Bei der diesjährigen Qualifikationsmeisterschaft der Junioren für die Deutsche Segelflugmeisterschaft, die vom 20. bis 29. Mai in Landau/Pfalz stattfand, konnte der Hammelburger Peter–Richard Wagner einen hervorragenden dritten Platz erringen. Er ist damit für die Deutsche Juniorenmeisterschaft im kommenden Jahr qualifiziert, heißt es in einer Pressemitteilung der Flugsportgruppe.
Aufgrund der unterschiedlichen baulichen Leistungsparameter von Segelflugzeugen finden Meisterschaften üblicherweise getrennt in mehreren Gruppen statt. Wagner trat mit einer vereinseigenen LS 4 in der "Club-Klasse" an, bei der Segelflugzeuge mit einer Spannweite von 15 Metern ohne zusätzlichen Wasserballast starten. Als einer von insgesamt 27 Teilnehmern in dieser Klasse hatte der 21-Jährige fünf Wertungsflüge zu absolvieren. Dabei galt es, jeweils vorgegebene Flugstrecken (häufig in Form eines Dreiecks) bis zu einer maximalen Länge von 312 Kilometern ohne Zwischenlandung in möglichst kurzer Zeit zu absolvieren.
Zum Start wurden die Piloten mit ihren Segelflugzeugen meistens zwischen elf und 12 Uhr vormittags von Motorflugzeugen auf eine bestimmte Ausklink-Höhe geschleppt und mussten sich danach, nur angetrieben von der Kraft von Sonne und Wind, ihren Weg suchen. Bei Flughöhen von 700 bis 2000 Metern über Grund erreichte Wagner dabei in seinem besten Wertungsflug eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 90 Kilometern pro Stunde.
Die sportliche Herausforderung des Piloten liegt dabei in der Aufgabe, über Stunden hinweg in einer engen Kanzel die eigene Konzentration kontinuierlich hochzuhalten und gleichzeitig die Navigation im Auge zu behalten sowie die Wetterentwicklung mit ihren unterschiedlichen thermischen Strömungen auf der Flugstrecke richtig einzuschätzen. Insgesamt gelang dies Wagner sehr gut, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Er musste sich nach den fünf Wertungsflügen über dem Pfälzer Wald nur dem späteren Sieger aus Oerlinghausen und einem Piloten aus Isny im Allgäu geschlagen geben.
Einen wichtigen Beitrag zum Erfolg leistete auch die mitgereiste Hilfsmannschaft, die sich um das leibliche Wohl des Piloten kümmerte und bei der Vor- und Nachbereitung der Flüge unterstützend tätig war.
Wagner gehört zu einer Gruppe von jungen Hammelburger Segelfliegern, die in den letzten Jahren im Deutschen Segelflugsport wiederholt für Aufmerksamkeit gesorgt haben. Ihre Wurzeln liegen in der heimischen Flugsportgruppe auf der Hohen Lanz, wo sie neben einer fundierten fliegerischen Ausbildung auch eine gehörige Portion Sozialkompetenz vermittelt bekommen haben, schreibt der Verein.
Dies zeigt sich unter anderem daran, dass sie sich bereits in jungen Jahren auch in der Vereinsführung engagieren oder als Fluglehrer ihr Können an andere weitergeben. Die nächste Gelegenheit zur fliegerischen Bewährung bietet sich bereits Ende Juli, wenn mit Eric Schneider ein weiterer Vertreter der Flugsportgruppe an der Junioren-Segelflugweltmeisterschaft im tschechischen Tábor teilnimmt.
