Es ist eines der beliebtesten Fotomotive bei Gästen der Saalestadt: die Kulisse mit Kellereischloss, Stadtpfarrkirche und alter Volksschule, die sich allesamt im Schlossweiher spiegeln. Am vergangenen Samstag konnte man auf der Schokoladenseite der Stadtkulisse zusätzlich fleißige Helfer des Angelsportvereins ablichten.
Über Stunden brachten sie das Ufer mit dem verdorrten Schilf auf Vordermann. Beim Wirbeln mit Mistgabeln und Schnittwerkzeugen schufen sie Raum für frisches Grün. "Das ist wichtig, dass der Weiher nicht versottet", so Kurt Fröhlich als Vorsitzender des Angelsportvereins.
Riesenberg aus Schnittgut
Erhebliche Muskelkraft war bei den Anglern erforderlich, bis ein Riesenberg von Schnittgut aufgehäuft war. Der Weiher ist eine der Angelmöglichkeiten des ASV. Bevorzugt gehören hier Karpfen, Aale, Rotaugen und Weißfische zur Beute. Um deren Bestand zu regulieren, haben die Angelsportler auch ein paar Hechte ausgesetzt.
Dabei sei die Wasserqualität besser als ihr Ruf, sagt Fröhlich. Regelmäßig nehme er hier Wasserproben, zumal der Weiher in zurückliegenden heißeren Jahren schon mal mit dem Aufkommen von Blaualgen von sich reden gemacht hat.
Statik der Ufermauer in Gefahr
Im Rahmen der Gewässerpflege hielt es Fröhlich für sinnvoll, den Teich einmal wieder gründlich vom Schlamm zu befreien. Ein Anlauf dazu scheiterte vor etlichen Jahren, weil beim begonnenen Abpumpen des Wassers durch die Feuerwehr die Statik der Mauer zur Uferpromenade litt. Denn wenn der Pegel sinkt, nimmt gleichzeitig der stabilisierende Gegendruck des Wassers ab.
Zu bevorzugen wäre für so eine Großaktion der Einsatz eines Baggers mit einem langen Greifarm. Doch dafür wären Kosten von 20.000 bis 30.000 Euro erforderlich, die der ASV kaum schultern könnte. So ruhen die Hoffnungen auf der Stadt. Bis die aber aktiv wird, ziehen wohl noch ein paar Jahre ins Land, ist Fröhlich überzeugt.
Zahl der Schildkröten steigt
Freuen wird es die Fotografen, für die der Weiher weiter uneingeschränkt in der Sonne glänzt. Mit einem bisschen Glück kann man dort sogar Schildkröten im Wasser fotografieren. Nachdem dort vor rund zehn Jahren zwei dieser Tiere heimisch geworden sind, haben laut Fröhlich jetzt sogar vier bis fünf Exemplare überwintert. "Tendenz steigend", so der ASV-Vorsitzende zum Getümmel in dem Gewässer.
"Das schadet dem Gewässer nicht", ist Fröhlich überzeugt. Trotzdem appelliert er, hier keine weiteren Tiere auszusetzen. "Die sind dort einfach ortsfremd", so der Vereinsvorsitzende. Besser findet er es, wenn Tierhalter sich neue Interessenten suchen, wenn man der Schildkröten überdrüssig geworden ist.