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Bad Kissingen
SPD Bad Kissingen: Dirk Vogel soll auf Blankenburg folgen
Die SPD will es noch nicht offiziell bestätigen, aber ihr OB-Kandidat heißt voraussichtlich Dirk Vogel. Der gebürtige Kissinger soll statt Kay Blankenburg antreten.
Bürgermeisterwahlkampf: Als dieses Bild aufgenommen wurde, kandidierte Dirk Vogel für das Bürgermeisteramt im hessischen Bruchköbel. Jetzt soll er OB-Kandidat der SPD in seiner Geburtsstadt Bad Kissingen werden.
Foto: Archiv Daniel Peter | Bürgermeisterwahlkampf: Als dieses Bild aufgenommen wurde, kandidierte Dirk Vogel für das Bürgermeisteramt im hessischen Bruchköbel. Jetzt soll er OB-Kandidat der SPD in seiner Geburtsstadt Bad Kissingen werden.
Siegfried Farkas
Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:19 Uhr

Kinder und Narren sagen die Wahrheit, behauptet der Volksmund. Doch der Volksmund hat auch nicht immer recht. Wenn nämlich Narren immer die Wahrheit sagen würden, dann müsste der OB-Kandidat der Kissinger SPD bei der Kommunalwahl 2020 Holger Buczynski heißen. Den nannten die Narren von BTC Garitz und Fidelia Reiterswiesen Anfang der Woche bei ihrem Sturm aufs Kissinger Rathaus als Ersatzkandidaten für Kay Blankenburg, der entgegen anderer Ankündigungen bekanntlich doch nicht erneut antritt. Buczynski dürfte zwar auf der Stadtratsliste der Sozialdemokraten stehen. Als Kandidaten für das Oberbürgermeisteramt will die SPD aber Dr. Dirk Vogel nominieren.

Die Kissinger Sozialdemokraten haben sich damit gezielt nicht für einen der üblichen Verdächtigen entschieden. Gehandelt worden waren vorher in der Gerüchteküche neben Buczynski auch Bernd Czelustek (Fraktionssprecher) und Tobias Schneider (Vorsitzender des Ortsvereins). Vogel ist aber auch kein Auswärtiger. Der gebürtige Kissinger ist 42 und hat noch Familie und Freunde in der Stadt, beruflich aber hat es ihn schon vor einer Weile nach Hessen verschlagen.

Aktuell Büroleiter bei der Stadt Rüsselsheim

Bei der Stadt Rüsselsheim arbeitet er aktuell als Büroleiter eines hauptamtlichen Stadtrats, der der SPD angehört.  Von 2005 bis 2017 hat der promovierte Sozialwissenschaftler zudem bereits im hessischen Main-Kinzig-Kreis Verwaltungserfahrung gesammelt. Zeitweise war er Stellvertretender Vorsitzender eines Ortsverbands der Arbeiterwohlfahrt. In Bad Kissingen wirkte er vor rund zwei Jahrzehnten auch als ehrenamtlicher Rettungssanitäter beim Roten Kreuz.

Was noch wichtiger ist: Vogel bringt bereits Erfahrung als Kandidat für das Amt eines Stadtoberhaupts mit. 2013 trat der Sozialdemokrat als gemeinsamer Kandidat der SPD und einer freien Wählergruppe in Bruchköbel, der viertgrößten Stadt des Main-Kinzig-Kreises, bei der Bürgermeisterwahl an. Gewonnen hat er damals zwar nicht. Sieger wurde im ersten Wahlgang Amtsinhaber Günter Maibach von der CDU. Vogel errang seinerzeit aber immerhin 32,6 Prozent der Stimmen.

Schon einmal als Bürgermeister kandidiert

Zum Vergleich: Als vor zwei Wochen in Bruchköbel wieder gewählt wurde, kam sein Nachfolger als SPD-Kandidat lediglich auf 8,0 Prozent der Stimmen. Gewonnen hat diesmal in der Stichwahl eine Frau, die für die FDP antrat. Bei der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung erreichte die SPD 2016 in Bruchköbel 19,6 Prozent. Ihr Stimmenanteil ist demnach inzwischen deutlich niedriger als in früheren Jahren.

Eine Bestätigung der Kandidatur in seiner Geburtsstadt war von Dirk Vogel übrigens nicht zu bekommen. Er verwies in dieser Frage auf den Vorsitzenden des Kissinger SPD-Ortsvereins, Tobias Schneider. Der wiederum bestätigte auf Anfrage lediglich, dass der Kandidat, der anstelle von Kay Blankenburg für die Sozialdemokraten den Kissinger OB-Sessel erobern soll, vom Vorstand einstimmig ausgewählt worden sei.

Nominierung soll Ende November sein

Es sei nicht einfach gewesen, einen geeigneten Ersatz für Blankenburg zu suchen, sagte Schneider. Der Ortsverein habe aber nun "einen starken und motivierten" Bewerber gefunden. Einen Namen nannte Schneider nicht. Der Kandidat solle aber wie geplant am 26. November bei einer Pressekonferenz der Bad Kissinger Öffentlichkeit und am 28. November bei der Nominierungsversammlung den Mitgliedern vorgestellt werden.

