Die geplante Umstrukturierung der Haßberg-Kliniken stößt gerade in Ebern auf heftige Kritik. Mittlerweile läuft eine Online-Petition gegen die "Teilschließung der Haßberge Klinik Ebern", die die Initiatoren der Petition befürchten. Auch das Linksbündnis Haßberge hat sich bereits vor rund eineinhalb Wochen kritisch zu den Plänen geäußert. Nun meldet sich auch die CSU Ebern/Jesserndorf zu Wort. So übergaben einige Vorstandsmitglieder des Ortsverbandes ein Positionspapier an Wilhelm Schneider, der als Landrat auch Verwaltungsratsvorsitzender des Kommunalunternehmens ist.
Langfristige Perspektiven für das Stammpersonal
"Nicht erst durch die pandemiebedingten Auswirkungen muss uns bewusst geworden sein, wie notwendig auch die stationäre Grundversorgung in der Fläche ist", zitiert die CSU in einer Pressemitteilung aus dem Schreiben an den Landrat. "Die CSU Ebern fordert deswegen die Entscheidungsträger dazu auf, keine vorschnellen Tatsachen zu schaffen, die nur schwer rückgängig zu machen sind. Vielmehr fordern wir langfristige Perspektiven für das Stammpersonal des Hauses in Ebern zu entwickeln."
Nach Angaben der Haßberg-Kliniken geht es bei der Umstrukturierung darum, beide Standorte stärker zu spezialisieren. So ist geplant, die stationäre Chirurgie, die es bisher an beiden Häusern gibt, komplett nach Haßfurt zu verlagern und dort auszubauen. Ebern hingegen solle vor allem auf die Bedürfnisse älterer Patienten angepasst werden, zudem will das Krankenhaus künftig Pflegeplätze anbieten.
Mehr Zeit für die Notfallversorgung
Aus Sicht der Klinikleitung ist das ein innovatives Konzept, bei dem es ein Pflegeangebot und die medizinische Versorgung nah beieinander gibt. Kritiker sehen darin allerdings einen schleichenden Prozess, in dem der Standort Ebern heimlich und schrittweise vom Krankenhaus zu einer Art Altenheim umgewandelt wird.
"Uns geht es darum, gemeinsam das Beste für Ebern herauszuholen, und deswegen wollen wir unser Positionspapier auch als Sammlung von Verbesserungsvorschlägen verstanden wissen", wird der Eberner Stadtrat Dieter Gerstenkorn in der Pressemitteilung der CSU zitiert. In dem neunseitigen Schreiben findet sich unter anderem die Forderung, "mindestens eine 16-stündige Notfallversorgung am Medizinischen Versorgungszentrum in Ebern zu gewährleisten". Dies sei erforderlich, um zum Beispiel Betriebsunfälle und Unfälle im privaten Bereich weiterhin notfallmäßig behandeln zu können.
Etliche verwendbare Bausteine
Wilhelm Schneider wird im Schreiben der CSU zitiert mit der Aussage, er sehe das als schwierig an, "aber das werden wir prüfen". Bisher ist eine Notfallversorgung nur von 8 bis 18 Uhr, also über einen Zeitraum von zwölf Stunden, geplant. Schneider sagte laut der Pressemitteilung auch, er stehe voll dahinter, Ebern als Gesundheitszentrum zu stärken, was auch einer Forderung des Positionspapiers entspricht. Weiter fordert die CSU unter anderem eine Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit.
Landrat Wilhelm Schneider versprach, dass das Positionspapier von Experten geprüft werde und dann in die Gremien komme. "Ich denke, da sind etliche Bausteine dabei, die man verwenden kann", wird Schneider in der CSU-Pressemitteilung zitiert. Offen lassen die Christsozialen in ihrem Schreiben allerdings, wie sie zu den geplanten großen Veränderungen stehen. So findet sich in der Pressemitteilung keine eindeutige Aussage dazu, ob sie die Verlegung der kompletten stationären Chirurgie nach Haßfurt und die Schaffung von Pflegeplätzen in Ebern befürworten oder ablehnen.
War übrigens schon in früheren Deutschländern zu beobachten,
dass man es nur zu etwas bringen wird, wenn man in der (richtigen) Partei ist.
Finanzielle Vorteile für die eigene Behörde aus der Hauptstadt zu erhoffen trieb schon mehrfach Verantwortliche dazu,
ehemalige Ideale komplett über Bord zu werfen.
So ein Verhalten ist zwar von Geradlinigkeit Lichtjahre entfernt,
aber in Bayern scheints zu funktionieren.
Das ganze "Umstrukturierungs"-Konzept von Landrat und Verwaltungsrat taugt nichts, weil der Standort Ebern unter Wasser gedrückt werden soll, um den Krankenhausstandort Haßfurt vermeintlich zu retten. Das wird den Kreispolitikern noch um die Ohren fliegen!
Wenn der Landkreis sparen muss, ist es besser den Landkreis Haßberge aufzulösen und die Teile den umliegenden Landkreisen zuzuteilen. Dann würden wirtschaftlich starke Einheiten entstehen, die sich ihre Krankenhäuser leisten können!