie "Kommt, atmet auf"? – mit zum Teil modernen Liedern das Repertoire. Die Gestaltung eines neuen Gesangbuchs ist bereits in Vorbereitung, "aber auch wenn es keine leichte Aufgabe ist – eins ist gewiss: es gibt auch im Blick auf unser neues Evangelisches Gesangbuch nichts Beständigeres als den Wandel", so Salzbrenner.

Ansprache und Grußworte am Festabend

In ihrer späteren Ansprache ging sie noch einmal kurz auf das Jubiläum des Gesangbuchs ein und erinnerte daran, dass viele Gläubige vom Lied – der Kombination von Wort und Musik – ergriffen würden, damit könne sich das Leben verändern, weil der Mensch verstehe, um was es da geht.

Die Dekanin schloss mit dem Wunsch, "dass alle in der Kirche immer wieder auf solche Lieder treffen, die uns emotional ansprechen mit Melodie und Text, damit wir spüren, dass der Glaube an Jesus Christus mehr ist als Vernunft, sondern ein Geschenk, das unser Gefühl anspricht, uns trägt durch Wort und Musik, heilende und verbindende Kraft wird".

In ihren Grußworten gingen die stellvertretende Landrätin Birgit Bayer (FW) und der Bürgermeister der Stadt Hofheim, Alexander Bergmann (CSU), auf die Festpredigt ein und würzten ihre Ausführungen mit persönlichen Worten. Beide fanden viel Lob in Bezug auf die segensreichen Tätigkeiten des Evangelischen Dekanats Rügheim für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Haßberge.

25 bis 50 Jahre ehrenamtlich engagiert

Im Mittelpunkt des Dekanatsempfangs stehen traditionell die Ehrungen verdienter und langjähriger Mitarbeitender. Gerade diejenigen, welche 25 Jahre oder mehr im Dienst der Kirche ehrenamtlich tätig sind, sollen bei dieser Gelegenheit ausgezeichnet werden. Elf Personen wurden geehrt. Sie erhielten jeweils eine Urkunde mit dem Segenswunsch des Dekanats sowie eine Tontasse mit Widmung.

Gratulanten und Geehrte (von links): Bürgermeister Alexander Bergmann, Alfred Müller, Anne Salzbrenner, Hiltrud Denninger, Herbert Schoregge, Antje Hein, Wilfried Elflein, Dagmar Räth, Thomas Link, Christa Haas, Ute Köttler, Gerhard Koch, Jan Lungfiel, Charlotte Seitz und Birgit Bayer.
Foto: Jens Fertinger | Gratulanten und Geehrte (von links): Bürgermeister Alexander Bergmann, Alfred Müller, Anne Salzbrenner, Hiltrud Denninger, Herbert Schoregge, Antje Hein, Wilfried Elflein, Dagmar Räth, Thomas Link, Christa Haas, Ute ...

Die Ehrung für 25 Jahre als Leiterin des Singkreises erhielt Antje Hein (KG Rügheim). Die Urkunde für 30-jähriges Wirken in den Kirchengemeinden bekamen: Ute Köttler und Christa Haas (KG Hofheim, ehrenamtliche Mitarbeit und Mitgliedschaft im Kirchenvorstand), Hiltrud Denninger (KG Rügheim, Seniorenarbeit) und Thomas Link (KG Rügheim, Kirchenvorsteher und Leselektor).

35 Jahre lang ist Dagmar Räth als Sammlerin (KG Rügheim) tätig. Kirchenvorsteher Wilfried Elflein aus Rentweinsdorf übte dieses Ehrenamt nunmehr 48 Jahre lang aus. Diakon Alfred Müller wurde für seinen 50-jährigen Einsatz als Leiter der Jungschar Zeltlager (KG Altenstein) geehrt und Herbert Schoregge kann auf ebenso viele Jahre als Posaunenchorleiter (KG Hafenpreppach) zurückblicken.

Nicht anwesend waren Werner Will (KG Salmsdorf, Kirchenvorsteher und Kirchenpfleger) und Vera Braun (KG Westheim, außerordentliches Projekt "Passions- und Osterweg").

 
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