Svenja Melchert hat seit ihrem Amtsantritt schon einige Flächenanfragen potenzieller Investoren bearbeitet. Besonders bemerkenswert findet nicht nur die neue Wirtschaftsförderin der Stadt eine Anfrage aus Japan. Eine Abordnung des international tätigen Pharmaunternehmens aus dem asiatischen Land hat sich auf der Suche nach einem Standort Bad Kissingen tatsächlich angeschaut.
Wie Svenja Melchert dem städtischen Wirtschaftsausschuss in einer Bilanz ihrer Arbeit seit Dienstantritt im vergangenen Juli berichtete, gehört Bad Kissingen zu den zehn von zunächst 50 potenziellen Standorten, welche die Japaner in die engere Wahl genommen haben. Die Besichtigung habe im Februar stattgefunden. Eine Entscheidung gibt es noch nicht. In Japan verliefen Entscheidungsprozesse sehr hierarchisch, sagt die Wirtschaftsförderin. Deshalb lasse sich schwer einschätzen, wann klar ist, welchen Ort das Unternehmen wählt.
Erwartungen nicht ins Kraut schießen lassen
Die Stadt ist erkennbar bemüht, die Erwartungen in der Öffentlichkeit nicht durch übertriebene eigene Zuversicht ins Kraut schießen zu lassen. Ob aus dem Kontakt eine Ansiedlung werden könnte, wisse man nicht, erklärte Pressesprecher Thomas Hack auf Anfrage. Er bestätigte aber, dass die Besichtigung positiv verlaufen sei. Die Gesprächspartner seien nach dem Eindruck der Stadt sehr angetan gewesen.
Svenja Melchert hatte von insgesamt 38 Flächenanfragen berichtet. In Richtung Seniorenwohnen habe es mehrere Anfragen gegeben. Überhaupt seien Wohnbauprojekte in Bad Kissingen gefragt, "auch von deutschlandweit tätigen Unternehmern und Projektentwicklern". Für die Zukunft steuert die Wirtschaftsförderin kurze Imagefilme zu den Themen Tagungs- und Gesundheitsstandort an. Solche Kurzfilme bekämen auf Webseiten, in Youtube und in sozialen Medien "immer größeren Stellenwert".
Wirtschaftsforum und Jobmesse
Für Ende Juni plant sie zudem im Regentenbau das 1. Unterfränkische Wirtschaftsforum, bei dem Bad Kissingen sich als "attraktiver Tagungs- und Gesundheitsstandort" präsentieren soll. Zielgruppe seien Großunternehmen aus Schweinfurt, Würzburg oder Bad Neustadt. Gedacht sei nicht nur an Vorträge und Ausstellerpräsentationen. Auch kissingentypische Möglichkeiten des Netzwerkens am Golfplatz oder beim Abendessen im Weißen Saal und einem Casinobesuch sollen gepflegt werden.
Für 12. Oktober steuern Stadt, Landkreis und Wirtschaftsjunioren zudem gemeinsam ein Jobmesse im Regentenbau an. Unternehmen aus wichtigen Kissinger Branchen sollen sich da Absolventen und rückkehrwilligen Fachkräften präsentieren können.