"Die gestiegenen Preise für Benzin und Diesel sorgen auch beim BRK-Kreisverband Haßberge für deutliche finanzielle Mehrbelastungen. Allein im letzten Jahr war dies eine Kostensteigerung von rund 14 Prozent. Noch gravierender ist die Spanne im Vergleich zum Jahre 2020. Hier lag der Liter durchschnittlich bei 1,12 Euro und ist jetzt auf mehr als 1,60 Euro angestiegen. Das ist eine Preissteigerung von rund 42 Prozent", macht Michael Will, Pressesprecher des Roten Kreuzes, den Preisschub an der Tankstelle deutlich. Und damit war die weitere Preiserhöhung der letzten Tage durch den Ukrainekrieg auf bis zu 2 Euro pro Liter noch gar nicht eingerechnet.
Auch Beschaffung und Leasing wird teurer
"Wie für alle anderen Betroffenen steigen damit die Ausgaben für den Sprit auch für uns als Rotes Kreuz deutlich an. Und ein Ende ist derzeit noch nicht in Sicht", betont auch BRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Greger. Weitere erhebliche Kostensteigerungen seien bei der Fahrzeugbeschaffung und bei den Leasingverträgen zu verkraften.
BRK Haßberge hat 131 Fahrzeuge im Einsatz
Der BRK-Kreisverband Haßberge hat in seinem gesamten Fuhrpark insgesamt 131 Fahrzeuge im Einsatz, davon alleine im Rettungsdienst 14 Einsatzfahrzeuge mit einer jährlichen Laufleistung von rund 720 000 Kilometern. Für den Individual- und Liniendienst sind 74 Fahrzeuge unterwegs, die jährlich rund 1 530 000 Kilometer zurücklegen.
Auch bei der Sozialstation mit ihren fünf Stützpunkten seien 18 Fahrzeuge täglich auf den Straßen zu den Patienten unterwegs und legen pro Jahr etwa 400 000 Kilometer zurück.
"Hinzu kommen weitere Dienstfahrzeuge für anderweitige Aufgaben, so dass die Fahrzeuge aus den hauptamtlichen Dienstleistungsangeboten des BRK pro Jahr insgesamt rund drei Millionen Kilometer zurücklegen. Das entspricht etwa der fast achtfachen Entfernung von der Erde zum Mond (rund 384 000 km) oder einer etwa 75-fachen Erdumrundung", so Michael Will.
Ebenso habe man es bei den Kosten für Heizenergie und Warmwasser sowie für Strom mit einer erheblichen Erhöhung für eine Vielzahl an Gebäuden im Kreis zu tun. Hier seien im Vergleich zu den Vorjahren die Kosten beim Erdgas um bis zu 45 Prozent und beim Strom um rund 9 Prozent gestiegen.
"Die Preissteigerungen im Bereich Strom und Benzin für unsere Fahrzeuge – und da sind die weiteren Auswirkungen des Ukraine-Krieges noch gar nicht dabei – zwingen uns in die Knie. Wir können dies ja schlecht an die Eltern weitergeben", betont auch Geschäftsführer Toni Michels von der AWO in Ebern. Sie versorgt Schulen und Kindergärten sowie andere Einrichtungen mit ihrer qualitativ hochwertigen Verpflegung.
Bäcker und Metzger erhöhen die Preise
Gerade hätten Lieferanten wie Bäcker und Metzger eine Preiserhöhung von 10 Prozent durchgegeben und dies gelte auch für Milch und andere Produkte. "Wir müssten also schon allein deswegen unsere Essenspreise von derzeit 3,80 Euro auf mindestens 4,20 Euro erhöhen. Aber wer kann sich das noch leisten, denn diese Kosten landen ja bei den Eltern?" Das führe dann dazu, dass weniger Kinder ein qualitativ gutes Essen erhielten.
Auch die Küchengeräte verbrauchen entsprechend Strom. "Unsere Stromkosten sind von 3000 auf 4800 Euro im Monat gestiegen. Das führt zu einer gewaltigen Summe. Aber auch für unsere Fahrzeuge haben sich die Benzinkosten um 1000 Euro im Monat verteuert. Wir sind ständig am Überlegen und wissen noch nicht, wohin das führen soll. Auf den Preis können wir jedenfalls nicht alles umlegen."