
Der Haßfurter Pool-Spezialist "Blue Protect" ist zahlungsunfähig. Geschäftsführer Stephan Heinisch hat am Samstag auf Anfrage der Redaktion bestätigt, dass ein Insolvenzverfahren über die GmbH eröffnet wurde. Ein Insolvenzverwalter sei mit der Abwicklung beauftragt. Wie viele Arbeitsplätze betroffen sind, ließ das Unternehmen auf eine erste Anfrage offen.
Die Blue Protect GmbH gibt es seit mehr als einem Vierteljahrhundert. Die Firma bezeichnete sich selbst als "Wellnessprofi für Pools, Poolüberdachungen, Whirlpools und Grillkottas". Blue Protect war nach eigenen Angaben in ganz Europa tätig und das insbesondere mit dem Vertrieb und Einbau von Schwimmbädern und deren Überdachungen. Das Unternehmen warb damit, "Wellnessoasen für zu Hause" zu gestalten.
Per Antwortmail erklärte Geschäftsführer Heinisch, dass Blue Protect wie viele Unternehmen der Branche in den letzten Monaten vor wirtschaftlichen Herausforderungen gestanden sei: "Gestiegene Betriebskosten, rückläufige Auftragseingänge sowie verzögerte Steuerrückzahlungen haben die wirtschaftliche Lage zunehmend belastet", führt Heinisch aus.
Ursprünglich sollte der Betrieb weitergehen
Ursprünglich habe er eine Fortführung des Geschäftsbetriebs angestrebt, dies sei seit Dezember mit der Insolvenzverwaltung und weiteren Beteiligten intensiv geprüft worden. "Aufgrund der dynamischen Entwicklung sowie der angespannten Liquiditätslage konnte dieser Weg letztlich nicht realisiert werden", bedauert der Geschäftsführer.
Er spricht von einem für ihn selber schmerzhaften Einschnitt. Er habe sich mit großem Engagement für den Aufbau und die Entwicklung von Blue Protect eingesetzt und bedauere sehr, dass der Weg des Unternehmens auf diese Weise ende. Künftig will Heinisch seine Erfahrungen und Kompetenzen in einem "neuen beruflichen Umfeld einbringen".
Ausdrücklicher Dank an die Mitarbeitenden
Darüber hinaus erklärt der Geschäftsführer, es sei ihm ein persönliches Anliegen, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern "allen möglichst rasch eine neue berufliche Perspektive zu ermöglichen". Heinisch dankt seiner Belegschaft für das große Engagement, bis zuletzt habe das Team aktiv mitgewirkt und beim Versuch mitgeholfen, die Firmeninsolvenz abzuwenden.
Laut Heinisch befindet sich das Insolvenzverfahren aktuell in der Abwicklung. Über den weiteren Verlauf und insbesondere die Klärung offener Fragen rund um Mitarbeitende, Verträge und Abwicklungen werde derzeit intern beraten.
Es ist erstaunlich wie schnell ein Vierteljahrhundert vergehen kann.