Als „Wahlkampfmanöver“ und „CSU-Alleingang“ kritisiert der SPD-Landtagsabgeordnete Georg Rosenthal den Auftritt von Finanzminister Markus Söder auf der Festung Marienberg. Wie berichtet, stellte Söder gemeinsam mit den CSU-Abgeordneten Barbara Stamm und Oliver Jörg vor der Presse konkrete Pläne zur Sanierung der Burganlage und zur Erweiterung des Mainfränkischen Museums in ein Landesmuseum für fränkische Geschichte vor.
Er begrüße das Bekenntnis der Staatsregierung zur Immobilie Festung und zur Investition von 100 Millionen Euro, sagt Rosenthal, es zeuge allerdings von schlechtem Stil, andere Beteiligte nicht zu dem Termin zu laden. Seit 100 Jahren habe die Stadt Würzburg das Mainfränkische Museum schließlich aufgebaut und unterhalten, zuletzt gemeinsam mit dem Bezirk. Da sollten diese Institutionen auch in die Planungen einbezogen werden. Gleiches gelte, so Rosenthal, für die „Freunde mainfränkischer Kunst und Geschichte“ sowie das Bistum Würzburg, die zu den wichtigsten Leihgebern im Museum zählten.
„Gespräche auf Fachebene“ mahnt auch der Kulturreferent der Stadt, SPD/Grünen-OB-Kandidat Muchtar Al Ghusain an. Er erinnert in einer Stellungnahme daran, dass die Stadt das Tagungszentrum auf der Festung, das der Freistaat nun umziehen und vergrößern möchte, erst vor wenigen Jahren aufwendig saniert hat.
Söder hatte angekündigt, nach der Kommunalwahl mit der neuen Stadtführung Gespräche aufzunehmen. Al Ghusain dürfte in jedem Fall dabei sein – als neuer Oberbürgermeister, falls er die Wahl gewinnt, oder weiter als Kulturreferent.