Mit 450 Kerzen, genauso viele wie es Mitarbeiter im Schaeffler Werk Eltmann gibt, machten der Betriebsrat und die Vertrauenskörpervertretung am Donnerstagnachmittag erneut auf die prekäre Lage aufmerksam. Wie bereits mehrfach berichtet, plant der Konzern das Werk im Landkreis Haßberge komplett zu schließen.
Betriebsratsvorsitzender Uli Schöpplein und einige Mitstreiter hatten alle Hände voll zu tun, bis der Lichter-Schriftzug stand. Mit "80 Jahre Eltmann" war dann zu lesen, wie lange der Betrieb schon im Eltmanner Industriegebiet ansässig ist. Zusätzlich erinnerte ein Plakat an das Jubiläum, das in zwei Jahrzehnten anstehen würde: "100 Jahre Eltmann 2040". Die Idee zu dieser Aktion kam Schöpplein, weil Schaeffler bereits heute für 2025 plant: "Wir haben die Zukunftsplanung ausgeweitet bis zum Jahr 2040". Aufgrund der momentan zugespitzten Corona-Lage können zur Zeit nur kleinere Protestaktionen wie diese durchgeführt werden", so der Betriebsratsvorsitzende.
Gesamtbetriebsrat hat Gutachten in Auftrag gegeben
Im Kampf gegen die Werksschließung hat der Gesamtbetriebsrat für alle Standorte ein Beratungsinstitut mit einem Gutachten beauftragt, das demnächst vorliegen soll, berichtet Schöpplein. Ende Februar werde man sich dann voraussichtlich mit den Verantwortlichen von Schaeffler treffen, die dann eine Entscheidung herbeiführen wollen, wie es mit dem Werk Eltmann weitergehe.
Bereits im September diesen Jahres formierte sich starker Widerstand in Eltmann. Mit großen Kundgebungen brachten die Beschäftigten ihren Unmut zum Ausdruck. Damals hieß es, dass der Standort Eltmann komplett nach Schweinfurt verlagert werden soll. Auch aus Wuppertal und Höchstadt sollen nach damaligen Angaben Arbeitsplätze nach Schweinfurt wandern.