Nach Pastoralreferent Norbert Zettelmeier, der im August die Pfarreiengemeinschaft Hofheim verlässt, wechselt nun auch Pfarrvikar Andreas Hartung im Oktober zur Pfarreiengemeinschaft Eltmann. Dies wurde in den Sonntagsgottesdiensten und im Rahmen einer Informationsveranstaltung am Sonntagnachmittag im Hofheimer Pfarrheim bekannt.
Hartung sagte vor vielen Gläubigen im Pfarrheim, dass seine Stelle als halber Pfarrvikar und halber Regional-Jugendseelsorger von Beginn an nicht auf die Bedürfnisse der katholische Pfarreiengemeinschaft Hofheim zugeschnitten war. In Eltmann sei diese Konstellation seit drei Jahren erprobt. Für seinen Wechsel seien weder Personen noch Gemeindeteile verantwortlich, betonte Hartung.
Pfarrer Manuel Vetter verlas einen gemeinsamen Brief der Seelsorger der Pfarreiengemeinschaft Hofheim an den Bischof, das Generalvikariat und die Personalabteilung der Diözese Würzburg. Das Schreiben schildert die Personalnot in der Pfarreiengemeinschaft. Mit dem Weggang von Zettelmeier und Hartung verliere diese 60 Stunden wöchentlich an hauptamtlicher Seelsorge, die nicht ersetzt werden können, so Vetter.
„Bedenkt man, dass zur Pfarreiengemeinschaft Hofheim sechs Pfarreien, eine Kuratie und acht Filialen gehören, dass (…) 17 Gottesdienststellen und zusätzlich 43 Zugehörungen zu versorgen sind, dass wir ein Alten- und Pflegeheim, ein Demenzzentrum, eine Intensivpflegeeinrichtung und vier Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft haben, dass wir die Firmkatechese für die Pfarreiengemeinschaft Aidhausen-Riedbach alleine verantworten, dann wird deutlich, dass dies bereits jetzt zu einer massiven Überforderung des Personals führt und dies sich in nicht hinnehmbarer Weise zuspitzen wird“, heißt es in dem Brief nach Würzburg.
In den vergangenen Jahren sei die Personaldecke immer dünner geworden, sagte Vetter. Nach dem Weggang von Pater Alois Gaßner und dem tragischen Tod von Pfarrvikar Stefan Beetz wurde die Stelle des zweiten Priesters auf eine halbe Stelle reduziert. Als Folge wurden Eucharistiefeiern reduziert, sodass in manchen Gemeinden nur noch an einem Wochenende im Monat Eucharistie gefeiert wird.
Die Veränderung in der Pastoral überlaste auch die Verwaltungskräfte, was die Seelsorger mit zusätzlicher Verwaltungsarbeit belaste, die nicht mehr hinnehmbar sei. Die Seelsorger der Pfarreiengemeinschaft fordern in dem Brief daher die Verantwortlichen der Diözese auf, zusammen an einem runden Tisch Möglichkeiten zu besprechen, wie diese Herausforderung bewältigt werden kann und zeitnah die richtigen Weichen zu stellen.
Im Jahr 2019 fallen weitere Stunden wegen Beendigung der Ausbildung oder Verrentung weg. Auch hier müsse reagiert werden. Zudem werde das Pastoralteam Aufgaben, die bislang von hauptamtlichen Seelsorgern erledigt wurden, sehr intensiv durchleuchten und klären, ob und wie diese Aufgaben in der jetzigen Situation bewältigt werden können. „Das wird nach unserer Einschätzung nicht ohne schmerzhafte Veränderungen gelingen“, heißt es in dem Brief. Vieles in der Gemeinde sei jetzt schon undenkbar ohne die wunderbare Mithilfe von Menschen in den verschiedensten Bereichen.
„Wir brauchen Sie alle, Ihren Glauben, Ihre Zuversicht, Ihre Hoffnung und Ihr Gebet“, schloss der Brief, den allen Seelsorger der Pfarreiengemeinschaft unterzeichnet haben.
In der Diskussion fragte ein Gemeindemitglied, warum keine ausländischen Seelsorger – etwa aus Afrika – in der Pfarreiengemeinschaft eingesetzt werden. Pfarrer Vetter sagte, dies sei versucht worden, aber an Sonderwünschen gescheitert. Ein afrikanischer Geistlicher habe nur einen Termin pro Tag übernehmen wollen, ein weiterer habe ein eigenes Pfarrhaus beansprucht. Eventuell käme ein ausländischer Geistlicher, der promoviert und einen Gottesdienst übernehmen würde.
Pastoralreferent Günter Schmitt wies darauf hin, dass sich bislang kein Nachfolger für den scheidenden Norbert Zettelmeier beworben habe. Sechs Stellen seien im Dekanat Haßberge derzeit unbesetzt. Pastoralassistentin Regina Krämer verwies darauf, dass sie ab Oktober 2018 auch Beerdigungen übernehmen könne. Pastoralreferent Schmitt rief dazu auf, den Kopf nicht hängen zu lassen: „Wir brauchen Gottvertrauen, dass er uns nicht im Stich lässt.“