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Bamberg
15 Minuten lang von Polizei verfolgt: Mann schläft auf Autobahn ein, während sein Tesla von alleine fährt
Eine Streife wollte ihn kontrollieren, doch der 45-Jährige soll erst nach einer Viertelstunde wach geworden sein. Nicht nur deshalb bekommt der Mann jetzt Ärger.
Ein Mann sitzt in einem Tesla Model S am Lenkrad, neben ihm ein großer Monitor im Armaturenbrett. (Symbolbild)
Foto: Sven Hoppe/dpa | Ein Mann sitzt in einem Tesla Model S am Lenkrad, neben ihm ein großer Monitor im Armaturenbrett. (Symbolbild)
Martin Sage
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:25 Uhr

Eine kuriose Meldung hat das Polizeipräsidium Oberfranken am Donnerstag herausgegeben: Den Angaben aus Bayreuth zufolge hat eine Streife der Verkehrspolizei Bamberg am Mittwochmittag einen Tesla-Fahrer gestoppt, der bei aktiviertem Autopiloten am Steuer eingeschlafen sein soll. Das handelt dem Mann nun eine Menge Ärger ein.

Tesla war konstant mit Tempo 110 unterwegs

Der 45-Jährige sei gegen 12 Uhr auf der A70 von Bamberg in Fahrtrichtung Bayreuth unterwegs gewesen, als ihn eine Polizeistreife habe kontrollieren wollen, teilt das Polizeipräsidium mit. Der Fahrer habe aber weder auf Anhaltesignale noch auf mehrfaches Hupen der Beamten reagiert. "Auffällig war, dass das Fahrzeug von der Anschlussstelle Viereth-Trunstadt bis zur Anschlussstelle Bamberg-Hafen mit 110 Stundenkilometern konstant den gleichen Abstand zum vorausfahrenden Streifenwagen einhielt", heißt es im Polizeibericht. 

Die Streifenbeamten hätten festgestellt, dass der Tesla-Fahrer mit geschlossenen Augen im Sitz lehnte und sich seine Hände nicht am Lenkrad befanden. Dies habe den Verdacht erhärtet, dass er dem Autopiloten das Steuer überlassen habe und eingeschlafen sei.

Im Fußraum des Tesla fand die Polizei offenbar ein Lenkradgewicht

Nach rund 15 Minuten sei der Mann schließlich wachgeworden und habe den Anweisungen der Polizei Folge geleistet. Laut Polizeibericht hat der 45-Jährige bei der anschließenden Kontrolle drogentypische Ausfallerscheinungen gezeigt. Im Fußraum hätten die Beamten zudem ein sogenanntes Lenkradgewicht vorgefunden: "Diese Vorrichtung wird an das Lenkrad angebracht, um die Sicherheitsfunktion des Fahrzeugs auszutricksen, indem vorgetäuscht wird, dass sich die Hand am Steuer befindet", erläutert das Polizeipräsidium Oberfranken.

Gegen den Tesla-Fahrer wurde in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Bamberg "ein Ermittlungsverfahren wegen des Straftatbestandes der Gefährdung des Straßenverkehrs eingeleitet", teilt die oberfränkische Polizei abschließend mit. Der Mann müsse nun bis zur gerichtlichen Entscheidung auf seinen Führerschein verzichten.

 
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  • S. K.
    hoffentlich macht das keine Schule...vom wirklich (gefahrlosen) autonomen Fahren sind wir noch ziemlich weit entfernt..
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  • W. B.
    Der Ressourcenverbrauch für 15 Minuten Mittagsschlaf ist enorm...... Schöne neue Welt
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  • T. M.
    Mal hier zur Info: Wir in D befinden uns in Stufe 3! Alle weiteren Stufen sind technisch möglich bei Tesla aber Versicherungstechnisch nicht bei uns verfügbar!

