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Haßfurt
Die Störche kehren nach Haßfurt zurück – und nisten auf einem Mobilfunkmast
Unter den Naturschützern ist die Begeisterung groß. Doch könnte der Standort zum Problem für Mensch und für Tier werden? Ein Biologe gibt Aufschluss.
Ast für Ast fliegen die Störche das Nistmaterial auf den Sendemast in der Brückenstraße.
Foto: Lukas Reinhardt | Ast für Ast fliegen die Störche das Nistmaterial auf den Sendemast in der Brückenstraße.
Lukas Reinhardt
 |  aktualisiert: 16.02.2024 11:14 Uhr

Ein Weißstorchenpaar sorgt derzeit in Haßfurt für Aufsehen: Die beiden Tiere nisten hoch oben über den Dächern der Altstadt auf einem Mobilfunkmast. Ast für Ast fliegen sie für den Bau des Nestes in der Brückenstraße herbei, Verschnaufpausen gibt es kaum.

Bei den Anhängerinnen und Anhängern des Bund Naturschutz Haßfurt hat diese Beobachtung große Begeisterung ausgelöst. "In Haßfurt und Umgebung haben seit vielen Jahren keine Störche mehr gebrütet", erklärt der Biologe Dietmar Will. Und die Freude könnte noch größer werden: "Aktuell halten sich im Raum Knetzgau und Haßfurt zwei Storchenpaare auf. Das eine Paar pendelt zwischen den beiden Nisthilfen Knetzgau und Vogelturm Haßfurt hin und her bei Bevorzugung des Knetzgauer Standorts." Das andere scheint sich bereits entschieden zu haben: für die Funkantenne in der Brückenstraße. 

Keine Gefährdung der Störche, doch was ist mit der Sendeleistung?

Doch könnte dieser Standort zum Problem werden für Mensch und für Tier? "Eine Gefährdung der Störche durch Mobilfunkstrahlen sehe ich eher nicht", erklärt Biologe Will.  Und weiter: "Umgekehrt dürfte das Nest zumindest in den ersten Jahren die Statik und die Sendeleistung auch nicht sonderlich beeinträchtigen." Anders sah das im vergangenen Jahr im oberbayerischen Erding aus. Dort musste ein Storchenpaar den Nistplatz auf einer Antenne räumen, weil das Nest offenbar die Funkleistung störte. Tierschützerinnen und Tierschützer begaben sich auf die Suche nach einem neuen Quartier. 

Probesitzen im Storchennest auf einem Sendemast in der Brückenstraße. 
Foto: Lukas Reinhardt | Probesitzen im Storchennest auf einem Sendemast in der Brückenstraße. 

Doch einfach ist das nicht: "Ein Umsiedeln dürfte nicht funktionieren", sagt Dietmar Will vom Bund Naturschutz. "Störche sind Wildtiere, die ihren eigenen Willen besitzen. Bei entsprechender Störung würden sie Haßfurt einfach wieder verlassen und andernorts Menschen erfreuen." Nun gelte es abzuwarten, ob das Paar tatsächlich beginnt zu brüten –  und wie erfolgreich sie dabei sind. "Hierbei kann noch sehr, sehr viel schiefgehen", sagt der Biologe.

Wie es mit dem Storchenpaar aus der Brückenstraße weitergeht, dürfte auch vom Mobilfunkbetreiber abhängen, der nun informiert werden soll.

 
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