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Kleinsteinach
Beinahe mit einer Katastrophe geendet? Bulldog-Oldtimertreffen in Kleinsteinach vorzeitig abgebrochen
Laut dem Veranstalter fuhr ein Traktorfahrer in den Zuschauerraum und brachte damit mehrere Menschenleben in Gefahr. Die Polizei schildert den Vorfall weniger drastisch – was bisher bekannt ist.
Beim Bulldog-Oldtimertreffen in Kleinsteinach kam es zu einem Zwischenfall, der einen Polizeieinsatz auslöste und zum vorzeitigen Abbruch des Festes führte.
Foto: Martin Schweiger | Beim Bulldog-Oldtimertreffen in Kleinsteinach kam es zu einem Zwischenfall, der einen Polizeieinsatz auslöste und zum vorzeitigen Abbruch des Festes führte.
Peter Schmieder
 |  aktualisiert: 06.09.2024 02:33 Uhr

Das Bulldog-Oldtimertreffen im Riedbacher Ortsteil Kleinsteinach hätte beinahe in einer Katastrophe geendet – zumindest, wenn man den Schilderungen des Veranstalters glaubt. "Es war großes Glück, dass nichts passiert ist", sagt einer der Organisatoren, der namentlich nicht genannt werden möchte. Demnach seien am Sonntagnachmittag gegen 16 Uhr drei Traktorfahrer unangemeldet auf das Gelände gefahren. Einer von ihnen sei dabei sogar mit seinem Fahrzeug in den Zuschauerraum gefahren und habe dabei Menschen in Lebensgefahr gebracht.

Daraufhin sei die Veranstaltung, die eigentlich noch bis in die frühen Abendstunden hätte dauern sollen, vorzeitig abgebrochen worden. Die Polizei bestätigt den Vorfall, beschreibt die Ereignisse aber als weniger dramatisch, als es der Veranstalter tut.

Besucher in Lebensgefahr, darunter auch Kinder

Dem Mitglied des Organisationteams ist im Gespräch mit der Redaktion deutlich anzumerken, wie nahe ihm das, was er am Vortag erlebt hat, noch immer geht. "Es stand wirklich Spitz auf Knopf", sagt er und betont, dass auch Kinder in Lebensgefahr gewesen seien. Laut seinen Ausführungen fuhren drei Traktorfahrer, die nicht zu dem Verein gehörten, der das Oldtimertreffen ausrichtete, unerlaubterweise mit ihren schweren Maschinen auf das Veranstaltungsgelände.

Eins der wohl ältesten Modell auf dem Bulldog-Treffen in Kleinsteinach.
Foto: Martin Schweiger | Eins der wohl ältesten Modell auf dem Bulldog-Treffen in Kleinsteinach.

Einer von ihnen habe sich dabei besonders auffällig und gefährlich verhalten. Er sei in den Zuschauerraum gefahren, sodass einige Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung fliehen mussten. Dabei sei er zudem an einem Hang entlang gefahren, der so steil war, dass der tonnenschwere Traktor leicht hätte umkippen können.

"Wenn dieses Fahrzeug umkippt, gibt es Tote", so der Organisator im Gespräch mit der Redaktion. Etwa 15 Personen, darunter auch Kinder, seien zu dem Zeitpunkt in dem Bereich unterhalb des Fahrzeugs gewesen, wo sie leicht hätten zerquetscht werden können – was nur durch großes Glück nicht passiert sei. Danach hätten sich die Unruhestifter wieder vom Veranstaltungsgelände entfernt.

Polizei Schweinfurt: Alkohol- und Nötigungsvorwürfe nicht bestätigt

Obwohl die Gemeinde Riedbach zum Dienstbereich der Polizeiinspektion Haßfurt gehört, war es die Schweinfurter Polizei, die den Fall übernahm. Diese bestätigt den Einsatz grundsätzlich, in ihrer Schilderung klingen die Ereignisse aber deutlich harmloser als in den Ausführungen des Veranstalters. Demnach sei ein Traktor unerlaubt auf das Festgelände gefahren.

Der Aufforderung, das Gelände wieder zu verlassen, sei der Fahrer dann auch nachgekommen und dabei an einem Hang entlang gefahren. Der Tatbestand der Nötigung sei dabei jedoch nach aktuellem Sachstand nicht erfüllt. Auch Gerüchte, laut denen der Fahrer betrunken gewesen sei, kann die Polizei nicht bestätigen.

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  • Felix Habermann
    @Redakteur Peter Schmieder ! ! !
    Wieso schreiben Sie hier von Bulldog - Oldtimertreffen.
    Der einzige der sich Bulldog nennen darf
    ist von der Firma Lanz und sonst keiner.
    Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
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  • Peter Schmieder
    Hallo Herr Habermann,
    das mag in den 20er Jahren gestimmt haben, als der Lanz Bulldog neu war. Mittlerweile ist Bulldog aber zu einem "generischen Markennamen" geworden. Sprich: So viele Menschen verwenden den Produktnamen auch als Bezeichnung für das entsprechende Produkt anderer Marken, dass es in den allgemeinen Sprachgebrauch übergeht. Andere bekannte Beispiele dafür sind unter anderem Tempo (Papiertaschentuch), Fön (Haartrockner), Zewa (Küchenrolle) oder Labello (Lippenpflegestift).
    Übrigens bevorzuge ich persönlich in Bezug auf landwirtschaftliche Zugmaschine auch eher Worte wie Traktor oder Schlepper. Dass ich im aktuellen Artikel dennoch die Bezeichnung Bulldog verwendet habe, liegt vor allem daran, dass "Bulldog-Oldtimertreffen" die Eigenbezeichnung der Veranstalter ist. Ich kann ja nicht im Bericht über deren Veranstaltung einfach mal die Veranstaltung umbenennen, weil mir ein anderes Wort besser gefällt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Peter Schmieder, Redakteur
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Hallo Herr Habermann,

    machen Sie doch mal folgenden Test:

    Sie suchen sich einen beliebigen Ort im ländlichen (Unter-)Franken aus, zeigen den Leuten ein Bild von einer landwirtschaftlichen Zugmaschine und fragen: "wie heißt das bei Euch?"

    Ich bin mir sicher, in größer 75 % der Fälle erhalten Sie zur Antwort: "des is (doch) a Bulldog".
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  • Heinrich Höllerl
    Kann es sein, dass es hier eigentlich eher um Rivalitäten zwischen verschiedenen Trecker-Clubs geht…?
    Es klingt ein bisschen danach…
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  • Jürgen Rahm
    Das Verhalten des Traktor Fahrers war wirklich unverantwortlich und höchstgefährlich für die Zuschauer, welche unterhalb des Hanges standen. Dadurch, dass der Traktorfahrer den Hang zuerst hoch fuhr um dann im Hang weiter quer zum Hanggelände zu fahren, war er dem Kipppunkt schon sehr nahe. Wenn er dabei umgefallen wäre, hätte sich der Traktor mehrfach überschlagen und mit Sicherheit auch Zuschauer in Mitleidenschaft gezogen.
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