Eine neue Vorfahrtsregelung an der Amtsgerichtskreuzung in Bad Kissingen traf viele Verkehrsteilnehmer überraschend. Um den Verkehr auf der großräumigen Umleitung für den Nordring am Laufen zu halten, hatte die Stadtverwaltung von der Max- in die Salinenstraße eine abknickende Vorfahrtsstraße angeordnet.
Seit Jahr und Tag sind Autofahrer an dieser Stelle jedoch auf rechts vor links eingestellt. Und von dieser Gewohnheit wollte so mancher trotz der provisorischen Neubeschilderung nicht lassen. Das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Erwartungen an das weitere Fortkommen bescherte haarsträubende Erlebnisse.
Spannung bei Schaulustigen
Manche achteten in alter Tradition noch Vorfahrt, wo sie zügig hätten durchfahren können, andere wiederum fuhren unbekümmert auf die Kreuzung, obwohl sie nun hätten warten müssen. Etliche Beinahe-Zusammenstöße sorgten für Spannung bei Schaulustigen.
Die Verunsicherung führte zu lästigen Verzögerungen, weil sich manche Autofahrer erst vorsichtig orientierten und langsam in den Verkehrsknoten hineintasteten. Das Thema brachten Stadtratsmitglieder in der Sitzung am 31. Juli zur Sprache.
Sperrung des Nordringes dauert an
In der Stadtverwaltung war die Problematik offenbar schon vorher angekommen. "Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier", kommentierte Oberbürgermeister Dirk Vogel den Zustand auf der Kreuzung. Das städtische Verkehrsreferat reagierte umgehend: Die neuen Vorfahrtsschilder sollen schnell wieder entfernt werden, dann soll wieder rechts vor links gelten.
Insgesamt aber zieht Pressesprecher Thomas Hack ein zufriedenes Fazit zum innerstädtischen Verkehrsfluss während der andauernden Nordring-Sperrung. Dafür, dass eine wichtige Hauptschlagader durch die Stadt wegen einer Baustelle großen Ausmaßes gesperrt ist, laufe der Verkehr recht flüssig. Die Sperrungen am Nordring dauern über die Sommerferien an.