    https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/ausstattung-technik-zubehoer/autonomes-fahren/grundlagen/autonomes-fahren-5-stufen/
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  • G. W.
    Irgendwer hat ja wohl die Zulassung solcher Fahrzeuge genehmigt.
    Vielleicht sollten die Polizisten mal da anfangen, zu ermitteln.
    Menschen sind nunmal dumm und nutzen irgendwelche Techniken auch, sobald diese zur Verfügung stehen.
    Ich denke, dieser (Nicht-) Fahrer wäre wohl zum Pennen sinnvollerweise in den Zug gestiegen, aber trotzdem: Warum überhaupt können solche Fahrzeuge auf deutschen Straßen herumkutschen?
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  • E. E.
    Wo ist ihr Problem? Was Tesla in Deutschland als Autopilot vermarktet sind die üblichen Assistenzsyseme die es bei jedem anderen Autohersteller auch gibt. Diese Assistenzsysteme sorgen nachgewiesenermassen für mehr Sicherheit im Strassenverkehr. Vorrausgesetzt natürlich das der Fahrer das System, wie hier geschehen, nicht manipuliert. Das Problem sitzt halt meist hinterm Lenkrad. Der Hersteller kann doch hier nichts dafür! Der Fahrer stand ja scheinbar unter Drogen und das Auto hat keinen Unfall gebaut, also egntlich alles funktioniert wie es sein soll! Das manipulierte Lenkrad mal ausgenomen zwinkern
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  • F. S.
    Ja genau mein Seat hat auch Abstandstempomat und Lenkhilfe mit Spurhalteassistent. Wenn ich beides aktiviert habe hält der genau so wie der Tesla die eingestellte Geschwindigkeit und Abstand und bremst und gibt automatisch Gas und die Spur hält er auch sobald die Hände länger als so 10-15 Sekunden vom Lenker weg sind meckert das System und wenn man die Lenkung nicht übernimmt ruckelt das Auto kurz das man wach wird weil das System von Sekundenschlaf oder irgendwas anderes ausgeht wo nicht in Ordnung ist und wenn man dann immer noch nicht reagiert bremst er selber und bleibt stehen.

    Also genau wie sie sagen kein Problem der Hersteller sondern des Fahrers der das System austrickst mit dem Lenkrad Gewicht
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Mir begegnen auf der Autobahn dauernd Leute, die am Steuer schlafen.
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  • A. H.
    Oh ha...gestern ist mir auch ein TESLA Fahrer von SW nach Würzburg bzw. bei Werneck so komisch aufgefallen. Er überholte langsam, aber konstant, einen Lkw und vor dem Lkw bremste es auffällig ab. Warum weshalb??? Dann fuhr es konstant weiter auf die Autobahnauffahrt nach Würzburg oder Brückenau. Ich bin in Werneck raus gefahren. Ob da auch das Autopilot eingeschaltet wurde?
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  • T. M.
    Oh ha! Stellen Sie sich vor, das was Sie hier beschreiben geht mittlerweile mit jedem Fahrzeug welches die entsprechenden Systeme an Board hat und diese auch eingeschaltet und genutzt werden!
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  • A. H.
    @tommy33: Nee, das war anders - man hat zwar Tempomat im Auto und natürlich weiß ich, wie man damit fährt. DIeser Tesla fuhr deutlich anders - hat nichts mit Tempomat zu tun, sondern anders, ganz anders. Wenn Sie es selbst nicht gesehen haben, können Sie es auch nicht beurteilen.
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  • T. M.
    Nun sanduhr, Tempomat war gestern! Heute bestehen die Assistenzsysteme aus viel mehr als das. Und übrigens 38 Jahre Erfahrung in der KFZ Branche, da muss ich nicht mitgefahren sein.

    https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/ausstattung-technik-zubehoer/autonomes-fahren/grundlagen/autonomes-fahren-5-stufen/
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  • T. M.
    Die Amerikaner haben es schon:

    https://www.nzz.ch/mobilitaet/die-fahrerlose-zukunft-ist-in-phoenix-schon-realitaet-ld.1642265
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  • C. W.
    gut so!!!
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