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Ebern
CSU übergibt Positionspapier zum Eberner Krankenhaus an den Landrat
Die Pläne zur Umstrukturierung der Haßberg-Kliniken haben viele Kritiker, die ein Ende des Standortes Ebern fürchten. Nun meldet sich auch die Eberner CSU zu Wort.
Die CSU Ebern/Jesserndorf übergab ihr Positionspapier zum Eberner Krankenhaus an Landrat Wilhelm Schneider. Das Bild zeigt (von links) Frank Ziegler, Dieter Gerstenkorn, Frank Kaiser, Landrat Wilhelm Schneider und Elmar Merget.
Foto: Günther Geiling | Die CSU Ebern/Jesserndorf übergab ihr Positionspapier zum Eberner Krankenhaus an Landrat Wilhelm Schneider. Das Bild zeigt (von links) Frank Ziegler, Dieter Gerstenkorn, Frank Kaiser, Landrat Wilhelm Schneider und ...
Peter Schmieder
 |  aktualisiert: 12.02.2024 13:23 Uhr

Die geplante Umstrukturierung der Haßberg-Kliniken stößt gerade in Ebern auf heftige Kritik. Mittlerweile läuft eine Online-Petition gegen die "Teilschließung der Haßberge Klinik Ebern", die die Initiatoren der Petition befürchten. Auch das Linksbündnis Haßberge hat sich bereits vor rund eineinhalb Wochen kritisch zu den Plänen geäußert. Nun meldet sich auch die CSU Ebern/Jesserndorf zu Wort. So übergaben einige Vorstandsmitglieder des Ortsverbandes ein Positionspapier an Wilhelm Schneider, der als Landrat auch Verwaltungsratsvorsitzender des Kommunalunternehmens ist.

Langfristige Perspektiven für das Stammpersonal

"Nicht erst durch die pandemiebedingten Auswirkungen muss uns bewusst geworden sein, wie notwendig auch die stationäre Grundversorgung in der Fläche ist", zitiert die CSU in einer Pressemitteilung aus dem Schreiben an den Landrat. "Die CSU Ebern fordert deswegen die Entscheidungsträger dazu auf, keine vorschnellen Tatsachen zu schaffen, die nur schwer rückgängig zu machen sind. Vielmehr fordern wir langfristige Perspektiven für das Stammpersonal des Hauses in Ebern zu entwickeln."

Nach Angaben der Haßberg-Kliniken geht es bei der Umstrukturierung darum, beide Standorte stärker zu spezialisieren. So ist geplant, die stationäre Chirurgie, die es bisher an beiden Häusern gibt, komplett nach Haßfurt zu verlagern und dort auszubauen. Ebern hingegen solle vor allem auf die Bedürfnisse älterer Patienten angepasst werden, zudem will das Krankenhaus künftig Pflegeplätze anbieten.

Mehr Zeit für die Notfallversorgung

Aus Sicht der Klinikleitung ist das ein innovatives Konzept, bei dem es ein Pflegeangebot und die medizinische Versorgung nah beieinander gibt. Kritiker sehen darin allerdings einen schleichenden Prozess, in dem der Standort Ebern heimlich und schrittweise vom Krankenhaus zu einer Art Altenheim umgewandelt wird.

"Uns geht es darum, gemeinsam das Beste für Ebern herauszuholen, und deswegen wollen wir unser Positionspapier auch als Sammlung von Verbesserungsvorschlägen verstanden wissen", wird der Eberner Stadtrat Dieter Gerstenkorn in der Pressemitteilung der CSU zitiert. In dem neunseitigen Schreiben findet sich unter anderem die Forderung, "mindestens eine 16-stündige Notfallversorgung am Medizinischen Versorgungszentrum in Ebern zu gewährleisten". Dies sei erforderlich, um zum Beispiel Betriebsunfälle und Unfälle im privaten Bereich weiterhin notfallmäßig behandeln zu können.

Etliche verwendbare Bausteine

Wilhelm Schneider wird im Schreiben der CSU zitiert mit der Aussage, er sehe das als schwierig an, "aber das werden wir prüfen". Bisher ist eine Notfallversorgung nur von 8 bis 18 Uhr, also über einen Zeitraum von zwölf Stunden, geplant. Schneider sagte laut der Pressemitteilung auch, er stehe voll dahinter, Ebern als Gesundheitszentrum zu stärken, was auch einer Forderung des Positionspapiers entspricht. Weiter fordert die CSU unter anderem eine Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit.

Landrat Wilhelm Schneider versprach, dass das Positionspapier von Experten geprüft werde und dann in die Gremien komme. "Ich denke, da sind etliche Bausteine dabei, die man verwenden kann", wird Schneider in der CSU-Pressemitteilung zitiert. Offen lassen die Christsozialen in ihrem Schreiben allerdings, wie sie zu den geplanten großen Veränderungen stehen. So findet sich in der Pressemitteilung keine eindeutige Aussage dazu, ob sie die Verlegung der kompletten stationären Chirurgie nach Haßfurt und die Schaffung von Pflegeplätzen in Ebern befürworten oder ablehnen.

