Synthetische Dogen, die problemlos im Internet zu bestellen sind („Legal Highs“), sollen den Tod eines 17-Jährigen in Rottendorf (Lkr. Würzburg) verursacht haben. Darauf weisen die Ermittlungen der Kripo Würzburg hin, wenn auch die Untersuchungen zur Todesursache noch nicht abgeschlossen sind.
Drogenfahnder hatten schon länger Hinweise darauf, dass „Legal Highs“ in Unterfranken auf dem Vormarsch sind. So kamen beispielsweise im vergangenen Winter Jugendliche aus Würzburg, Kitzingen, Erlenbach (Lkr. Main-Spessart) und Bad Kissingen in eine Klinik, nachdem sie Kräutermischungen geraucht hatten.
Gefahr hinter harmlosen Namen
„Legal Highs“ heißen so, weil sie als Alternative zu verbotenen Substanzen unter verschiedenen Tarnnamen im Internet angeboten werden. Gefährlich ist, dass die Verkäufer ständig die Rezeptur ändern, um ein Verbot zu umgehen. Deshalb weiß kein Käufer genau, welche Substanzen die Pulver oder Tabletten enthalten und was sie genau im Organismus eines Menschen anrichten.
Bundesweit stieg die Zahl der Todesfälle durch „Legal Highs“ im Jahr 2014 auf 25 und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr verfünffacht. Das erklärten vor kurzem die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CDU) und BKA-Präsident Holger Münch in Berlin. In Deutschland sind laut Bundeskriminalamt (BKA) mehr als 1500 Legal-High-Produkte mit rund 160 verschiedenen psychoaktiven Wirkstoffen bekannt. Im Internet werden sie als Kräutermischungen, Luftauffrischer, Reiniger oder Badesalzdrogen angeboten.
Insgesamt starben in Deutschland im vergangenen Jahr 1032 Menschen direkt infolge von Drogenkonsum. Nach dem Anstieg im Jahr 2013 war dies eine erneute Zunahme um drei Prozent.