Die Hammelburger Segelflieger gleiten weiter auf der Erfolgswelle. Nach dem Achtungserfolg von Peter-Richard Wagner mit einem dritten Platz bei der Qualifikationsmeisterschaft der Junioren für die Deutsche Segelflugmeisterschaft Ende Mai in Landau/Pfalz hat nun Eric Schneider bei der Jugend-Weltmeisterschaft im tschechischen Tábor südlich von Prag "zugeschlagen", schreibt die Flugsportgruppe in einer Pressemitteilung.
Bei dem Wettbewerb vom 31. Juli bis zum 13. August konnte der Hetzloser als Mitglied der deutschen Nationalmannschaft in der Einzelwertung einen mehr als respektablen elften Platz in der "Club-Klasse" erringen. In der Mannschaftswertung wurde das Team Deutschland Weltmeister vor Frankreich und den Niederlanden.
74 Piloten aus 19 Nationen
Dieser Wettbewerb führte insgesamt 74 junge Pilotinnen und Piloten aus 19 Nationen zusammen, die in zwei getrennten Gruppen gegeneinander antraten. Das deutsche Team war mit jeweils drei Piloten in beiden Klassen vertreten, die sich zuvor bei den letzten deutschen Jugendmeisterschaften mit Spitzenplatzierungen die Teilnahme an der WM gesichert hatten.
Bei nationalen und internationalen Segelflugmeisterschaften ist eine Trennung in mehrere Einzelwertungen durchaus üblich, da moderne Segelflugzeuge unterschiedliche bauliche Leistungsparameter aufweisen. Die von Schneider geflogene vereinseigene LS 4 beispielsweise hat eine Spannweite von 15 Metern und startet ohne zusätzlichen Wasserballast.
Als einer von insgesamt 46 Startern in der Club-Klasse hatte der 21-Jährige in 13 Tagen elf Wertungsflüge zu absolvieren. Dabei galt es, jeweils vorgegebene Flugstrecken (häufig in Form eines Dreiecks) mit einer Länge von 260 bis 450 Kilometern ohne Zwischenlandung in möglichst kurzer Zeit zu bewältigen. Aufgrund des konstant guten Wetters während der WM wurden dabei Durchschnittsgeschwindigkeiten von etwa 100 bis 125 Kilometern pro Stunde erreicht.
Täglich einige Stunden in der Luft
Ein typischer Flugtag begann früh um 8 Uhr mit der Vorbereitung des Flugzeugs, danach fand eine umfassende Information über die aktuellen Wetterverhältnisse statt, anschließend erfolgte die Startaufstellung. Nach dem offiziellen Briefing um 10 Uhr mit Bekanntgabe der zu fliegenden Strecke startete dann zwischen 11 und 12 der eigentliche Wettbewerb. Nach der Landung einige Stunden später wurde der Tag noch mannschaftsintern nachbesprochen, erst danach war Zeit zur Regeneration. Nun schlug auch die Stunde von Steffi und Maya Schneider, die als unverzichtbares Unterstützungsteam für die Verpflegung des Piloten und zahlreiche weitere technische Hilfen verantwortlich zeichneten.
Für Schneider selbst war die Teilnahme an der WM sicherlich der erste Höhepunkt seiner noch jungen Karriere als Segelflieger. In dem internationalen Starterfeld mit durchgehend sehr hohem Leistungsniveau konnte er viele neue und wertvolle fliegerische und persönliche Erfahrungen sammeln. Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass es bei Wettkämpfen auf dieser Ebene auch durchaus hart zur Sache geht und manchmal auch etwas riskiert werden muss.