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WÜRZBURG
Ein Fall von illegaler Bildnutzung
Ein ausgezeichnetes Foto, das für eine Auszeichnung missbraucht wurde: Die Macher der islamfeindlichen Internetseite „Politically Incorrect“ erkoren es zum „Pressefoto des Jahres“ – ohne Freigabe oder Quellenangabe. Nun geht diese Zeitung rechtlich gegen sie vor. Das Bild entstand am 1. Dezember 2014 in Würzburg. Main-Post-Fotograf Thomas Obermeier hielt fest, wie eine Pegida-Anhängerin auf Gegendemonstranten zuging.
Foto: Thomas Obermeier | Ein ausgezeichnetes Foto, das für eine Auszeichnung missbraucht wurde: Die Macher der islamfeindlichen Internetseite „Politically Incorrect“ erkoren es zum „Pressefoto des Jahres“ – ohne ...
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 26.04.2023 22:50 Uhr

Es gibt sogenannte Auszeichnungen, auf die ist man als Journalist nicht stolz. Ein Bild von Main-Post-Fotograf Thomas Obermeier, aufgenommen während einer Pegida-Demonstration in Würzburg, haben die Macher der islamfeindlichen Internetseite „Politically Incorrect“ zum „Pressefoto des Jahres“ auserkoren. Sie veröffentlichten das Foto ohne die dafür erforderliche Zustimmung des Rechteinhabers oder eine Quellenangabe. Nun leitet die Main-Post rechtliche Schritte gegen die illegale Bildnutzung ein.

Seit Wochen kommt es immer wieder zu Demonstrationen der sogenannten „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ in Würzburg, Dresden und anderen Städten. Zuletzt ging Pegida in Würzburg am Montag vor Weihnachten auf die Straße. Rund 200 Anhänger der Anti-Islam-Bewegung marschierten damals durch die Neubaustraße – so viele wie nie zuvor. Die Gegendemonstranten brachten derweil etwa 1000 Menschen auf die Straße.

Die zweifelhafte Kür des Fotos, das bereits bei der Demo am 1. Dezember 2014 entstand, nahmen die Betreiber der Seite in einem Eintrag am 29. Dezember vor. In einer kruden Laudatio ist von einem „symbolträchtigen Bild“ die Rede: am rechten Bildrand stünden „die schwarzen Typen“, von denen „Gauck und Merkel ihre Macht verteidigen“ lassen, Leute „die das Gesetz brechen“ und denen „die Halsabschneider des Islamischen Staates applaudieren“. Gemeinsam kämpften sie – gemeint sind Politiker, Islamischer Staat und Antifa – „gegen dasselbe Feindbild: selbstbewusste junge Frauen, die deutsche Fahnen hochhalten“. Der anonyme Laudator stilisiert die unbekannte Frau als „eine Heldin“. Schließlich habe sie sich einem „schwarzen Block aus zirka 200 Antifas“ gegenübergesehen. Die Lage beschreibt er als „bedrohlich“.

Verstoß gegen Urheberrecht

Fotograf Thomas Obermeier schildert die Situation, in der das Foto entstand, weniger dramatisch: „Die Frau ist mit der Fahne in der Hand auf die Gegendemonstranten zugelaufen und wollte sie ansprechen.“ Sie sei ihm schon vorher aufgefallen, weil sie immer wieder betonen wollte, dass sie „kein Nazi“ sei. „Die linken Demonstranten wollten sich aber auf keine Diskussion mit ihr einlassen“, so Obermeier weiter. „Sie standen einfach nur da.“

Ob so eine „bedrohliche“ Situation aussieht, in der selbst „der Polizist mit dem Megaphon weiß, dass er der Demonstrantin nicht wird helfen können, wenn sie nur einen Schritt weitergeht“, wie es bei „Politically Incorrect“ weiter heißt, ist fraglich. Klar ist dagegen, dass die Betreiber der Seite mit der unerlaubten Nutzung des Fotos gegen das Urheberrecht verstoßen.

Daher hat die Main-Post in einem ersten Schritt die Anwaltskanzlei des renommierten Berliner Presserechtlers Professor Johannes Weberling beauftragt, die Macher von „Politically Incorrect“ per E-Mail-Schreiben zur Unterlassung aufzufordern. Wen dieses Schreiben erreicht, ist derzeit allerdings noch völlig unklar. Ein Impressum, das die Verantwortlichen identifiziert, gibt es auf der Seite nicht. Unter „Kontakt“ werden lediglich vier E-Mail-Adressen ohne Hinweise auf Namen angegeben. Erste Recherchen haben unterdessen ergeben, dass sich der Server der Internetseite im Ausland befindet.

Update 3.1.2015 : Mittlerweile hat „Politically Incorrect“ das Bild von der Webseite entfernt und durch einen Link auf eine kleine Version des Fotos ersetzt.


