Die "Aicher" verstehen ihr 1000-jähriges Bestehen zu feiern, das galt auch für das dreitägige Jubiläumswochenende. Trotz Wetterkapriolen zum großen "Open-Air" mit den "Dorfrockern" zogen die Verantwortlichen eine positive Bilanz. Der Besucherandrang übertraf dabei offenbar die Erwartungen.
Schon zum Festauftakt am Freitag waren rund 1000 Gäste erschienen und die drei Bands, alle mit "waschechten Aichern", versetzten die Zuhörerinnen und Zuhörer in beste Stimmung. Der Bieranstich erfolgte mit der Prominenz der beiden Schirmherren Pfarrer Ewald Thoma und Bürgermeister Thomas Sechser (CSU), der den ebenfalls anwesenden Steffen Vogel (CSU) unter Druck setzte: "Da dir im Jahre 2013 ein Bieranstich voll in die Hose gegangen ist, wollen wir dir eine zweite Chance geben."
Das Motto des Abends lautete "Freibier statt Feuerwerk". Und tatsächlich verteilte der Ausschank dann "so lange wie ein Feuerwerk dauert", das waren fast genau 15 Minuten, kostenlos Bier. Die Untermalung geschah dabei mit der neuen Ortshymne "Wir sind Aicher und des seit 1000 Jahr."
Auch der Samstag nahm einen guten Auftakt, bis ein Gewitter zu einer Unterbrechung der Veranstaltung führte und die vielen Besucher Unterschlupf im Saal der Gaststätte Neundörfer und im Ägidius-Haus suchten. Zum Glück kamen wegen der großen Hitze viele Besucher erst jetzt und dann entwickelte sich der Dorfplatz mit dem Auftritt der "Dorfrocker" zu einem wahren "Hexenkesssel" mit rund 3500 Besucherinnen und Besuchern. Doch die drei Brüder Tobias, Markus und Philipp mussten die Bühne bei ihrem Heimspiel wegen einer erneuten Unwetterwarnung eine Stunde früher als geplant wieder räumen.
Am sogenannten "Schausonntag" füllte sich schon bald die Ortsmeile von Kirchaich. Vor dem "Riesen-Grill" mit dem Ochs am Spieß bildeten sich lange Schlangen. Über 30 Aussteller, Handwerkerinnen, Vereine und Gruppen zeigten dann einen Einblick in das aktuelle Gewerbe und Handwerk im Ort, erinnerten aber auch mit originellen Ständen an alte Handwerksberufe.
So gab Werner Hofmann aus Roßstadt einen Einblick in das alte Büttnerhandwerk, erhitzte sogar Pech und schwenkte das Fass, um damit die Poren des Holzes zu verschließen. Auf der anderen Seite zogen die beiden Seiler Josef und Fritz Schott aus Ochsenfurt-Hohestadt die Blicke auf ihre "Strickdrehmaschine". Kerstin Weber aus Haßfurt war als "Besenbinderin" anwesend.
Polizeiwachtmeister Johannes Röder und sein Kollege mit Original-Uniformen aus den 1920er Jahren liefen Streife im Ort. Stefan Rippstein aus Sand ist einer der letzten Korbmacher und im weiten Umkreis aktiv mit seiner Flechtkunst. Sogar die Arbeit an der historischen Münzprägemaschine der Sparkasse Ostunterfranken konnte man verfolgen.
Aber auch die Kirchenführungen mit Pfarrer Ewald Thoma stieß auf großes Interesse und beim Orgel-Konzert "Rock& Pop" mit Stefan Burkel, dem ehemaligen Keyboarder der Dorfrocker, war kein Platz mehr frei geblieben. Auf dem Festplatz in der Dorfmitte herrschte buntes Treiben, sowohl beim Auftritt des fränkischen Kabarettisten Klaus Karl-Kraus als auch beim Ausklang mit den "Blechstreet Boys".