 
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  • Michael Fischer
    Das Positionspapier könnte man gleich in die Tonne werfen. Nur Bla, Bla.
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  • Ertha
    Das mit dem Landkreis Hassberge hat doch keinen Zweck mehr. Wenn die bloß Hassfurt im Sinn haben und woanders alles wegnehmen. Das bringt doch nix. Wäre besser wenn der kleine Landkreis verschwindet. Je ehrer desto besser. Meine Meinung.
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  • Orzach
    Un was wird in Haßfurt wohl passieren? Bürgermeister Werner wird aus Dankbarkeit, dass sein Krankenhaus auf Kosten von Ebern vergrößert wird, in die CSU eintreten. Büttenbrünn aus Königsberg ist die Blaupause.
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  • GWM
    Der Opportunismus bei Lokalpolitikern ist ja ein altbekanntes Phänomen.
    War übrigens schon in früheren Deutschländern zu beobachten,
    dass man es nur zu etwas bringen wird, wenn man in der (richtigen) Partei ist.

    Finanzielle Vorteile für die eigene Behörde aus der Hauptstadt zu erhoffen trieb schon mehrfach Verantwortliche dazu,
    ehemalige Ideale komplett über Bord zu werfen.

    So ein Verhalten ist zwar von Geradlinigkeit Lichtjahre entfernt,
    aber in Bayern scheints zu funktionieren.
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  • Michael Fischer
    Das Landratsamt in Haßfurt könnte man einsparen. Zu viele Leute auf falschen Posten. Der Landrat ist eine Fehlbesetzung. In seiner Heimat Maroldsweisach alles top wie Straßen, Gewerbegebiet und andere Dinge und wo anders geht alles vor die Hunde. Herr Schneider hat seine Lieblinge mit denen er es gut kann siehe Vogel, Bär, Werner.
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  • Lagerkoller
    hinter diesem Text setze ich aber ein großes Fragezeichen!
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  • wandelhandel
    Nach dem Einzug vom Veterinähramt in Hofheim kann man sich vom Tierarzt im Hofheimer Krankenhaus behandeln lassen. Was lässt sich der Landrat für Ebern einfallen?
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  • AndrewHOH
    Das kommt davon, wenn die Provinz Landkreis spielen will. Den Kreis Haßberge hätte es nie geben dürfen. Schweinfurt kann sich die GEO-Klinik leisten und Bamberg die Kliniken Burgebrach und Scheßlitz, trotz Großkliniken ins SW und BA.
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  • Orzach
    Landrat Schneider hat den Raum Ebern schon bei der Bereitschaftspraxis ausgetrickst. Jetzt trickst er wider rum um und führt die Bevölkerung in die Irre. Wie kann er nur behaupten, fdass Ebern gestärkt wird, wenn das Krankenhaus verkleinert wird? Das ist unredlich! Das ist unehrlich! Er soll sein Altenheim behalten und nach Maroldsweisach bauen. Wir in Ebern brauchen unser Krankenhaus. Schneider ist ein Landrat, der das Maintal einseitig bevorzugt, so einen Landrat brauchen wir hier nicht. Er kann zurücktreten und sein Steffen Vogel braucht auch nicht als Landrat bei der nächsten Wahl antreten!
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  • Orzach
    Wer sind diese geheimnisvollen "Experten", auf die sich der Landrat immer wieder beruft? Warum spricht der Landrat fortwährend in Orakeln? Der Krankenhausstandort Ebern wird auch nicht "weiterentwickelt", sondern geschwächt, wenn die Chirurgische Station geschlossen wird und nach Haßfurt kommt.

    Das ganze "Umstrukturierungs"-Konzept von Landrat und Verwaltungsrat taugt nichts, weil der Standort Ebern unter Wasser gedrückt werden soll, um den Krankenhausstandort Haßfurt vermeintlich zu retten. Das wird den Kreispolitikern noch um die Ohren fliegen!

    Wenn der Landkreis sparen muss, ist es besser den Landkreis Haßberge aufzulösen und die Teile den umliegenden Landkreisen zuzuteilen. Dann würden wirtschaftlich starke Einheiten entstehen, die sich ihre Krankenhäuser leisten können!
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  • hubert.endres@allianz.de
    Wenn größere Strukturen entstehen, wird viele unübersichtlicher und der Mensch steht nicht mehr im Vordergrund. Das können sie doch an vielen Beispielen sehen. Wollen sie das ?
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  • Orzach
    Ja, das wollen wir. Niemand im Eberner Raum ist mehr mit dem Landkreis Haßberge zufrieden, wir wollen in den Kreis Bamberg wechseln, wie es der südliche Landkreis Ebern gemacht hat und dort ist man seit Jahrzehnten hochzufrieden!
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  • Orzach
    Ja, wir wollen professionell und ohne Vetternwirtschaft verwaltet werden. Das funktioniert in größeren Landkreisen besser. Die kleinen Landkreise haben ihren Zenit überschritten haben viel zu hohe Verwaltungskosten.
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