Die Bundeswehr hat jetzt einen tödlichen Unfall auf dem Truppenübungsplatz in Wildflecken (Lkr. Bad Kissingen) bestätigt. Gegen 15 Uhr war am Dienstag bei einem Schießunfall ein Soldat ums Leben gekommen.
Nach Angaben der Truppe gehörte der Soldat der 3. Kompanie der Panzerbrigade 21 des Panzergrenadierbataillon 212 in Augustdorf (Nordrhein-Westfalen) an. Die Kompanie war zu Übungszwecken in Wildflecken. Die Familie des Verstorbenen, eines 22-jährigen Hauptgefreiten, sei mittlerweile informiert, sagte ein Pressesprecher der Bundeswehr auf Anfrage.
"Dieser Unfall verdeutlicht wieder einmal auf tragische Weise, was wir unseren Soldaten im Einsatz und in der Ausbildung für den Einsatz abverlangen", sagte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Dienstag in Berlin. Durch sie war der Vorfall bekannt geworden.
Hinter der Panzerfaust gestanden
Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft Schweinfurt haben die Ermittlungen aufgenommen. Laut ihrer gemeinsamen Pressemitteilung vom Mittwoch waren mehrere Soldaten gegen 14:45 Uhr auf einer Schießbahn auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes mit Schießübungen befasst. Das Training umfasste das Gefechtsschießen mit der Panzerfaust. "Bei der Abgabe eines Schusses aus der Waffe eines 22-jährigen Soldaten befand sich ein gleichaltriger Soldat aus dem Kreis Paderborn genau hinter dieser Panzerfaust," schildert Polizeisprecher Fabian Hench. Bei der Schussabgabe wurde der Soldat vom Rückstrahl der Waffe erfasst. Normalerweise warne ein schießender Soldat kurz vor dem Abfeuern einer Panzerfaust noch einmal laut, dass die Rückstrahlzone freigemacht werden müsse. Ob dies geschah, ist auch Gegenstand von Ermittlungen der Truppe.
Der Mann wurde durch die Luft geschleudert und so schwer verletzt, dass er noch vor Ort verstarb. Ein sofort hinzugerufener Arzt der Bundeswehr konnte nur noch den Tod feststellen. Die Kriminalpolizei Schweinfurt führt in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Todesfall und rekonstruiert dazu insbesondere die Situation und die zeitlichen Abläufe am Schießstand.
In der Rhön-Kaserne in Wildflecken sind die Soldaten tief betroffen. Ein Sprecher des Heeres erklärte: "Wir sind geschockt." Die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft Schweinfurt untersuchen jetzt die Hintergründe des Unfalls.
Wer sagt stopp, Entschleunigen.......