Erneut Demos in Würzburg

Nach einer Pause zu Weihnachten stehen am Montag, 5. Januar, nicht nur in Würzburg wieder Demos an. Wügida (Würzburger gegen die Islamisierung des Abendlandes) kündigt im Internet einen „Spaziergang“ für 19 Uhr ab der Neubaustraße an. Gegen den Aufmarsch formiert sich erneut Widerstand. Die Initiative „Würzburg lebt Respekt“, die Würzburger Montagsspaziergänger und das Bündnis für Zivilcourage rufen zu einer Demo für Frieden und Vielfalt, gegen Rassismus und Nazi-Propaganda auf. Los geht's um 17.30 Uhr am Kiliansbrunnen vor dem Hauptbahnhof. Nachdem das Domkapitel in Köln angekündigt hat, aus Protest gegen eine Pegida-Demo die Außenbeleuchtung der Bischofskirche abzuschalten, werden ähnliche Forderungen für Würzburg laut. Denkbar wäre eine Verdunkelung der universitätseigenen Neubaukirche, an der der Wügida-Aufmarsch vorbeiführt.

 
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  • blacky1707
    Der Name WÜRGIDA wäre korrekter als WÜGIDA. Mir kommt das Kotzen wenn ich mich mit diesem braunen Gedankengut beschäftige. Sehr gut Mainpost!
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  • MedDeeg@web.de
    .....ist der Kern der Story. "Die Rettung der Johanna von Würzburg vor den schwarzen Horden durch einen Polizeibeamten der C-Schicht". Ein Brüller, der pars pro toto das "Gesamtkonzept" Pe-Wü-Dingsda offenlegt.

    Allerdings schadet die mit gescheiteltem Strebergestus vorgetragene "Urheberrechtsverletzung" inklusive "Unterlassungsklage" - durch den "renommierten Herrn Weberling aus Berlin" - allein der Mainpost. Unsympathisch. Meine Güte, wir haben 2015, was soll das für ein "Verstoß" sein!

    Das befördert unnötig genau die Aura, die sich PI etc. selbst geben will: der von bösen Mächten bedrängte "aufrechte Outlaw". Kann man durchschauen.
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  • Elwood
    ...das mit diesem Staranwalt liest sich wirklich wie ne dröge Stammtischprahlerei in irgend einer x-beliebigen Rhöner Dorfkneipe. Keine Ahnung wer dieser Mensch sein soll ? Im Übrigen glaube ich, es gibt in Würzburg und im Umland echt genügend fachlich kompetente Anwälte. Wie gesagt...liest sich wie Dorfkneipen-Gschmarrie...
    Wo isn des Hirn ? Doo wos hie ghert !
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    ich hab mir mal diese Seite der Pi-news.net angesehen. Reinste Satire, wenns nicht so ernst wäre. Man glaubt nicht, wieviel Dummheit es gibt. Hallo Pagida-Mitläufer - es ist verständlich, dass Unwissenheit Ängste aufkommen lässt. Sicher läuft Manches falsch, aber lange nicht so viel und so krass, wie es von den Pagida-Führern suggeriert wird. Das Gespräch mit den politisch Verantwortlichen suchen - Ja. Aber wollt ihr wirklich eure Ängste unter diesen Leitbilder ausdrücken? Schaut euch diese Webseite an ...
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    ist ja der Spendenaufruf auf der PI Website. Offenbar hält man die Pegida Anhänger für so blöd, dass sie ihr Geld einem anonymen Sammler zukommen lassen. Sind die echt so doof?
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  • klabur
    diesem Treiben keine Aufmerksamkeit mehr schenken würde, würde das ganze vielleicht von sich aus einschlafen. Solange aber Menschen mitziehen, die gar nicht wissen um was es sich bei dieser Demonstration handelt, wird diese Bewegung leider immer wieder veranstaltet werden.
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  • Elwood
    Wenn ihr Kameraden von der MP in "Neuscht" Fotos von Passanten an einem verkaufsoffenen Sonntag macht und darunter schreibt, dass ZEHNTAUSENDE Rhön-Grabfelder unterwegs waren, um in der Innenstadt einzukaufen....Naja...dann ist das meistens ja auch genauso überzogen wie Eure Berichterstattung von anderen "Massenevents" wie dem "Neuschter Nachtumzug" zu dem ja letztlich auch kaum noch ein Mensch kommt, der aber von Euch alljährlich mit tausenden Zuschauern propagiert wird. Ebenso empfinde ich den völlig lächerlichen Artikel über einen Eurer Bildermacher...denn mehr ist er ja nicht, der Thomas Obermeier...Was soll denn der Quatsch, mh ??? Müsst ihr Euch als Printmedium unbedingt von vermeintlich RECHTEN distanzieren ??? Was seid ihr dann bei der MP ??? Ultra-Linke oder wie ??? Sorry, aber ein Bürger, der halbwegs bei Verstand ist kann Euch doch nicht mehr ernst nehmen...Kein Wunder, dass Eure WERBER mittlerweile neben Bratwurstbuden nach neuen Lesern heischen...tz...
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  • Funkenstern
    Wenns nicht so lächerlich wäre oder der 1. April, könnte man drüber lachen. So nicht
    Ich gebe dem Verfasser zu hundert Prozent recht.
    Alles Aufschreien macht die Sache der Anderen nur interessant.
    Wenn man sich die Anmassungen der mp teilweise so anschaut, fragt man sich auch, warum der MP so nichts passiert. Das nennt sich dann Pressefreiheit.
    Man kann so langsam über ne Kündigung nachdenken. Lächerlicher Aufschrei wegen nichts.
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  • jebusara@web.de
    ....und WO ist das Recht des Einzelnen bei solchen Bildern wie von Ihnen geschildert? Egal ob Fasching, Mantelsonntag oder irgendein anderes Event bei dem fleissig geknipst und veröffentlicht wird.

