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Bad Kissingen
Wasserrohrbruch in der Hartmannstraße: Große Teile von Bad Kissingen waren am Montag lange ohne Wasser
Betroffen waren geschätzt 1000 Haushalte in Bad Kissingen Nord, am Sinnberg und am Wendelinus. Die Stadt rät seit dem 18. Dezember, das Trinkwasser abzukochen.
Am frühen Montagmorgen standen die Hartmannstraße und die Münchner Straße in Bad Kissingen teilweise unter Wasser.
Foto: Harald Albert | Am frühen Montagmorgen standen die Hartmannstraße und die Münchner Straße in Bad Kissingen teilweise unter Wasser.
Simon Snaschel
 |  aktualisiert: 29.12.2023 02:53 Uhr

Für zahlreiche Einwohnerinnen und Einwohner von Bad Kissingen hätte die Woche besser beginnen können. Am frühen Montagmorgen, 18. Dezember, zwischen 5.15 und 5.30 Uhr, war es in der Hartmannstraße, nahe dem Marienplatz, zu einem Wasserrohrbruch an einer Hauptversorgungsleitung gekommen, wie Stadt und Stadtwerke mitteilten.

Nach Schätzung der Stadtwerke, so Bad Kissingens Oberbürgermeister Dirk Vogel am Vormittag gegenüber dieser Redaktion, waren deshalb rund 1000 Haushalte, etwa 4000 Personen, bis in den Nachmittag hinein ohne Wasserversorgung. Über die beschädigte Leitung läuft das Wasser vom Sinnberg in Richtung Staffels. Betroffen waren Menschen in Bad Kissingen Nord, am Sinnberg und am Wendelinus.

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In der Folge wurde in der Groppstraße eine weitere Wasserleitung beschädigt. Die Reparaturarbeiten dort dauerten am Montagnachmittag noch an, sodass die Anwohnerinnen und Anwohner am frühen Abend noch ohne Wasserversorgung waren. "Von dem dort beschädigten Leitungsabschnitt werden direkt Gebäude versorgt", so die Stadt Bad Kissingen in einer Pressemitteilung am Nachmittag. Dort heißt es weiter, dass die Versorgung in den übrigen Bereichen der Stadt wiederhergestellt wurde.

"Im Leitungssystem können sich aktuell noch Luftpolster, beziehungsweise größere Mengen Luft befinden. Das System wird kontrolliert entlüftet", heißt es weiter. "Aus Wasserhähnen kann weiterhin Luft austreten, ebenfalls können sich noch Trübungen im Wasser befinden. Von diesen geht keinerlei Gefahr aus. An jedem Hausanschluss sollte die Hausinstallation entlüftet werden. Perlatoren und Filter in den Gebäuden sollten gereinigt werden", informiert die Stadtverwaltung in der Pressemitteilung.

Es wird geraten, das Trinkwasser in gewissen Gebieten vorsichtshalber abzukochen

Die Stadtverwaltung rät der Bevölkerung außerdem, in den betroffenen Versorgungsgebieten der Stadtwerke das Trinkwasser vor dem Verzehr noch bis vorerst Donnerstag abzukochen. "Man weiß bei solchen Schadensfällen nie, ob es zu Verunreinigungen kommt", erklärt Oberbürgermeister Vogel schon am Vormittag die Vorsichtsmaßnahme im Gespräch mit der Redaktion.

"Betroffen sind in der Kernstadt von Bad Kissingen insbesondere die Gebiete Sinnberg, Wendelinus, Staffelsberg, Altenberg, Kaserne/Bad Kissingen Nord und Heiligenhof/Heiligenfeld. Die Stadtteile Albertshausen, Arnshausen, Hausen, Kleinbrach, Reiterswiesen, Poppenroth und Winkels (ab Winkelser Straße 33 beziehungsweise 20) sind nicht betroffen. In Garitz sind die Ortsteile außerhalb des Westrings nicht betroffen", heißt es dazu von Seiten der Stadtverwaltung.

Stadtverwaltung Bad Kissingen bittet, von Nachfragen bei den Stadtwerken abzusehen

"Die Mitarbeiter der Stadtwerke engagieren sich mit vollem Einsatz für die Schadensbehebung. Es wird gebeten, von telefonischen Anfragen abzusehen. Sobald neue Informationen vorliegen, veröffentlichen die Stadtwerke diese über die Presse, ihren Internetauftritt und die sozialen Medien", so die Stadtverwaltung via Pressemitteilung. Man bedanke sich bei Feuerwehr, Servicebetrieb der Stadt und Polizei für die Unterstützung.

Die betroffene Stelle in der Hartmannstraße in Bad Kissingen wurde abgesperrt.
Foto: Simon Snaschel | Die betroffene Stelle in der Hartmannstraße in Bad Kissingen wurde abgesperrt.

Bei der beschädigten Leitung in der Hartmannstraße handelt es sich laut Stadtbrandinspektor Harald Albert um eine 350er-Wasserleitung. "Diese Leitungen sind sehr stabil", so Albert. Er könne sich nur an einen Fall aus den 70er-Jahren erinnern, als - ebenfalls in der Hartmannstraße - eine solche bei Bauarbeiten geplatzt war. Zu den Gründen in 2023 könne man aktuell nur spekulieren.

Seit dem Vorfall ist die Hartmannstraße im betroffenen Bereich gesperrt. Der Busfahrbetrieb an den Haltestellen in der Münchner Straße wurde mit kleineren Einschränkungen aufrechterhalten. Durch den Rohrbruch kam es zu einer Absenkung der Fahrbahn in der Hartmannstraße, kommunizierten Stadtwerke und Stadtverwaltung.

So sahen die Arbeiten am Montagvormittag aus: Die beschädigte Leitung musste freigelegt werden.
Foto: Simon Snaschel | So sahen die Arbeiten am Montagvormittag aus: Die beschädigte Leitung musste freigelegt werden.

Wegen des Wasserrohrbruchs musste die Geschäftsstelle der VR-Bank in Bad Kissingen am Montag geschlossen bleiben. Wie Rainer Geis aus dem Vorstand erklärt, ist Wasser in das Kellergeschoss eingedrungen. Dort sind wichtige technische Einrichtungen sowie Tresor und Schließfächer untergebracht.

Die VR-Bank-Filiale in Bad Kissingen musste am Montag geschlossen bleiben

Die Feuerwehr hat das Wasser aus den Kellerräumen abgepumpt. Es stand dort sehr hoch, so Geis gegenüber der Redaktion. Er gehe davon aus, dass die Geschäftsstelle am Dienstag, 19. Dezember, wieder geöffnet werden kann. "Für die Kunden läuft dann wieder alles normal", so Geis.

Am Montagmorgen war schnell klar: Nach einem Wasserrohrbruch in Bad Kissingen muss die Filiale der VR-Bank geschlossen bleiben.
Foto: Simon Snaschel | Am Montagmorgen war schnell klar: Nach einem Wasserrohrbruch in Bad Kissingen muss die Filiale der VR-Bank geschlossen bleiben.

Eine Einschränkung gibt es jedoch: Betroffen vom Wassereinbruch ist auch ein großer Teil der Kundenschließfächer. Die Betroffenen werden alle schriftlich informiert, teilte er mit. Möglich sei das allerdings nicht mehr vor Weihnachten. Denn die Bank warte jetzt auf die Gutachter der Wasserversicherung, um den Umfang der Schäden und deren Regulierung zu organisieren. Das bedeute, dass die Kundenschließfächer auch weiterhin nicht erreicht werden könnten.

Mitarbeit: Heike Beudert

 
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