
Es gibt nicht viele Straßen in Unterfranken, die noch keinen Teilnehmer der Sachs Franken Classic gesehen haben. Jahr für Jahr fahren die tollkühnen Teams in ihren chromblitzenden Kistenbeim Prolog und den beiden offiziellen Wertungsfahrten der Oldtimer-Rallye einige hundert Kilometer zusätzlich auf die Zähler ihrer Autos. Oftmals geht es dabei mitten durch die Orte. Nicht selten sind die Orte nicht nur Stationen an der Strecke, sondern auch Schauplätze von Wertungsprüfungen. Besonders eng ist die Verbindung mit Bad Kissingen. Die Stadt ist seit der ersten Ausgabe der Rallye im Jahr 2000 Start und Ziel der Teilnehmer. Zu Pfingsten macht sich die blecherne Karawane bereits zum 20. Mal von dem einstigen Weltbad aus auf ihre Fahrten durchs unterfränkische Land.
An drei Tagen unterwegs
Wie Karlheinz Schott und Rainer Greubel am Montag für die Veranstalter vom MSC Zellingen und vom AC Karlstadt berichteten, sind die Teilnehmer und ihre Autos schon bei der Ankunft am Freitag, 7. Juni, im Stadtbild zu sehen. Sie sammeln sich wie gewohnt am Parkplatz Tattersall und werden präsentiert am Marktplatz. Beim diesmal Bäderschleife genannten Prolog machen sie sich danach noch auf über Aschach, Frauenroth, Wollbach, Premich und Oberbach nach Bad Brückenau, wo sie im Staatsbad eine Pause einlegen. Über Oberleichtersbach, Untergeiersnest, Schönderling, Singenrain, Oehrberg, Katzenbach und Poppenroth geht es danach zurück nach Kissingen.
Die erste von zwei Ausfahrten, die dann offiziell in die Wertung der Rallye eingehen, schlägt am Samstag 8. Juni, den Weg Richtung Naturpark Rhön ein. Sie führt durch Bad Bocklet, Hohenroth, Schönau, Oberelsbach und Fladungen Richtung Hessen, wo in Fulda am Dom eine Pause eingelegt wird. Auf dem Rückweg erreichen die Fahrzeuge Wasserkuppe und Wüstensachsen, Mellrichstadt, Rödelmeier und Maria Bildhausen, Kleinwenkheim, Brünn und Reiterswiesen, ehe sie vor der Spielbank in Bad Kissingen den Concours d'Élégance genannten Schönheitswettbewerb absolvieren und am Kurgarten das Ziel erreichen.

Die zweite Ausfahrt am Pfingstsonntag schlägt über Arnshausen, Wirmsthal, Sulzthal und Wasserlosen den Weg ins Fränkische Weinland ein. Stationen sind unter anderem Karlstadt, Zellingen, Würzburg, Randersacker, Volkach und Werneck. Über Schweinfurt, Geldersheim, Obbach, Wirmsthal und Euerdorf geht es dann zurück nach Kissingen, wo die Rallye am Kurgarten endet.
171 Teilnehmer gemeldet
Teilnehmen werden, berichtete Schott, 171 Teams mit ihren Fahrzeugen. Der Anteil der sogenannten Vorkriegsfahrzeuge sei diesmal besonders hoch. Schott freut sich aber auch auf 70 bis 80 Autos der Baujahre 1946 bis 1965.
Die 20. Sachs Franken Classic, kündigte Schott als letzte mit Sachs im Namen an. Nächstes Jahr werde die oberhessische Depro GmbH die Rolle des Namensgebers übernehmen. Von Depro wird man in Bad Kissingen in Zukunft noch mehr hören. Das Unternehmen, das sich als Dienstleister für Veranstaltungen und auch selbst als Veranstalter betätigt, ist im Vorlauf für die langjährig angelegte Namensgeberschaft ab 2020 in diesem Jahr bereits als Partner der Sachs Franken Classic aktiv. Geschäftsführer Michael Deuker fährt die Rallye selbst mit. Nach eigenen Angaben ist er schon mehrfach dabei gewesen.
Engagement in Bad Kissingen
Wie Deuker am Montag berichtete, steht das Unternehmen über das Engagement bei der Rallye hinaus vor einer Zusammenarbeit mit der Staatsbad GmbH. 2020 wolle sein Unternehmen in Bad Kissingen an den Start gehen und eine Musicalproduktion zeigen. Zeitlich ist dabei offenbar an Pfingsten gedacht. Zudem deutete Deuker an, dass Depro auch für den August "noch etwas machen" wolle. Bad Kissingen sei ein Standort, wo ein Unternehmen wie seines noch gut aktiv werden könne: "Hier stimmt irgendwie noch alles."
Bruno Heynen, Veranstaltungsleiter der Staatsbad GmbH, ergänzte den Hinweis, dass es bei den Plänen zum Teil auch darum geht, den Innenhof des Luitpoldbads zu bespielen. Die Zusammenarbeit, die nächstes Jahr beginnen solle, werde bestimmt spannend.