    Hat eine Zeitung (m)ein Einverständnis eingeholt, dass sie (m)ein Konterfei abdrucken darf? Wohl kaum!
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  • so einen Quatsch wenn ich lese nehm ich Sie auch nicht für ernst. grinsen
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  • Schade, dass in diesem Artikel so viele Vermutungen vorkommen. Man wirft das den Machern, bzw. dem Laudator vor, bedient sich aber selbst sehr gerne des Konjunktivs. Schwach.
    Warum disktuiert man nicht miteinander? Wenn die Frau solch schlimme und dumme Ansichten hat, dann ist das doch recht zu entkräften.
    Was leider schon vorgekommen ist, auch in Würzburg, dass linke "Gegendemonstranten" andere angegriffen haben. Sei es Polizisten, Passanten oder jeder der nicht links ist. Daher halte ich eine Bedrohungslage für die Frau, zu mal auf dem Foto Unterstützer der verfassungsfeindlichen und gewaltbereiten Organisationen zu erkennen sind.
    Warum sollten sich politisch neutrale Institutionen politisch äußern? Der Bischof hat sich sich oft genug für Menschlichkeit, für das Leben und für die würdige Aufnahme von Flüchtlingen ausgesprochen und investiert sehr viel Geld. Die Universität wird sich ihrem eigenen Neutralitätsanspruch treu bleiben und so was würde ihr in unserer Demokratie gut stehen
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  • Wenn mich aufgrund meiner schwarzen Winterjacke ein PEGIDA-Anhänger als deutschlandhassenden Kommunist oder als roten Faschist bezeichnet, der noch nichts geleistet habe und nur dem Staat auf der Tasche liege, dann kann ich auf eine Diskussion getrost verzichten. Ich kann gut verstehen, dass sich die Blockierer auf dem Bild nicht auf ein Gespräch mit verblendeten und voreingenommenen (Verschwörungs-)Freaks einlassen wollten.

    Auch Ihre Mär von den Angriffen auf "Passanten und jeden, der nicht links ist" glaubt kein Mensch mehr. Dieser vermeintliche Angriff auf PEGIDA-Anhänger wurde nach kritischer Berichterstattung der Main-Post von der Polizei ganz schnell zur Rangelei zwischen Gegendemonstranten und Einsatzkräften heruntergestuft.

    Eine Bedrohungslage für diese Deutschlandfahnenfrau bei zig Polizisten in der Nähe? grinsen Eine realitätsferne und krude Behauptung, die sich aber perfekt auf dem Niveau von PEGIDA und PI-News bewegt.
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  • wgr
    Und Sie bewegen sich auf dem Niveau von Inländerfeindlichkeit.
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  • rid.cully
    ... suggeriert doch der Titel einen Rechtsverstoß durch Pediga. Und dann die Neubaukirche ohne Licht. Drama. Noch mehr Drama. Oder eher Schmierentheater.
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  • Ich verstehe nicht, sind Sie der Meinung, dass PEGIDA das darf?
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  • rid.cully
    aber vorhin hieß die Überschrift noch noch: "Pegida: ein Fall..." - und das war schlicht irreführend, denn sie haben es ja nun nicht getan, sondern der PI-Blog. Und da muss man dann eben auch mal den advocatus diaboli machen, denn immer noch sollte gleiches Recht für alle gelten ...
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  • Das Bild ist auch auf der WÜGIDA-Facebookseite zu finden, eine von PEGIDA authorisierte Seite!
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  • wgr
    Selbst wenn es so ist, dann schickt man eine Unterlassungserklärung und die Sache hat sich erledigt.

    Die Main Post versucht aber solche Peanuts agitatorisch im besten antidemokratischen, diktatorisch besserwisserischem Stil über Tage medienwirksam auszuschlachten. Das zeigt das gesamte geistige Niveau der ganz besonderen linkspopulistischen Gutmenschen.
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  • pi hat tatsächlich einen rechtsverstoß begangen. Die frage ist nur, inwiefern man bei pi und pegida überhaupt differenzieren kann.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    hat die Mainpost dabei.
    Und falls der Bischof wirklich das Licht ausschalten sollte, er hätte in mir einen unkatholischen Follower. Eigentlich sollte die WVV das Licht abschalten, damit man das Elend nicht sieht.
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