
Der Hofheimer Frühlingsmarkt hätte am Sonntag bei Temperaturen um die acht Grad und teilweise Nieselregen in Nord-Island seinem Namen sicherlich alle Ehre gemacht. In hiesigen Gefilden nicht. Der gemeine Mitteleuropäer erwartet beim Stichwort Frühling eher Temperaturen im zweistelligen Bereich, 20 Grad dürften es schon sein. Doch die wurden wohl nicht einmal in einem der zwei beheizten Zelte der Feuerwehr erreicht.
So fehlte zwar der Glühweinstand. Dafür gab es aber heiße Bratwürste, Burger und Crêpes sowie Kaffee und Kuchen. Verkaufsstände boten Osterschmuck, Schuhe und Kleidung an. In der Hauptstraße kamen Liebhaber alten Blechs auf ihre Kosten, dort stellten die Besitzer von Oldtimer-Traktoren ihre alten Maschinen zur Schau.
Feuerwehrfahrzeuge eingeweiht
Am Vormittag wurden die beiden neuen Fahrzeuge der Feuerwehren Eichelsdorf und Ostheim eingeweiht. Die beiden Ford Ranger-Pickups mit Allradantrieb und Tragkraftspritzen ermöglichen den Einsatz auch in steilerem Gelände – etwa bei Waldbränden, wie es beispielsweise bei Eichelsdorf der Fall war.

Um 13.30 Uhr folgte eine Showübung der Hofheimer Jugendfeuerwehr zum Thema "verunfallter PKW". Um 15 Uhr schloss sich eine Showübung zum Thema "eingeklemmte Person" an. Mangels eines Freiwilligen musste die Feuerwehrjugend mit einem 90 Kilogramm schweren Dummy die Übung durchführen, der unter einem rund eine Tonne schweren Betonblock lag.

Aus seiner misslichen Lage befreiten ihn die Floriansjünger nach alter Handwerkssitte mit einem Stemmeisen, Kanthölzern und einer Rettungsliege unter dem Applaus der Zuschauerinnen und Zuschauer. Neu waren in diesem Jahr das große Kinderkarussell und die Losbude des Bayerischen Roten Kreuzes.

Am Ende des Tages waren dann offenbar doch alle – oder wohl die meisten – zufrieden. Feuerwehr und der Verein Frohsinn meldeten ausverkauftes Haus: Alle Bratwürste und Kuchen wurden an die Frau oder den Mann gebracht. Und auch das Sicherheitskonzept der Feuerwehr ging auf. Neue Betonblöcke verhinderten die Zufahrt zum Festgelände.
Zufrieden trotz schlechtem Wetter
Auch Werbering-Chef Rene Tierno zeigte sich zufrieden, trotz des schlechten Wetters. Das Fest sei "hervorragend" gelaufen, verriet er im Gespräch mit der Redaktion. Mit den Umsätzen in seinen beiden Häusern, dem Dolomiti Eiscafe mit Pizzeria und dem wiedereröffneten Wirtshäusle am Kreisel, war er zufrieden.

Weitere Großereignisse in den Sommermonaten werfen bereits die Schatten voraus, wie das Oldtimer-Treffen Anfang Juni oder das Straßenfest im August. Dann wünschen sich die Besucherinnen und Besucher vielleicht ein bisschen Islandwetter in die Haßgau-Metropole zurück.