"Warum ich mitmache?", wiederholt Bruno Schneyer die Frage des Reporters, um sie im nächsten Satz zu beantworten: "Weil den Menschen geholfen werden muss, wo immer es möglich ist." Gemeint sind hier die Familien in der Ukraine. Und Kinobetreiber Schneyer hilft auf seine Art: Er zeigt am Sonntag, 20. März, den Dokumentarfilm "Klitschko" über die weltberühmten ukrainischen Brüder und spendet die Eintrittsgelder, jedes Ticket kostet 10 Euro, vollständig an "Ein Herz für Kinder", eine Aktion von Bild hilft e.V.
Rund 440 Kinos im ganzen Land machen beim "Klitschko-Film" mit
Das Zeiler Kino ist mit dieser Spendenaktion nicht allein. Bruno Schneyer nennt im Gespräch mit der Redaktion 440 Kinos bundesweit, die sich der wohltätigen Initiative der Kinokette Cineplex angeschlossen hätten. Wenn man von einem Minimum an 50 Besucherinnen und Besuchern pro Vorstellung ausgehe, "dann kommt schnell eine Summe von einer Viertelmillion Euro zusammen", rechnet Schneyer vor. Selbstverständlich dürfe jeder Kinogast auch gerne mehr für seine Eintrittskarte zahlen, ergo mehr Geld spenden. In Deutschland gibt es Schneyers Angaben zufolge etwa 1000 Kinobetreiber mit zusammengerechnet rund 4500 Leinwänden.
„Klitschko“ von Regisseur Sebastian Dehnhardt erzählt die Geschichte der Brüder Vitali (50) und Vladimir (45) Klitschko von ihrer Kindheit in der Ukraine, ihrem Umzug nach Deutschland bis zum Aufstieg zu internationalen Superstars des Boxsports. Der Film des Produzenten Broadview Pictures kam vor elf Jahren erstmals in die Kinos. Zu dieser Zeit konnte noch niemand wissen, dass Vitali 2014 zum Bürgermeister von Kiew gewählt würde - und dass beide Brüder heute für die Freiheit und Unabhängigkeit ihrer Ukraine kämpfen.
Dass ihm die Vorstellung am 20. März Kosten verursacht, Raumkosten und Personalkosten, obwohl der Verleiher den Kinos "Klitschko" gratis zur Verfügung stellt, kümmert Bruno Schneyer nicht. "Darauf pfeife ich", meint er. 103 Männer, Frauen und Kinder finden in seinem Kino zu Normalzeiten statt. Jetzt in der Pandemie ist es gut ein Viertel weniger. Wenn der Andrang groß genug sei, dann gebe es vielleicht auch eine zweite Vorstellung, meint der Kinobesitzer. Aber das bleibe erst einmal abzuwarten.
Noch steht nicht fest, zu welcher Uhrzeit - 14 oder 17 Uhr - "Klitschko" am 20. März in Zeil gezeigt wird. Möglicherweise an beiden Terminen. Das Capitol Kino empfiehlt Kinobesucherinnen und Besuchern in jedem Fall eine frühzeitige Reservierung der Sitzplätze unter Tel.: (09524) 1601.