Ein fulminantes Comeback feierte die Faschingsshow "Menschen, Tiere, Sensationen" in der Eltmanner Stadthalle. Über zehn Jahre lang gab es in Eltmann alternative Faschingsveranstaltungen, da das Faschingskomitee die aufwändige Show nicht mehr organisieren konnte. Eine Mischung aus altbewährten und "frischen" Akteuren stellten nun die Kultshow mit einem fünfstündigen Programm wieder auf die Beine und es gab stehenden Applaus.
Stadthalle wurde zum Zirkus
Dreimal vollbesetztes Haus, dreimal beste Stimmung und von überall Lob für Ausstattung und Inhalt. Das verjüngte Faschingskomitee Eltmann (FKE) verwandelte die Stadthalle in einen Zirkus, in dem sich Clowns und Seiltänzerinnen, Körper- und Wortakrobaten in der Manege abwechselten.
Die Garden "Butterfly Dancers", "Dancing Fire" und "Starlightgirls" begeisterten mit jeweils einem Garde- und einem Showtanz. Peter Klein übernahm als altbewährter Büttenredner die Rolle des "Anheizers": "Ich bin Deutschland, ich bin ein Narr", stellte er fest und prangerte zahlreiche Missstände an. Von Volksvertretern, die auf der Bremse stehen, bis zur Fußball-Nationalmannschaft oder mancher Modeerscheinung.
Aber auch Eltmann müsse viel aushalten, wie etwa die dunkle Asphaltstraße über den Marktplatz oder eine digitale Versorgung schlechter als in Albanien. Besonders griff Peter Klein die Eltmanner Baum-Krise auf: Kein Maibaum, kein Kirchweihbaum, kein Narrenbaum, der Christbaum erst am 2. Advent – und kein Richtbaum auf dem neuen Standesamt. Den ganzen Saal auf seiner Seite hatte er, als er für 2023 wieder die Wallburg-Weihnacht einforderte.
Zum Tratsch und Sterbebilder-Tausch trafen sich die Damen vom Weiberfasching im Friseursalon und fanden manches Haar in der Suppe, wie etwa die Absage von Eltmanner Veranstaltungen, während andernorts alles wieder stattfand: "Mer könnert fast maan, dem Michel hat des Corona g'falln", mutmaßten die Damen.
Herzblatt-Show für den Bürgermeister
Bürgermeister Michael Ziegler jedoch versteht Spaß, stand er doch auch als Akteur auf der Bühne. Einmal mehr wurde versucht, den unverheirateten Bürgermeister in einer eigens inszenierten Herzblatt-Show unter die Haube zu bringen.
Als wären sie nie weg gewesen, brillierten die Gammler und die Komitee-Harmonists und einen viel umjubelten Schlusspunkt setzte das Männerballett. Bis in die frühen Morgenstunden feierten die Besucherinnen und Besucher der drei Vorstellungen noch bei Tanz und Cocktails nach.