
Die 33. BR-Radltour führte anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Bayerischen Rundfunks wieder durch alle sieben Regierungsbezirke. Gut 570 Straßenkilometer standen auf dem Programm, 470 davon hatten die Radlerinnen und Radler bei der Ankunft in Ebern bereits in den Knochen. Die Tagesetappe von Pegnitz in Oberfranken nach Ebern in Unterfranken hatte es in sich: 96 Kilometer bei Hitze und mit einigen Bergen in der Fränkischen Schweiz.
Hunderte Gewerke, Polizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz, THW, Bauhöfe der Etappenorte, Caterer für die Versorgung mit Getränken und Speisen und viele mehr arbeiten hinter den Kulissen Hand in Hand, damit die Radlerinnen und Radler wohlbehalten ihr Tagesziel erreichen. Unvorhersehbar ist allerdings die Laune des Wettergottes.
Viele Radfahrende und noch viel mehr Publikum
Bereits über eine Stunde vor der geplanten Ankunft um 16.45 Uhr füllte sich der Marktplatz allmählich mit geschätzten 2500 Zaungästen. Die Moderatoren Roman Roell und Willi Willmann übten schon mal Fähnchenschwingen und Hurra-Rufe, Dominik Pöll führte für die Live-Berichterstattung im Bayerischen Fernsehen Interviews mit dem Eberner Türmer und "Ebernhard" Wohl, die Alphornbläser spielten auf und der singende Metzger Markus Brehm aus Dietersdorf stimmte Loblieder auf die fränkische Bratwurst an.

Noch war es trocken, doch der Himmel verdunkelte sich zunehmend. Pünktlich auf die Minute passierte das Fahrerfeld mit Bürgermeister Jürgen Hennemann, Projektleiterin Janina Weber und Tour-Gesamtleiter Markus Riese, beide BR, an der Spitze den Grauturm und die aufblasbare weiß-blaue Zieldurchfahrt. Da tröpfelte es noch. Richtig nass wurden alle erst auf dem Weg zu den Schlafplätzen.
Das Festgelände wird vorübergehend geräumt
Kurze Zeit später war der Himmel nicht mehr zu halten. Genau über der Stadt hatte sich eine Gewitterzelle mit Starkregen, Blitz und Donner aufgebaut. Das Festgelände am Wohnmobilstellplatz wurde wegen Blitzgefahr geräumt und gesperrt, alle dort Beschäftigten mussten in den umliegenden Häusern oder in ihren Autos Schutz suchen.

Knapp eineinhalb Stunden später Entwarnung. Sonnenschein und ein paar unschuldige Wölkchen am Himmel. Laut Polizeimeldung kamen im Laufe des Abends insgesamt 6000 Menschen auf das Gelände, mehr als 4500 gleichzeitig waren es nie.
Und allen wurde etwas geboten. Die großen Eberner Vereine sorgten für den Bierausschank oder brutzelten Schnitzel, zahlreiche Infostände vermittelten Wissenswertes über die Region und den BR, Bratwürste, Frankenwein und andere Leckereien waren im Angebot und wurden gerne angenommen.

Die Hauptattraktion des Abends war das, was auf der großen Bühne geboten wurde. In bester Soundqualität und für alle gut sichtbar auf zwei Großleinwänden gab es nur zwei Tage nach der Konzertreihe in Eyrichshof Musik vom Feinsten. Routiniert rockte die Bayern 1 Band und stimmte das Publikum auf den Star der Tour ein.
Milow mit "Greatest Hits Setlist"
Der belgische Singer-Songwriter Milow ist seit 20 Jahren erfolgreich auf den Bühnen der Welt unterwegs. Im Interview vor dem Konzert zeigte er sich besonders erfreut, nach neun Jahren Pause endlich wieder in Franken auftreten zu können. Eigens für diesen Abend hatte er eine "Greatest Hits Setlist" zusammengestellt. "Delorian", "One of it", "ASAP", eine bunte Folge von 16 Gute-Laune-Hits. Das Publikum war begeistert und sang lautstark mit.
Pünktlich um Mitternacht war Schluss. Die Bühne und alles andere musste abgebaut und für den Abtransport vorbereitet werden. Nächste und letzte Station: Neustadt an der Aisch, 104 Kilometer entfernt. Ein einmaliger Abend für Ebern, ein entspanntes Familienfest für alle. Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen des BR dem unterfränkischen Städtchen einen festen Platz auf der Liste möglicher Etappenorte für künftige BR-Radltouren einräumen.