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KÖLN/ WÜRZBURG
Entlassung von Dombaumeister Hauck nicht wirksam
Hoch oben: 2012 schaute der Kölner Dombaumeister Michael Hauck auf dem Dachreiter der Kathedrale noch hoffnungsfroh in die Zukunft. 2014 wurde der gebürtige Würzburger fristlos entlassen. Hauck klagte dagegen, diesen Donnerstag beginnt am Kölner Amtsgericht die Verhandlung.
Foto: C. Jeske | Hoch oben: 2012 schaute der Kölner Dombaumeister Michael Hauck auf dem Dachreiter der Kathedrale noch hoffnungsfroh in die Zukunft. 2014 wurde der gebürtige Würzburger fristlos entlassen.
dpa/aug/cj
 |  aktualisiert: 11.12.2019 14:52 Uhr
Die Entlassung des Kölner Dombaumeisters Michael Hauck ist unwirksam. Das entschied am Donnerstag das Arbeitsgericht Köln. Das Gericht begründete dies damit, dass Haucks Vertrag nur eine fristlose Kündigung zulasse. Ihm sei jedoch nicht fristlos gekündigt worden, sondern er habe sein Gehalt noch sieben Monate weiterbezogen. Das Kölner Domkapitel muss nun entscheiden, ob es in Berufung geht - andernfalls kann Hauck seine Arbeit wieder aufnehmen.

Angeblich soll ein schlechter Führungsstil zu dem Zerwürfnis geführt haben - Hauck, der aus einer alteingesessenen Steinmetzfamilie aus Estenfeld im Landkreis Würzburg stammt, bestreitet dies jedoch. Die Vorsitzende Richterin Andrea Wilmers ging nicht darauf ein. Die erfolgte Kündigung sei aus vertragsrechtlichen Gründen unwirksam, erklärte sie. «Auf die Gründe kommt es danach nicht weiter an.» Sie erwähnte aber, dass Hauck «keine silbernen Löffel gestohlen» habe. Das lässt darauf schließen, dass das Gericht eine fristlose Kündigung für nicht gerechtfertigt gehalten hätte. Hauck ist in einem beamtenähnlichen Anstellungsverhältnis.

Hauck versicherte im Anschluss, er strebe nicht nach einer Abfindung, sondern wolle seine Arbeit wieder aufnehmen. Er glaube auch, dass das möglich sei, denn es stimme nicht, dass er sich mit einem Großteil der Mitarbeiter zerstritten habe. Wenn beide Seiten bereit seien, aufeinander zuzugehen, dann könne es gelingen, «eine gute Arbeitsatmosphäre wieder herzustellen». Um das zu schaffen, müssten sich beide Parteien nun endlich an einen Tisch setzen und reden.

Die Abberufung des Dombaumeisters - der die Instandhaltung der Kathedrale leitet - war ein bisher einmaliger Vorgang in der 767-jährigen Geschichte der Kölner Dombauhütte.

Hauck hatte sich kurz vor der Gerichtsverhandlung in einer Stellungnahme zu Wort gemeldet und darin die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. Hauck waren schlechter Führungsstil und ein Zerwürfnis mit den Mitarbeitern vorgeworfen worden.
 
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  • R. Ö.
    Sollte Herr Dr. Michael Hauck da etwa in ein Wespennest gestochen haben? traurig zwinkern
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  • E. R.
    Vielleicht müsste der Dombaumeister weniger Franke und mehr Kölsche Jeck sein!;-)
    .
    Er sollte nach getaner Arbeit keinen Frankenwein( ich weiß nicht, ob er dies überhaupt tut!)trinken, sondern ein oder zwei Gläser Kölsch und dann schauen, ob der Dom noch steht oder schon schwankt!
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  • A. S.
    nicht , dass außenstehende hier beurteilen können ob richtig oder falsch - weder die
    MainPost noch Leser, auch wenn diese Herrn Hauck eventuell persönlich kennen sollten...
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  • A. H.
    'Die mainpost (man beachte die kleinschreibung zwinkern ) Kann - glaubt sie zumindest traurig
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  • P. R.
    Umgang mit "Spendengeldern". Bezieht sich auch den vorhergehenden Artikel, daß die Dombauhütte auch mit Spendengeldern finanziert wird.
    Aber auch in der Verwaltung "menschelt" es und wenn man jemand z. B. eben nicht mag..... o.ä., dann wird eben gekündigt.
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  • M. R.
    Normalerweise werden die Arbeit betreffende Dinge vor dem Arbeitsgericht behandelt?¿ :/
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