Sollte Vogel Ende November tatsächlich nominiert werden, wäre er der zweite Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl im März. Wie berichtet, hat die CSU Gerhard Schneider, den Geschäftsleitenden Beamten der Stadt Bad Kissingen, aufgestellt.

 
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  • E. J.
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  • M. S.
    Wenn man sich den Lebenslauf von Dr. Vogel betrachtet, kann man klar erkennen, dass es kaum einen Bereich der Kommunalpolitik gibt, in dem er keine Erfahrungen gesammelt hat. Zudem hat er auch über den Tellerrand hinausgeblickt und viele Eindrücke in anderen Regionen sammeln können, mit denen er nun in seine Heimat zurückkommt. Fachwissen bringt er also in sehr großem Maße mit. Einen guten Oberbürgermeister zeichnet aber meiner Meinung nach nicht nur das kommunalpolitische Know-how aus, sondern in noch viel höherem Maße die Fähigkeit, neue Ideen für eine Stadt zu entwickeln und Konzepte für die Zukunft zu entwickeln. Es muss jemand sein, der mit Bad Kissingen und seiner Situation eng vertraut ist und trotzdem nicht nur verwaltet, sondern gestaltet. Und da scheint mir Dr. Vogel doch ein vielversprechender Kandidat, den man sich erst einmal gut anschauen sollte, bevor man ein vorschnelles Urteil fällt. Mit dem OB wähle ich doch keine Partei, sondern einen Menschen, dem ich das zutraue.
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  • f. p.
    Nun da stimme ich Ihnen zu. Allerdings findet man nicht sehr viel genaueres über ihn. Ich wäre in einem Punkt völlig planlos. Laut der Stadt Rüsselsheim ist er der Büroleiter von Nils Kraft der Hauptamtlich Stadtrat ist. Da blicke ich am heutigen Sonntag noch nicht richtig durch. Ich hoffe in Kissingen wird das nicht passieren. Wenn die Stadträte Fehler machen, machen sie Ihren Büroleiter verantwortlich. Bei den vielen Fehlern bei uns, es wäre eine Katastrophe.

    Scherz zu Kissingen beiseite. Ich glaube nur die schon malige Nominierung ist für mich kein wählbarer Grund. Stimme hier eher Andi2484. der hat es auf den Punkt gesetzt.
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  • A. K.
    Durchaus eine interessante Personalie seitens der SPD. Bin jedoch der Meinung eine Wahl zu früh. Ich glaube das die CSU den nächsten Bürgermeister stellen wird, da hätte man vielleicht von Seiten der SPD einen der "alteingesessenen" nominieren sollen, anstatt hier einen neuen gleich zu "verbrennen". Vielleicht lieber eine Periode gewartet und schauen was Hr. Schneider als Oberbürgermeister zustande bringt und dann mit neuem Kandidaten angreifen.
    Schade auch, dass von Seiten der DBK kein Kandidat aufgestellt worden ist. Wenn ich mir deren Liste ansehe gibt es auch dort interessante Kandidaten.
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  • f. p.
    @gardner
    Ja, Du ja hast Recht.👍👍 Ich hätte das etwas anders ausführen und mehr auf die Person achten müssen.. Ich habe jedoch meine Augenmerk mehr auf die derzeitigen Stadträte geachtet von denen man höchstens noch drei wählen kann. Da ich aber mit den Angaben auch nicht viel anzufangen weiß, habe ich Ihn für mich ausgeschlossen und glaube auch nicht , dass er den Wähler wirklich erreicht.

    Du siehst ja auch, dass bei der letzten Wahl in seinem Wohnort mit einem SPD Kandidaten nur 8% erreicht wurden, was den Trend bestätigt. Kann mir aber auch nicht vorstellen, dass er mich im Wahlkampf überzeugen wird. Aber abwarten kann man ja mal😊😊
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  • Veraltete Benutzerkennung
    OB Wahl ist keine Parteiwahl. Sollte es zumindest nicht. Aber ein Auswärtiger hat es sicher extrem schwer!
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  • f. p.
    Nun es ist ja mal einen Versuch wert. Dennoch glaube ich, dass der Kissinger, wie auch der Rest der Bürger in Deutschland von der SPD am wenigsten hält. Ich sehe deshalb Dirk Vogels Chancen eher als gering ein. Klar ist auch die CSU nicht in der Lage Ihre Stimme zu halten, aber dennoch trennen sich zwischen beiden Parteien in Bayern derzeit Welten.

    Auch glaube ich, dass der Bürger in erster Linie erkennen wird , dass Gerhard Schneider mit seinem hohen Fachwissen über die Stadt und deren internes Rathausleben sehr viel wert ist und als Bürgermeister auch viel bewegen kann.
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