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Hofheim
Briefe an die Redaktion: Pappeln fällen - mehr als ein fragliches Unterfangen
Bearbeitet von Andreas Köster
 |  aktualisiert: 08.08.2023 03:07 Uhr

Zum Artikel  "Was die mittlerweile 20 Feuchtbiotope im Hofheimer Stadtwald bewirken" vom 2. August erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:

Gegen den Klimawandel sollen in Hofheim Feuchtbiotope helfen, ein mehr als fragliches Unterfangen. Abstreiten möchte ich aber nicht, dass solche Feuchtbiotope für viele Arten wichtig sind und es generell sehr lobenswert ist, solche zu schaffen.

Wenn der Revierförster aber, nachdem er damit im Jahr 2008 begann, hunderte Hybridpappeln rund um Hofheim zu fällen, weil diese nicht einheimisch sind, und mit einer solchen Maßnahme gegen den Klimawandel vorgehen will, muss man sich schon ernsthaft fragen. Richtig war, dass Pappeln nicht einheimisch sind und sie in der Nähe von Bauten gefährlich werden können und auch die Tatsache, dass sie aus Sicht des Naturschutzes nicht so wertvoll sind. Allerdings waren sie auch die allerletzte Heimat der Singvögel und die letzte Prägung der Landschaft. In der freien Flur waren sie eher keine Gefahr, hier ging es bei der Fällung ehr um das Vermarkten, anderswo stehen sie ja heute noch. Ersatzpflanzungen blieben zu 100 Prozent aus, die Landschaft bis heute ausgeräumt wie leergefegt zum Beispiel zwischen Hofheim und Goßmannsdorf.

Nimmt man noch die vielen gefällten Großbäume wertvollen Baumbestands rund um Hofheim wie die Linden, Kastanien in den Dörfern an Kirchen, Kapellen etc., die Buche an der Goßmannsdorfer Kirche nur als ein Beispiel dazu, überall die Birken in den Friedhöfen, dann kommt man auf eine komplette Naturzerstörung binnen kurzer Zeit. Das eine der seltenen Trauerulmen in Hofheim nach dem Fällen der Birken Opfer des Ulmensplintkäfers wurde, ebenfalls kein Zufall. Ich hatte in Naturschutzanträgen genau davor gewarnt.

Wie gut würden wir heute in Hofheim gegen den Klimawandel dastehen ohne so manch unnötige Fällung oder manche Beschlüsse des Hofheimer Bauausschusses und mit zum Beispiel 100 gepflanzten Stieleichen oder Linden für die 100 gefällten Pappeln im Jahr 2008, wenn der Revierförster diese damals mal gepflanzt hätte, aber von nix kommt eben nichts.  Und ohne eine Baumschutzverordnung des Landkreises hat man überall freie Hand, solange es noch Natur gibt.

Mit ein paar Wasserlöchern im Wald, wo ja eh Natur ist, wird man mit Garantie gegen den Klimawandel gar nichts erreichen! Mit der Natur von einst hätten wir dagegen heute weniger Probleme und keinen Klimawandel.

Harald Kaspar
97461 Hofheim

 
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  • Michael Fischer
    Leider ist es in haßfurt genauso. Der Bürgermeister der nicht viel Ahnung von der Natur hat lässt vom Bauhof Bäume mitten im Wachstum schneiden wie in der Promenade oder mit den laubbläsern Laub zusammen fegen. Andere Bäume die noch jung sind nicht einmal bei längerer trockenheit bewässern. Sind im August schon ohne Laub oder vertrocknen. Werden halt wieder entfernt wie in der Zeiler. StR.
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