
Es hat lange gedauert, bis die Vision zur Wirklichkeit wurde. Erst mussten Kommunen, Institutionen und Winzer zusammenfinden. Dann musste der nötige Umbau angegangen und abgeschlossen werden. Jetzt aber geht es los: Die Regionalvinothek des Fränkischen Saalestücks ist am Freitag im Alten Rathaus von Bad Kissingen eröffnet worden.
Das Konzept ist auf die Präsentation der Region und ihrer Leistungen im Weinbau ausgelegt. Neben klassischen gastronomischen Angeboten sind in der Vinothek zehn Winzer aus dem Saaletal mit jeweils fünf Weinen vertreten. Dazu kommt im Obergeschoss die Präsentation vornehmlich regionaler Künstler.
Ungewöhnlicher Betreiber
Ungewöhnlich ist der Betreiber. Die ansonsten für Leistungen auf den Gebieten der Medizin und der Psychosomatik bekannte Unternehmensgruppe Heiligenfeld übernimmt diese Aufgabe. Die Leitung des Projekts hat der Ramsthaler Bernhard Gößmann-Schmitt.
700 000 Euro Kosten
Um das Konzept der Regionalvinothek in die Tat umzusetzen. mussten Einige zusammenkommen. Beteiligt sind die Stadt und der Landkreis, die Arbeitsgemeinschaft Frankens Saalestück, zehn Gemeinden und zehn Winzer sowie die Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG). Sie teilten sich die Kosten des Projekts. Wie Kissingens Oberbürgermeister Kay Blankenburg vorrechnete, entfielen von den insgesamt 700 000 Euro Kosten 352 000 auf die Stadt, 100 000 Euro trägt der Kreis, 75 000 die Arbeitsgemeinschaft, 35 000 kommen vom Weinbau und 138 000 steuert die LWG bei.
Warum sich der Aufwand lohnt
Blankenburg, Landrat Thomas Bold und Hammelburgs Bürgermeister Armin Warmuth als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft erklärten aus verschiedenen Blickwinkeln, warum sich der Aufwand für alle Beteiligten lohnt. Kissingen kann als Tourismusstandort jetzt auch „mit dem Pfund Wein wuchern“. Zudem erfahre der Marktplatz eine Aufwertung. Gleichzeitig profitiere der Saaletalwein an dieser zentralen Stelle von der hohen Besucherfrequenz, die Kissingen zu bieten hat. Das Gemeinschaftsprojekt präsentiere die Produkte der regionalen Winzer optimal und es biete die Chance, tiefer Interessierte zu den Winzern zu locken.
Frankens Weinkönigin Silena Werner lobte das Konzept als durchdacht. Und Staatssekretärin Dorothee Bär scherzte, wenn es bei den Sondierungsgesprächen zur Bildung einer Jamaikakoalition nicht österreichischen, sondern Saaletalwein gegeben hätte, wären diese bestimmt nicht gescheitert.
Es geht nicht um Gewinn, sondern um die gute Idee
Joachim Galuska schließlich erklärte für die Heiligenfeld GmbH deren Motive, den Betrieb zu übernehmen. Es gehe nicht um wirtschaftliche Gründe oder um Marketing. „Uns haben das Konzept und die Idee gefallen.“ Die Vinothek sei einfach ein schönes Projekt.