Feierlich ging es kürzlich in der Gemeinde Knetzgau zu, der Bürgermeister von Knetzgau, Stefan Paulus, hatte zu einem Ehrenabend eingeladen. Elf Auserwählte erhielten Auszeichnungen für ehrenamtliches Engagement, berufliche Leistungen, berufliche Qualifikationen. Gerne hätte Bürgermeister Stefan Paulus in das Schloss Oberschwappach gebeten, nur leider läge, so das Gemeindeoberhaupt, der Gastronomiebetrieb auf Eis. Daher trafen sich die Erwählten mit ihren engen Familienmitgliedern im Rathaus, doch auch dieses bot ein würdevolles Ambiente für einen besonderen Abend.
"Viel mehr Menschen", eröffnete Paulus die Begrüßung, "müssten hier sitzen, bei all dem, was in unserer Gemeinde ohne Aufsehen Großartiges geleistet wird." Und er forderte auch gleich auf, ihm Mitbürgerinnen und Mitbürger zu melden, denen ebenfalls eine offizielle Ehrung zuteil werden sollten.
Paulus, Sohn eines Lehrers, war sichtlich stolz, dass Sprösslinge seiner Gemeinde zu den Besten Deutschlands gehörten, namentlich der Meister im Metallhandwerk Thomas Wölfel und der IHK - Beste Luca Zeiss.
Dann kam er auf die Vita von Andreas Reimann aus Westheim zu sprechen: "Der Hauptmann, verheiratet und Vater von zwei Kindern, war bereits mehrere Male bei gefährlichen Auslandseinsätzen eingesetzt, kürzlich erst im Irak." Nicht selten müsse Frieden mit der Präsenz von Soldaten erzwungen werden. "Es sind Menschen, die ihr Leben riskieren".
Die einzige Dame in der Runde darf sich nun Ehrenbürgerin der Gemeinde Knetzgau nennen. Elisabeth Ambros sei eine Frau, die anpackt: "Caritas, Politik, Kirche, Kultur, Schloss, Besuchsdienste Gemeinderat und Kreistag sind und waren ihre Tätigkeitsfelder, den Gesangverein gäbe es ohne Elisabeth nicht".Der Bürgermeister zollte Ambros große Hochachtung: "Ihr großes soziales Herz zeigte sie", so Paulus, "als sie Besuchsdienste übernahm und ab 2015 eines der engagiertesten Mitglieder in unserem Freundeskreis Asyl war". Sie gehöre, führte Paulus weiter aus, einer sympathischen engagierten Familie an, die ebenfalls einen Teil der Ehrung für sich in Anspruch nehmen kann.
Höchste Auszeichnung erst nach dem Tod
Weiterhin die Ehrenbürgerschaft, allerdings posthum, erhielt Heinrich Düring. Sein achtjähriger Enkel Felix Lenard hielt sichtlich berührt die Urkunde fest in Händen, es mag über alle Zweifel erhaben sein, dass sein Großvater in den Herzen vieler Knetzgauer, aber insbesondere seiner Liebsten weiterlebt.
Die Bürgermedaille in Gold erhielt ein Urgestein aus Unterschwappach: Dieter Oster. Er hielt ehrenamtlich über Jahrzehnte hinweg den kompletten Fuhrpark der Knetzgauer Freiwilligen Feuerwehren in Schuss, und in den letzten Jahren setzte er sich für annähernd sämtliche anfallenden Fahrten an das Steuer im Bürgerbus. Oster konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen, und so überreichte ihm Paulus die Ehrung zuhause.
Die Bürgermedaille in Silber erhielten Jürgen Schnös, Josef Kuhbander, Hans Scherbel, Andreas Kraus und Dr. Urs Espeel, der aus Bad Tölz kommend die längste Anreise hatte. Espeel ergriff als Einziger der Geehrten das Wort: er habe seine ehemaligen Kirchengemeinden in bester Erinnerung, doch gerne denke er auch an seine Auftritte bei dem Westheimer Kappenabend zurück, unter den Narren habe er viel Seelenverwandtschaft gefunden.
Paulus schloss den Abend mit Worten der Dankbarkeit: "Frage nicht was Deine Gemeinde für Dich tun kann, sondern was Du für Deine Gemeinde tun kannst. Sie haben einen Beitrag geleistet, unsere Heimat attraktiver und liebenswerter zu gestalten. Hierfür danke ich Ihnen ganz herzlich".