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Haßfurt
40 Einbrüche in den Haßbergen: Wildkamera entlarvt Einbrecher aus Unterfranken
Nun kann die Polizei eine Serie von rund 40 Einbrüchen in Feldscheunen klären. Im Versteck der zwei Verdächtigen aus den Haßbergen schlummerte die Beute.
Bergeweise Beute aus 40 Einbrüchen in Feldscheunen stellte die Polizei bei einer Durchsuchung im Landkreis Haßberge sicher.
Foto: Polizeipräsidium Oberfranken | Bergeweise Beute aus 40 Einbrüchen in Feldscheunen stellte die Polizei bei einer Durchsuchung im Landkreis Haßberge sicher.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:27 Uhr

Monatelang suchten Ermittler vergeblich nach den Einbrechern, die immer wieder in Feldscheunen in Unter- und Oberfranken Beute machten. Sie krallten sich dort gelagerte Baugerüste, Arbeitsmaschinen und Elektrogeräte.

Kommissar Zufall half per Wildkamera

Rund 40 Fälle registrierte die Polizei seit vergangenen Herbst. Aber dann kam "Kommissar Zufall" den Ermittlern zu Hilfe: Eine Wildkamera, die sonst Tiere aufnimmt, filmte unabsichtlich zwei Verdächtige - und führte dadurch zu den mutmaßlichen Tätern, zwei Dieben aus dem Landkreis Haßberge.

Diesen Erfolg, der am Donnerstag zu einer Razzia mit Sondereinsatzkommando im Versteck der 43 und 44 Jahre alten Verdächtigen führte, bestätigen Polizei und Staatsanwaltschaft Bamberg jetzt. Bei der Durchsuchung seien rund 400 Maschinen und Gegenstände gefunden worden. Dutzende Werkzeuge, Baumaschinen, elektrische Gegenstände und Teile einer Solaranlage seien sichergestellt worden. Zudem fanden die Beamten Waffen und Drogen.

Neun Monate lang wurde ermittelt

Die Ermittlungen hatten nach Angaben der Staatsanwaltschaft bereits im September 2021 begonnen. Immer wieder standen Polizisten vor aufgebrochenen Gartenschuppen und Feldscheunen. "Betroffen waren vor allem die ländlichen Gebiete und Dörfer westlich von Bamberg sowie der Landkreis Haßberge im östlichen Bereich von Unterfranken", präzisieren die Ermittler in einer Pressemitteilung. Neben dem hohen Wert des Diebesgutes im mittleren fünfstelligen Bereich entstanden auch entsprechende Sachschäden.

Die Aufzeichnungen einer Wildkamera waren Ausgangspunkt für weitere akribische Ermittlungsarbeit, "bis bekannt war, wer auf den nächtlichen Bildern zu sehen war". In aller Stille bereiteten Staatsanwaltschaft Bamberg und Polizisten aus Unter- und Oberfranken eine Durchsuchungsaktion vor, die am Donnerstag, 9. Juni, vollzogen werden konnte.

Ein Lastwagen voller Beute

Die beiden Wohnanwesen der 43 und 44 Jahre alten Männer aus dem Landkreis Haßberge wurden durchsucht - mit Erfolg. Die Beamten fanden so viele mutmaßliche Beutestücke, "dass ein Lastwagen der Bereitschaftspolizei zur Unterstützung und zum Abtransport der Gegenstände hinzugerufen werden musste", heißt es in der Presseerklärung. 

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bamberg erging gegen beide Untersuchungshaftbefehl. Die Zuordnung des mutmaßlichen Diebesguts zu den rückliegenden Einbrüchen "wird noch geraume Zeit in Anspruch nehmen".

Zeugen gesucht: Die Beamten der Polizeiinspektion Bamberg-Land bitten um weitere Hinweise von Zeugen. Geschädigte, die einen Scheunen-Aufbruch noch nicht angezeigt haben, sollen dies bei einer Polizeidienststelle des eigenen Wohnortes schnellstmöglich nachholen.

 
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  • berndschebler@mail.de
    Das waren jetzt Wilderer, die mit einer Wildkamera aufgenommen worden sind.
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  • flyarcus@gmx.de
    andere Verbrecher werden bei der Tat gefilmt und von zig Passanten beobachtet....trotzdem gibt es lange Gerichtsverfahren mit lästiger unnötiger Beweisführung.
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  • ManfredSchweidler
    Da ja die Beute offenbar weitgehend gefunden wurde, dürfte die Beweisführung auch ohne die Aufnahmen möglich sein.
    Manfred Schweidler, Main Post
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  • haba2908
    Hoffentlich dürfen die Aufnahmen der Wildkamera gerichtlich verwendet, da die sicherlich ohne richterlichen Beschluss aufgestellt wurde und den Beschuldigten vorher nicht angekündigt worden war …….🥴🤔
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  • Funkenstern
    Die Kamera wird nicht mehr benötigt.
    Auch die Annahme, dass Videos gerichtsverwertbar sein müssen, ist nicht korrekt. Nimmt der Staatsanwalt die Bilder in Augenschein, geht das Ganze seinen Gang…
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Und jetzt fehlt noch, daß die Betroffenen "ordentlich" bestraft werden und nicht mit einem milden Warnschuß davonkommen.
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  • gebsch.albrecht@web.de
    Vielleicht hatten Beide eine schwere Kindheit und kein eigenes Spielzeug, würde diesen 'Sammeltick' erklären.
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