War das jetzt ein klares oder ein knappes Ergebnis? Gerhard Schneider ist von den Mitgliedern der Bad Kissinger CSU am Dienstagabend zum Kandidaten der Christsozialen für die Oberbürgermeisterwahl im nächsten Jahr gekürt worden. Der 58-Jährige gewann bereits im ersten Wahlgang. Er erhielt 46 Stimmen. Das war exakt jene Zahl, die bei 92 abgegebenen und 90 gültigen Stimmen für die absolute Mehrheit erforderlich war.
Zur Wahl gestellt hatten sich außer ihm drei weitere Bewerber. Der Unternehmensberater Ulrich Wittfeld kam auf 18 Stimmen. Lars Streiberger, der Leiter der JVA Hünfeld in Hessen, erhielt 14, an Hans-Jörg Rustler, den Geschäftsleiter der Gemeinde Geldersheim im Landkreis Schweinfurt gingen 12 Stimmen. Andere im Vorfeld offen oder hinter vorgehaltener Hand als Kandidaten gehandelte Personen traten bei der Nominierungsversammlung dann doch nicht an.
Als Favorit angetreten
Schneider war von der Papierform her als Favorit in den Abend gegangen. Als Geschäftsleitender Beamter der Stadt Bad Kissingen, der sich im Beruf bisher stets mit politischen Positionierungen zurückgehalten hatte, brachte er unter allen vier Bewerbern die größte Verwaltungserfahrung in Bezug auf Bad Kissingen mit.
Manche Fragen, die CSU-Mitglieder vor der Abstimmung bei der Nominierungsversammlung an ihn richteten, machten aber auch deutlich, dass das nicht alle nur als Vorteil sahen. In seinen 30 Jahren in Diensten der Stadt habe er vor allem als Kämmerer und jetzt als Geschäftsleiter etliche Entscheidungen mit umgesetzt, die es aus Sicht der CSU jetzt zu korrigieren gilt.
In den Sachthemen tiefer drin
Am Ende hielt ihn aber trotzdem gut die Hälfte der an der Abstimmung Beteiligten für jenen Bewerber, der es im Wettbewerb um das Amt am ehesten mit Amtsinhaber Kay Blankenburg (SPD) aufnehmen kann. Natürlich sei er "rhetorisch anders als der amtierende OB", sagte Schneider selbst. Dafür stecke er "in den Sachthemen viel tiefer drin" als dieser.
Bei einem der Sachthemen, die die CSU-Mitglieder in der Fragerunde interessierten, unterschied sich Schneider übrigens deutlich von seinen Mitbewerbern. Er redete dem Erhalt der Kurgebietssatzung in ihrer mittlerweile ja modifizierten Form das Wort. Die anderen hatten sich zum Teil zumindest vorsichtig kritischer geäußert.
"Polarisieren ist nicht mein Ding"
Dass er den Wahlkampf zwar pointiert und mit Herz, aber auch mit Fairness und Sachkunde angehen will, stellte Schneider bei seiner persönliche Vorstellung heraus. "Polarisieren ist nicht mein Ding", erklärte er ausdrücklich. In seiner Zeit in Diensten der Stadt habe er der politischen Führung vielfach mit fachlichem Rat und Tat zur Seite gestanden. Wirklich gestalten könne man aber nur als Oberbürgermeister. Wenn er gewählt werde, wolle er "die Stadt führen" und sie nicht nur verwalten. Kritik an seinem augenblicklichen Dienstherrn schien durch, als er sagte: "Wir haben zu viel Stillstand in der Stadt."
Insgesamt hat die Kissinger CSU bestimmt schon Nominierungsversammlungen erlebt, in denen der Ton kämpferischer war. Die vier Bewerber um die Kandidatur beschränkten sich schon bei ihren Vorstellungen auf die Beschreibung ihrer Vorstellungen, Ziele und Voraussetzungen. Seitenhiebe gegen den politischen Gegner waren da schon selten. Den Wettbewerb untereinander trugen die vier Männer ohnehin mit tadelloser Fairness aus.
Als städtischer Beamer ist er in erster Linie Verwalter und nicht Gestalter!
Die wenigsten Personen können in ihrem jeweiligen Beruf absolut frei gestalten bzw. das machen was sie für richtig halten! Es entscheidet oftmals die Firmenleitung und nicht der Abteilungsleiter und erst recht nicht der kleine Angestellte oder Arbeiter!
Tja, damit müssen wir Beide leider leben. Aber aufgeben kommt nicht in Frage, gell❓❓😎😎
So kann man einigermassen frohen Mutes das Thema OB Wahl angehen. Eine dritte Amtsperiode des aktuellen OB muss verhindert werden. DAS muss das Ziel des Grossen Ganzen werden. Diese Personalie hat zumindest die Chance, einen Treffer zu landen.