Zum Artikel "Explodierende Kosten für Pflegeheimplätze im Haßbergkreis: Ein Angehöriger verzweifelt" vom 16. März erreichte diese Redaktion folgende Leserzuschrift:
Die Frage der Finanzierung eines Heimplatzes in der Altenpflege ist ein komplexes und schwieriges Thema. Da sind die Bewohner, die in jüngeren Jahren keine Rücklagen bilden konnten oder wollten, und die daher auf staatliche Unterstützung bei der Finanzierung angewiesen sind. Und da sind jene, die womöglich Konsumwünsche zurückstellten und nun den Heimaufenthalt weitgehend aus eigenen Mitteln selbst finanzieren sollen.
Das führt verständlicherweise zu Unmut. Andererseits darf man aber wohl auch nicht erwarten, dass die Kosten der Pflege von der Allgemeinheit getragen werden und das Ersparte den Nachkommen erhalten bleibt, die eigentlich zunächst einmal für die Versorgung ihrer Angehörigen zuständig sind.
Laut Ihrem Artikel werden nur 16 Prozent der Pflegebedürftigen in Heimen vollstationär betreut. In der Mehrzahl der Fälle finden die Angehörigen offenbar andere Lösungen, oft vielleicht auch, damit das angesparte Vermögen nicht aufgebraucht wird. Wenn ein Heimaufenthalt aber unumgänglich wird, weil die Nachkommen die Pflege nicht übernehmen können oder wollen, dann ist es nicht unzumutbar, dass das Erbe dafür später geringer ausfällt. Keineswegs werden die Heimbewohner "vom Staat ausgenommen", sie zahlen vielmehr für die in Anspruch genommene Pflege, die bei steigenden Personal- und Energiekosten leider nicht billig zu haben ist.
Gerade in Zeiten immer knapper werdender Ressourcen kann sich der Sozialstaat eine Aushöhlung des Subsidiaritätsprinzips nicht leisten, muss er auf mehr Eigenverantwortung seiner Bürger pochen, damit er finanzierbar bleibt. Die Solidargemeinschaft springt in existentiellen Notlagen ein, kann aber nicht alle Härten ausgleichen. Das Leben ist nun einmal kein Wunschkonzert.
Monika Iratni
97437 Haßfurt