Bereits seit dem 1. November 2018 gibt es laut der Friedhofssatzung theoretisch die Möglichkeit der Urnenbestattung an Bäumen. Nun soll dies auch tatsächlich möglich werden. Denn der Aidhäuser Gemeinderat fasste in seiner Sitzung am Donnerstag im Mehrgenerationenhaus den Grundsatzbeschluss, dass künftig Baumbestattungen im Heldenhain neben dem Friedhof in Nassach möglich sein sollen.
Das Landratsamt habe keine Auflagen gemacht, erklärte Bürgermeister Dieter Möhring (FW). Glücklicherweise lägen Friedhof und Heldenhain auf einem Grundstück. Andernfalls hätte wohl erst ein Bauleitverfahren eingeleitet werden müssen. Die Gebühr für eine Baumbestattung wurde in der Friedhofsgebührensatzung bereits auf 23 Euro pro Jahr festgesetzt.
Steigende Nachfrage nach der alternativen Bestattungsart
Bislang seien jedoch noch keine derartigen Gräber errichtet worden, so Möhring. Da die Nachfrage für diese Bestattungsart stetig steige und die Ruhewälder häufig außerorts gelegen und oft nur schlecht über Waldwege zu erreichen seien, habe man in der Gemeinde Aidhausen nach einer Alternativlösung gesucht.
Der Heldenhain in Nassach sei ein geeigneter Ort, da dieser über einen jungen und alten Baumbestand verfüge und neben der ruhigen Lage neben dem Friedhof über entsprechende Infrastruktur. Ein Baum müsse gefällt, neue Bäume gepflanzt werden. Welche Tafeln zum Einsatz kommen, ob Reservierungen möglich sind und Weiteres müsse im Gemeinderat dann noch geklärt werden. Grundsätzlich seien acht Urnengräber pro Baum möglich. Bei Doppelreihen dann 16 Gräber.
Laut Gemeinderat Thomas Wagner aus Nassach gibt es dazu nur positive Rückmeldungen, da viele Menschen kein Grab mehr pflegen wollten. Der nächste Schritt sei dann die Seebestattung im Nassacher See, lautete ein wohl nicht ganz ernst gemeinter Einwurf aus dem Gremium.
Notstrom, Altortsanierung, Rechenschaftsbericht
Weitere Beschlüsse und Informationen aus dem Gemeinderat: Die Gemeinden Aidhausen, Gädheim und Theres haben gemeinsam für die Feuerwehr ein Notstromaggregat für 8600 Euro gekauft, das auch innerhalb eines Gebäudes eingesetzt werden kann. Einstimmig bewilligte der Gemeinderat den Bau eines Kälber- und Rinderstalls auf einem Aussiedlerhof zwischen Aidhausen und Reichmannshausen.
Für die Altortsanierung in Happertshausen meldet die Gemeinde Bedarfsmitteilungen bei der Regierung von Unterfranken an: Für 2025 sind dies 50.000 Euro sowie jeweils 200.000 Euro für weitere drei Jahre. In der ersten Januarhälfte 2025 soll dazu eine Bürgerversammlung in Happertshausen stattfinden.
Erfreuliches ergab der Rechenschaftsbericht zur Jahresrechnung 2023: Im Verwaltungshaushalt wurde ein Überschuss in Höhe von knapp 205.000 Euro erwirtschaftet, rund 41.500 Euro mehr als erwartet. Der Überschuss wird dem Vermögenshaushalt zugeführt. Im Vermögenshaushalt entstand ein Überschuss in Höhe von fast 86.000 Euro, der der Rücklage zugeführt wird.
Für die Flachdachsanierung der katholischen Kirche St. Peter und Paul in Aidhausen gewährt die Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von zehn Prozent der voraussichtlichen Kosten von 20.000 Euro. Die Diözese zahlt 50 Prozent der Kosten. Für die Instandsetzung von Wegen und Gräben mit Kosten von rund 8000 Euro erhält die Flurbereinigungsgenossenschaft Friesenhausen einen Zuschuss von 20 Prozent.