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Ebern: Was jetzt im ehemaligen Gefängnis geboten ist
Der ehemalige Biergarten „Zum Freigang“ in Ebern in der Rittergasse 5, erwacht als „Herzog“  aus dem Dornröschenschlaf. Mit Bernd Ziegler hat sich ein neuer Pächter gefunden.
Foto: Helmut Will | Der ehemalige Biergarten „Zum Freigang“ in Ebern in der Rittergasse 5, erwacht als „Herzog“ aus dem Dornröschenschlaf. Mit Bernd Ziegler hat sich ein neuer Pächter gefunden.
Helmut Will
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:05 Uhr

Früher war es nicht so interessant, sich im ehemaligen Gefängnishof in der Rittergasse 5 aufzuhalten. Der etwa 27 Meter hohe Diebsturm im inneren des ehemaligen Gefängnishofes diente damals als Gefängnis für "schwere Jungs." Das "Angstloch" hinter der Einstiegsluke in sechs Metern Höhe, zeugt noch heute davon. Nun soll sich dort eine Gastronomie etablieren.

Bereits vor einiger Zeit war dort ein gut gehender Biergarten vorhanden, der länger verwaist war, nachdem der vorherige Pächter dicht machte. Nun soll dem ehemaligen Biergarten "Zum Freigang", im schönen Ambiente an der Rittergasse, im Schatten von Diebsturm und Stadtmauer, wieder Leben eingehaucht werden und er soll als "Herzog" neu erwachen.

Um das neue Konzept vorzustellen, haben Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) und der neue Pächter, Bernd Ziegler, kürzlich in das Gebäude der VG Ebern eingeladen. Wie Hennemann erläuterte, hätten sich auf eine Ausschreibung hin, nachdem ein bisheriger Interessent zurückgezogen habe, fünf Interessenten gemeldet. Der Stadtrat habe in seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag entschieden, den Zuschlag dem Eberner Bernd Ziegler zu erteilen.

Biergarten war lange verwaist

Der Bürgermeister blickte zurück und bedauerte, dass der Biergarten lange verwaist war. Er ging auf den Erbpachtvertrag ein, der mit dem Vorpächter geschlossen war und sagte, dass man sich im Mai 2021 bei einem Gütetermin vor dem Gericht in Bamberg mit dem Vorpächter einigen konnte. "Der Vertrag konnte ohne Zahlungsverpflichtung durch die Stadt aufgelöst werden, allerdings habe die Stadt im Gegenzug auf noch ausstehende Zahlungen infolge Vermietung verzichtet, Ablösesummen hat es keine gegeben", so Hennemann.

Im Juni konnte der Erbpachtvertrag schließlich notariell aufgelöst werden. Wie Hennemann sagte, sei man auch mit Vereinen im Gespräch gewesen um eventuell den Biergarten zu übernehmen, aber diese wollten nicht in Konkurrenz mit anderen Wirten treten. Wichtig erschien es Hennemann, einen Pächter langfristig zu binden, weshalb mit dem "Neuen", Bernd Ziegler, ein Vertrag über zehn Jahre abgeschlossen wurde, mit der Option einer Verlängerung. Der Mietvertrag läuft ab dem 1. August.

Biergarten kann auch beim Mittelaltermarkt genutzt werden

Die Stadt wird, in Absprache mit Bernd Ziegler, den Biergarten auch zum Beispiel beim Mittelaltermarkt nutzen können. Auch sei daran gedacht, dort kulturelle Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Sport- und Kulturverein durchzuführen. "Das finde ich recht spannend", so Ziegler.

Bernd Ziegler: 'Es soll, wie man so sagt, eine hemdsärmliche Gastwirtschaft werden.'
Foto: Helmut Will | Bernd Ziegler: "Es soll, wie man so sagt, eine hemdsärmliche Gastwirtschaft werden."

Bernd Ziegler, er wird demnächst 50 Jahre alt, stellte sein Konzept vor und machte Aussagen zu seinem bisherigen 30jährigen Wirken als Gastronom. Demnach hat er in München als Betriebsleiter in Restaurants gearbeitet, selbst mehrere Lokale eröffnet und betrieben und auch von 2012 bis 2019 in Kroatien eine Bar geleitet. "Ich bin Gastronom mit Leib und Seele."

Vom alten Konzept des Lokals "Zum Freigang" will er wegkommen und das Lokal soll auch einen neuen Namen bekommen, sagte Bernd Ziegler. "Herzog" soll das Lokal künftig heißen, in Anlehnung des Erbauers des Gebäudes. Seine Vision ist es, das Lokal ganzjährig zu betreiben, im Sommer als Biergarten, im Herbst und Winter soll der Biergarten in einen, wie er sagte, "Zauberwald", verwandelt werden.

Kunsteisbahn für den Winter geplant

Im Winter stellt er sich vor, ab dem Jahr 2022, eine ökologische Kunsteisbahn zum Eisstockschießen zu installieren mit zwei Bahnen zweimal zwölf Meter, wo Freunde und Gruppen sich betätigen können. Dazu soll es offene Feuerstellen geben und alles soll lichttechnisch illustriert werden.

Einen genauen Öffnungstermin konnte Ziegler noch nicht nennen, aber er stellt sich vor Anfang September 2021 aufmachen zu können. Er selbst will im Gebäude im ersten Stock wohnen und im Erdgeschoss wird alles nach seinen Vorstellungen als Gastraum geschmackvoll umgestaltet.

Bis März 2022 s0ll alles fertig sein

Am ersten Wochenende im März 2022 soll alles fertiggestellt sein. Sein kulinarisches Angebot soll alle zufriedenstellen, wobei er Wert darauf legt zu sagen: "Es soll, wie man so sagt, eine hemdsärmliche Gastwirtschaft werden, bei der auch Gäste mal ihre Brotzeit mitbringen können."

Bürgermeister Jürgen Hennemann fand es wichtig, dass eine ganzjährige gastronomische verlässliche Nutzung entsteht, wo zum Beispiel die Wohnmobilisten oder auch Fahrradfahrer ganztägig einkehren können. "Das vorgestellte Konzept finde ich als neues Angebot in Ebern sehr gut", sagte Hennemann.

Öffnen will Bernd Ziegler seine Gastronomie in der "Kernbiergartenzeit" von Mai bis September von 17 bis 22 oder 23 Uhr, wobei er Montags- und Dienstags Ruhetage einlegen werde. An Wochenenden beabsichtigt er ab elf Uhr zu öffnen.

 
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