
Der Maschinenbauer SK Hydroautomation aus Thulba steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Wie jetzt bekannt wurde, hat die Geschäftsführung des Familienbetriebs mit 45 Beschäftigten beim Landgericht Schweinfurt Insolvenz beantragt. Der zuständige Insolvenzverwalter, Dean Didovic von der Würzburger Anwaltskanzlei Schiebe und Kollegen, äußert sich auf Nachfrage zum Sachstand.
Demnach soll das Insolvenzverfahren zum 1. März eröffnet werden. Angestrebt ist ein Verfahren in Eigenverwaltung. Dem muss das Amtsgericht Schweinfurt noch zustimmen. "Es ist das Ziel, das Unternehmen in Eigenverwaltung zu sanieren", sagt der Fachanwalt für Sanierungs- und Insolvenzrecht.
Aktuell steht das Unternehmen vor einer ungewissen Zukunft. Didovic betont aber, dass es sich um einen zuverlässigen mittelständischen Betrieb handle, der in der Automobilbranche einen guten Ruf genieße. Die Krise, in der SK Hydroautomation sich befindet, ist nicht eigenverschuldet, sondern "ist dem Marktumfeld und der gesamtwirtschaftlichen Lage geschuldet".
Bisher keine großen Kündigungen innerhalb der Belegschaft
Um den Maschinen- und Anlagenbauer aus Thulba erfolgreich zu sanieren, sind nach Angaben des Insolvenzverwalters drei Punkte wichtig: Es müsse ein Käufer für das Unternehmen gefunden werden, die Produktion müsse weiterlaufen und die Beschäftigten trotz ungewisser Lage im Unternehmen gehalten werden.
Gerade bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehe es sehr gut aus. Bisher hat es noch keine größeren Personalabgänge gegeben. "Die Belegschaft steht treu zu ihrem Unternehmen", sagt Didovic. Zu den beiden anderen Punkten berichtet er, dass die Suche nach einem Investor läuft und Gespräche stattfinden. Genauso sind die Beteiligten bemüht, weiter Aufträge abzuschließen. Er macht klar: "Aufträge werden weiter angenommen."
Keine Angabe zur Höhe der Verbindlichkeiten
Zur Höhe der Verbindlichkeiten und dazu, welche Gläubiger betroffen sind, macht Didovic wegen des laufenden Verfahrens keine Angaben.
SK Hydroautomation wurde 1983 gegründet und ist seit 1986 in Oberthulba ansässig. Das Unternehmen fertigt die Maschinenausstattung für Werkhallen von Autoherstellern und Zulieferern wie Montageanlagen, Prüfstände und Waschanlagen, hat aber auch eine Montagelinie für Gelenke für E-Autos.
Bürgermeister Mario Götz: "Innovative und zuverlässige Firma"
Bürgermeister Mario Götz (CSU) steht mit der Firma in Kontakt. "Die Insolvenz ist eine negative Nachricht für uns und für unsere Region, für die Firma und deren Mitarbeiter", meint er. Grundsätzlich sei es eine Frage der Zeit gewesen, bis die bundesweite Krise in der Automobilindustrie sich auch lokal auswirkt.
Die SK Hydroautomation habe in den vergangenen Jahren innovativ und erfolgreich gearbeitet. Es handle sich um einen zuverlässigen, mittelständischen Betrieb, der dazu beigetragen habe, dass der Landkreis Bad Kissingen ein vielfältiger Wirtschaftsraum ist. "Ich hoffe, dass die Sanierung Erfolg hat und die Arbeitsplätze gesichert werden", meint Götz. Es wäre ein großer Verlust, wenn das Fachwissen und die Ideen des Unternehmens verloren gingen.