
Kinder und Narren sagen die Wahrheit, behauptet der Volksmund. Doch der Volksmund hat auch nicht immer recht. Wenn nämlich Narren immer die Wahrheit sagen würden, dann müsste der OB-Kandidat der Kissinger SPD bei der Kommunalwahl 2020 Holger Buczynski heißen. Den nannten die Narren von BTC Garitz und Fidelia Reiterswiesen Anfang der Woche bei ihrem Sturm aufs Kissinger Rathaus als Ersatzkandidaten für Kay Blankenburg, der entgegen anderer Ankündigungen bekanntlich doch nicht erneut antritt. Buczynski dürfte zwar auf der Stadtratsliste der Sozialdemokraten stehen. Als Kandidaten für das Oberbürgermeisteramt will die SPD aber Dr. Dirk Vogel nominieren.
Die Kissinger Sozialdemokraten haben sich damit gezielt nicht für einen der üblichen Verdächtigen entschieden. Gehandelt worden waren vorher in der Gerüchteküche neben Buczynski auch Bernd Czelustek (Fraktionssprecher) und Tobias Schneider (Vorsitzender des Ortsvereins). Vogel ist aber auch kein Auswärtiger. Der gebürtige Kissinger ist 42 und hat noch Familie und Freunde in der Stadt, beruflich aber hat es ihn schon vor einer Weile nach Hessen verschlagen.
Aktuell Büroleiter bei der Stadt Rüsselsheim
Bei der Stadt Rüsselsheim arbeitet er aktuell als Büroleiter eines hauptamtlichen Stadtrats, der der SPD angehört. Von 2005 bis 2017 hat der promovierte Sozialwissenschaftler zudem bereits im hessischen Main-Kinzig-Kreis Verwaltungserfahrung gesammelt. Zeitweise war er Stellvertretender Vorsitzender eines Ortsverbands der Arbeiterwohlfahrt. In Bad Kissingen wirkte er vor rund zwei Jahrzehnten auch als ehrenamtlicher Rettungssanitäter beim Roten Kreuz.
Was noch wichtiger ist: Vogel bringt bereits Erfahrung als Kandidat für das Amt eines Stadtoberhaupts mit. 2013 trat der Sozialdemokrat als gemeinsamer Kandidat der SPD und einer freien Wählergruppe in Bruchköbel, der viertgrößten Stadt des Main-Kinzig-Kreises, bei der Bürgermeisterwahl an. Gewonnen hat er damals zwar nicht. Sieger wurde im ersten Wahlgang Amtsinhaber Günter Maibach von der CDU. Vogel errang seinerzeit aber immerhin 32,6 Prozent der Stimmen.
Schon einmal als Bürgermeister kandidiert
Zum Vergleich: Als vor zwei Wochen in Bruchköbel wieder gewählt wurde, kam sein Nachfolger als SPD-Kandidat lediglich auf 8,0 Prozent der Stimmen. Gewonnen hat diesmal in der Stichwahl eine Frau, die für die FDP antrat. Bei der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung erreichte die SPD 2016 in Bruchköbel 19,6 Prozent. Ihr Stimmenanteil ist demnach inzwischen deutlich niedriger als in früheren Jahren.
Eine Bestätigung der Kandidatur in seiner Geburtsstadt war von Dirk Vogel übrigens nicht zu bekommen. Er verwies in dieser Frage auf den Vorsitzenden des Kissinger SPD-Ortsvereins, Tobias Schneider. Der wiederum bestätigte auf Anfrage lediglich, dass der Kandidat, der anstelle von Kay Blankenburg für die Sozialdemokraten den Kissinger OB-Sessel erobern soll, vom Vorstand einstimmig ausgewählt worden sei.
Nominierung soll Ende November sein
Es sei nicht einfach gewesen, einen geeigneten Ersatz für Blankenburg zu suchen, sagte Schneider. Der Ortsverein habe aber nun "einen starken und motivierten" Bewerber gefunden. Einen Namen nannte Schneider nicht. Der Kandidat solle aber wie geplant am 26. November bei einer Pressekonferenz der Bad Kissinger Öffentlichkeit und am 28. November bei der Nominierungsversammlung den Mitgliedern vorgestellt werden.
Sollte Vogel Ende November tatsächlich nominiert werden, wäre er der zweite Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl im März. Wie berichtet, hat die CSU Gerhard Schneider, den Geschäftsleitenden Beamten der Stadt Bad Kissingen, aufgestellt.
Scherz zu Kissingen beiseite. Ich glaube nur die schon malige Nominierung ist für mich kein wählbarer Grund. Stimme hier eher Andi2484. der hat es auf den Punkt gesetzt.
Schade auch, dass von Seiten der DBK kein Kandidat aufgestellt worden ist. Wenn ich mir deren Liste ansehe gibt es auch dort interessante Kandidaten.
Ja, Du ja hast Recht.👍👍 Ich hätte das etwas anders ausführen und mehr auf die Person achten müssen.. Ich habe jedoch meine Augenmerk mehr auf die derzeitigen Stadträte geachtet von denen man höchstens noch drei wählen kann. Da ich aber mit den Angaben auch nicht viel anzufangen weiß, habe ich Ihn für mich ausgeschlossen und glaube auch nicht , dass er den Wähler wirklich erreicht.
Du siehst ja auch, dass bei der letzten Wahl in seinem Wohnort mit einem SPD Kandidaten nur 8% erreicht wurden, was den Trend bestätigt. Kann mir aber auch nicht vorstellen, dass er mich im Wahlkampf überzeugen wird. Aber abwarten kann man ja mal😊😊
Auch glaube ich, dass der Bürger in erster Linie erkennen wird , dass Gerhard Schneider mit seinem hohen Fachwissen über die Stadt und deren internes Rathausleben sehr viel wert ist und als Bürgermeister auch viel bewegen kann.