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Haßfurt
Ende des Tankrabatts: Der Frust an den Zapfsäulen im Landkreis Haßberge ist groß
Die Preise für Treibstoffe schnellen seit 1. September wieder in die Höhe. Vier Bürger aus der Region verraten, was sie darüber denken.
Schluss mit dem Tankrabatt. So denken die Menschen aus der Region darüber.
Foto: Lorenz Thomas | Schluss mit dem Tankrabatt. So denken die Menschen aus der Region darüber.
Lorenz Thomas
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:31 Uhr

Seit diesem Donnerstag müssen die Autofahrerinnen und Autofahrer deutschlandweit wieder tiefer in die Taschen greifen, denn mit Ende des Monats August ist der Tankrabatt ausgelaufen. Durch den Wegfall der Energiesteuersenkung stiegen die Preise für Kraftstoffe allerorts im Haßbergkreis über Nacht deutlich an. Diese Redaktion hat nachgefragt, was Menschen aus der Region davon halten.

Sejd Dukelaj aus Knetzgau, 36 Jahre, ist von der Politik enttäuscht:

Sejd Dukelaj fährt mittlerweile mit dem Fahrrad zur Arbeit.
Foto: Lorenz Thomas | Sejd Dukelaj fährt mittlerweile mit dem Fahrrad zur Arbeit.

"Die Spritpreise sind eine Frechheit, die Politiker wissen nicht mehr, was die Menschen wollen", sagt Sejd Dukelaj, Betreiber der Star Wash Autowaschanlage in Haßfurt. "Es ist teilweise schon dreist, wie die Preise gestiegen sind. Die Menschen in meinem Umfeld sind sauer auf die Politik. Früher bin ich immer mit dem Auto zur Arbeit gefahren, mittlerweile fahre ich die 7,9 Kilometer mit dem Fahrrad", so Dukelaj weiter.  Im Hinblick auf die allgemein gestiegenen Lebenshaltungskosten wünsche er sich eine allgemeine Lohnerhöhung.

Sven Müller aus Euerbach, 55 Jahre, denkt kritisch über die Ölkonzerne:

Sven Müller findet, dass der Tankrabatt nicht bei den Menschen angekommen ist.
Foto: Lorenz Thomas | Sven Müller findet, dass der Tankrabatt nicht bei den Menschen angekommen ist.

"Der Tankrabatt ist nicht bei den Menschen angekommen", sagt Sven Müller aus Euerbach im Landkreis Schweinfurt. "Mich betrifft es wenig, ich habe einen Geschäftswagen, aber der Großteil der Menschen muss, um zur Arbeit zu kommen, die hohen Spritpreise in Kauf nehmen", so Müller weiter. Offen denkt er an die 90er Jahre zurück, als der Ölkonzern Shell wegen des Konflikts um den schwimmenden Öltank "Brent Spar" boykottiert wurde. Heutzutage wäre ein ähnlicher Boykott gegen die Ölkonzerne angemessen, findet er. "Leider wird sich in der Realität wohl nichts ändern", so Müller.

Sebastian Mühlfelder aus Sand, 46 Jahre, ist besorgt über die steigenden Preise:

Sebastian Mühlfelder verfährt für die Arbeit einiges an Sprit.
Foto: Lorenz Thomas | Sebastian Mühlfelder verfährt für die Arbeit einiges an Sprit.

Eberhard und Sebastian Mühlfelder aus Sand am Main äußern sich besorgt über die steigenden Preise. "Pro Woche fallen bei uns rund 100 Euro an Spritkosten an und das nur, damit wir unserer Arbeit nachgehen können", sagt Sebastian Mühlfelder. Auch die regionalen Preisunterschiede seien auffällig, "in Oberfranken ist es meistens billiger, ich versuche deswegen dort zu tanken, wenn ich sowieso da oben bin". Sein Vater Eberhard Mühlfelder sagt hierzu: "Es ist ungerecht gegenüber den Bürgern. Eine Verlängerung des Tankrabatts ist auf jeden Fall notwendig." 

Eberhard Mühlfelder aus Sand, 67 Jahre, hofft auf steigende Löhne:

Eberhard Mühlfelder findet eine Verlängerung des Tankrabatts notwendig.
Foto: Lorenz Thomas | Eberhard Mühlfelder findet eine Verlängerung des Tankrabatts notwendig.

Eberhard Mühlfelder findet, dass die Politiker einen Umsetzungsdruck haben. "Sie versuchen, ihren Wahlversprechen gerecht zu werden, aber finden dabei keinen guten Weg." Beide hoffen für die Zukunft, dass die allgemeinen Stundenlöhne ebenso wie die Preise ansteigen.

 
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  • J. W.
    Wenn man sich das Verhalten vieler Autofahrer anschaut, dann juckt denen der Spritpreis nicht. Jeder Meter wird gefahren, auch wenn zum Beispiel der Hund einmal raus in die Natur gefahren wird. Es wird auch gerast wie eh und jeh. Oder sind das nur diejenigen, die einen Dienstwagen haben? Wenn ja, dann müssen sich hier die Firmen auch einmal Prämien für das Spritsparen einfallen lassen.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Die jetzige Bundesregierung ist noch schlechter als die unter Merkel. Nur Gemurkse, Herr Scholz hat keinen Plan und wenn es ihm danach ist wird eine Reise unternommen ins Ausland. Mit dieser Regierung geht es in Deutschland nur noch bergab.
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