
"We don’t need no education" intonierte die Stadtkapelle Eltmann zum fulminanten Einzug der Akteure bei der Faschingsshow "Menschen, Tiere, Sensationen", die in diesem Jahr unter dem Motto "Back to school" stand. Rektorin Johanna Kremer hatte ihre Truppe gut im Griff, und so führten die beiden Lehrkräfte Päda Goge (Julius Kremer) und Bill Dungs-Lücke (Kilian Hornung) durch ein buntes Programm zwischen Klassenzimmer und Eltmanner Marktplatz mit viel Tanz, Musik und Lokalkolorit.
Die Kinder schaffen es auch alleine zur Schule
Als Büttenredner gibt Peter Klein traditionell den "Anheizer" im Eltmanner Fasching. Unter dem Motto "Kinder an die Macht" holte er sich als "Petra aus der dritten Klasse" Verstärkung bei der Minigarde, die lautstark Herbert Grönemeyers Refrain in den Saal riefen. Klein forderte die Eltern auf, ihren Kindern zuzutrauen, dass sie den Schulweg auch alleine schaffen und appellierte gleichzeitig an die Verkehrsteilnehmer, mehr Rücksicht zu nehmen. Schließlich sei es kein Zeichen angepasster Fahrweise, wenn der eine in der Kurve sein Wohnmobil umwirft, der andere eine ganze Straße verwüstet und ein Trümmerfeld hinterlässt.

Klein Petra beschäftigte sich aber auch mit dem Gendern, der digitalen Infrastruktur, dem nicht sendenden Sendemast in Weisbrunn, den neuen Flaschenkapseln, die ein Kind kaum öffnen kann und der Verleihung der Ehrenbürgerwürde in St. Paul Troix Chateaux an Bürgermeister Michael Ziegler und dem Hauptorganisator der Städtepartnerschaft Michael Friedsam. In Eltmann lägen die Maßstäbe da sehr viel höher, so "Petra".

Wenn im Standesamt Sekt geklaut wird
Eltmanner Lokalgeschehen nahmen auch die Frauen vom Weiberfasching aufs Korn, die sich vor dem Klassentreffen des Jahrgangs 1951/52 am Marktplatz trafen und erst mal vor dem neuen Standesamt einen Sekt schnorrten, während drin eine Trauung lief. Wie andere Gruppen beschäftigten sie sich mit dem Puppies-Treffen in Eltmann, mit dem geschlossenen Café Sauer und den reduzierten Öffnungszeiten der Metzgereien – "da bleibt uns bloß Brautpaar gucken im neuen Standesamt", oder mit dem Seniorenbus nach Ebelsbach.
Nach einer Pilgerreise auf dem Jakobsweg kehrten die legendären "Gammler" (Elle, Ralf und Norbert Steinhäuser und Thorsten Kneuer) zurück nach Eltmann, waren aber bestens informiert. So spekulierten sie über die politische Zukunft von Dorothee Bär eventuell als Verteidigungsministerin, berichteten vom "Trittbrettfahrer" bei den Biertagen, dem geplanten Allianz-Bad und von der neuen Leidenschaft von Bürgermeister Michael Ziegler, dem Busfahren.

Denn "der Bürgermeister fährt jetzt öfter Bus, da muss er nicht am Steuer sei und hat die Händ zum Trinken frei". Ob in die Partnerstadt nach Frankreich, bei der CSU-Fahrt in die Berge oder bei der Seniorenfahrt durch Stadt und Statteile: "Unner Bürgermeister ist nicht online sondern on the road, der macht Bus-Office statt Home-Office".

Warum in Eltmann jetzt überall Tempo 30 eingeführt wurde? Weil bei den Hofschoppenfesten in der Innenstadt die Gäste auch mit fünf Schoppen intus noch sicher über die Straße zum öffentlichen WC im Rathaus kommen müssen. Aber wie immer galt das Motto der "Gammler": "Mir wöll‘n da fei gar nix g‘sacht hab, vielleicht is an der ganz‘n Gschicht nix dra".
Seine Premiere als "Schülersprecher" hatte Jakob Rumpel, der mit der Bundespolitik abrechnete, aber ebenso wie Anfangs Peter Klein zu mehr gesellschaftlichem Zusammenhalt und Einsatz für die Demokratie aufrief.

Abgerundet wurde das über vierstündige Programm von viel Musik und Tanz durch die Garden (Minigarde, Butterfly Dancer, Dancing Fire und Starlight Girls), eine eindrucksvolle Schwarzlicht-Show. Den Schlusspunkt setzte das Männerballett mit der Abifeier am Ende der Schulzeit.