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BAD KISSINGEN
Urban Priol und die Bedeutung des Autos auf dem Lande
Was Urban Priols Kindheit in der Provinz mit der heutigen Liebe des Obernburger Kabarettisten zu alten Autos zu tun hat.
Das Gespräch führte unser Redaktionsmitglied Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 16.11.2015 12:13 Uhr
Fotoserie

Kabarettist oder Oldtimerfreund – welche Schublade ist geeigneter, um Urban Priol einzusortieren? Die Antwort fällt normalerweise nicht schwer. Der 51-Jährige aus Obernburg ist eines der bekanntesten Lästermäuler Deutschlands. Beim Gespräch am Rande der Sachs Franken Classic in Bad Kissingen, an der Priol bisher meist mit englischen Fahrzeugen teilnahm, ging aber ziemlich bald der Oldtimerfreund mit dem Kabarettisten durch.

Autos sind für manche Menschen Statussymbole, Herr Priol. Was sind Autos für Sie?

Urban Priol: Autos haben mich schon als Kind fasziniert. Ich habe auf dem Land gewohnt. Wenn man da rauskommen wollte, brauchte man ein Auto. Gerade die alten Modelle haben von der Form her auch etwas Individualistisches. Die sind noch nicht an den Vorgaben des asiatischen Marktes ausgerichtet. Das mit dem Statussymbol habe ich nie begriffen. Meins ist das nicht. Ich mache mit dem Hobby Oldtimer auch darauf aufmerksam, man muss so ein Ding nicht nach wenigen Jahren wegtun. Man kann's auch erhalten.

Manchmal lassen sich bestimmte Autotypen bestimmten Menschentypen zuordnen. Wollen wir mal ein paar Typen durchgehen?

Priol: Machen Sie mal.

Opel Ascona, wer sitzt hier am Steuer?

Priol: Da saßen oft die drin, die den Wagen tiefergelegt und verspoilert haben. Heute ist das mehr der 3er-BMW-Typ.

Golf GTI?

Priol: Das war zu meiner Jugendzeit die Konkurrenz zum Kadett GTE. Der Kadett hatte die schönere Form. In Schwarz-Gelb hat er damals schon den Triumph von Borussia Dortmund vorweggenommen.

Saab 900?

Priol: Ein tolles Auto. Ich weiß gar nicht, warum ich keinen in meiner Sammlung habe. Leider sind diese Autos oft von den Fraktionen gefahren worden, die für die bessere Welt standen. Ein tolles Auto, tut mir schrecklich Leid um die Marke.

Renault Twingo?

Priol: Nee, geht gar nicht. Dazu fällt mir nichts ein.

Ford Transit?

Priol: So einen hab ich auch mal gefahren. Sehr schwer zu lenken, aber eine tolle Form. Das war einer der schönsten Busse/Lieferwagen, die es je gegeben hat. Dass der Transit natürlich hauptsächlich im Transit eingesetzt wurde, ist eine andere Geschichte.

Chevrolet Corvette?

Priol: Ich hatte nie ein Faible für amerikanische Autos. Da geht höchstens der Kombi mit dem Holzimitat außen. Aber sonst . . .

Diesmal sind Sie in Bad Kissingen mit einem BMW 2000 tiLux von 1969 vorgefahren. Was, um Diesels Willen, hat Sie eigentlich dazu bewogen?

Priol: Ich musste so mit acht bis neun Jahren immer zum Bahnhof gehen. Da kam ich immer an einem tiLux vorbei. Der Schriftzug hat mich schon damals fasziniert.

Wie viele Oldtimer besitzen Sie?

Priol: Insgesamt so um die 30.

Ergebnisse der Rallye

Sieger ermittelt die Sachs Franken Classic in zwei Kategorien: Die Gesamtwertung Sport gewannen Hans Düngfelder und Alexander Boeck (BMW 2002 ti) vor Klaus und Karin Steffens (BMW 3.0CSi Cabrio) und Gernot Kronberger und Sebastian Klackl (MG C GT). Der Sieg in der Gesamtwertung Klassik ging an Norbert Henglein und Walter Zuckermeier auf Porsche 911 RSR vor Hanns Werner Wirth und Ursula Schmitt auf einer Corvette und Andreas Dinzinger Andreas und Verena Haspel auf einem Porsche 911 Turbo.

Beim Concours d'Élégance hatten die älteren Fahrzeuge die Schnauze vorn. In diesem Schönheitswettbewerb siegten Fritz und Ingrid Mueller aus Ingelfingen mit einem Bugatti 4 von 1935. Platz zwei ging an den Chrysler Newport Baujahr 1961 von Niels und Maria Hansen aus Schenefeld. Auf Rang drei kamen Richard und Juliane Gebert aus Wiesenbronn mit einem American La France von 1918, dem massivsten und ältesten Auto im Feld.

 
 
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