Bad Kissingen als Wirtschaftsstandort attraktiver zu machen, ist einer der Schwerpunkte in der Arbeit von Svenja Melchert. Als die Wirtschaftsförderin der Stadt jetzt dem Wirtschaftsausschuss des Stadtrats von ihrer Arbeit berichtete, standen Themen wie die Ansiedlungsinteressen von Unternehmen, die Entwicklung von Gewerbeflächen und die Verbesserung wesentlicher Standortfaktoren besonders im Fokus.
Für die rund eineinhalb Jahre seit ihrem Amtsantritt hat die Wirtschaftsförderin insgesamt 85 Anfragen von Unternehmen auf der Suche nach Gewerbeflächen registriert. Die meisten davon, nämlich 20, seien aus dem Bereich Produktion, Logistik, Lager gekommen. 19 hätten sich auf Wohnen, beziehungsweise Seniorenwohnen, bezogen.
Investition von Zeit nötig
Dass da vielfach Zeit investiert werden muss, ohne zu wissen, ob etwas für die Stadt herausspringen kann, belegt ein besonders markanter Vorgang. Ein japanisches Unternehmen sucht in Deutschland 100 000 Quadratmeter Fläche für einen neuen Standort und hat sich dazu auch Bad Kissingen an geschaut. Das hat Svenja Melchert schon einmal berichtet. Der Stand der Dinge sei, sagte sie jetzt, dass sich das Unternehmen Richtung NRW orientiere. Sollte es dort nichts Geeignetes finden, könnten die Japaner durchaus wieder auf Bad Kissingen zurückkommen.
Es ist nichts Neues, dass das Angebot an Gewerbeflächen in Bad Kissingen nicht mehr groß und ein Angebot an Industrieflächen nicht vorhanden ist. Die Wirtschaftsförderin berichtete deshalb von einem Auftrag an die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA), ein Gewerbeflächenentwicklungskonzept zu erarbeiten. Das solle nicht nur den Bestand an Flächen für verschiedene Bedürfnisse transparent darstellen, sondern auch den Bedarf an Gewerbeflächen ermitteln.
Standortfaktoren verbessern
Im Ausblick auf ihre weitere Arbeit hat Svenja Melchert auch einige Ansätze stehen, die harten Standortfaktoren Bad Kissingens zu verbessern. In einem Fall geht es um Aktivitäten, "zur Verbesserung der Schienenanbindung Bad Kissingens, an Würzburg, Schweinfurt, Fulda und Frankfurt". Dazu werde in dieser Woche in Bad Kissingen über das Stadt-Umland-Bahn-Konzept eines eines Heidelberger Unternehmens diskutiert. Ein anderes Thema sei der Aufbau eines Wasserstoff-Tankstellennetzes mit zugehöriger Wasserstofferzeugung. Interesse von außerhalb an einem Pilotprojekt in Bad Kissingen bestehe.