Der Widerstand gegen den Nationalpark Rhön organisiert sich. An vielen Stellen im Landkreis liegen Unterschriftenlisten gegen den „NP3“ aus, Protestschilder werden an Straßenrändern aufgestellt. Nun gibt es auch einen Verein mit Namen „Unsere Rhön – gemeinsam stark“. Überraschend: Unter den Gründungsvätern und -müttern sind einige CSU-Parteimitglieder.
Gegen Seehofers ausdrücklichem Wunsch
Sie stellen sich so also gegen den ausdrücklichen Wunsch ihres Partei-Chefs Horst Seehofer, der den dritten Nationalpark umsetzen möchte. Darunter auch Robert Kiesel. Er war 23 Jahre Landtagsmitglied. Und der frühere Landwirt behauptet: Die Sache mit dem Nationalpark Rhön sei längst in trockenen Tüchern. „Hinter den Kulissen wird gesagt, dass der NP3 schon durchgewunken ist.“ Und zwar mit dem Standort Rhön.
Kiesel: Es geht nur noch um die Umsetzung
Kiesel: „Ich war lange genug im Landtag, meine Verbindungen sind noch gut.“ Er will seine Quellen nicht nennen, er sagt nur, sie würden im Landwirtschafts- und Umweltministerium sitzen, auch aus dem Landtag sei ihm folgendes zugetragen worden: „Es geht nur noch um die Umsetzung und wie viel Geld der Park kostet.“ Das erzürne ihn derart, „dass ich dafür noch mal an die Front gehe“, sagt Kiesel. Jetzt ist er Beirat im neu gegründeten Verein.
Verein stellt sich in Stangenroth am Mittwoch, 21.Juni, vor
Am Mittwoch, 21. Juni, wird sich der Verein um 20 Uhr in der Rhönfesthalle in Stangenroth vorstellen, es wird einen Vortrag zum Thema „Nationalpark und Entwicklung der Artenvielfalt“ geben.
Gerade die sieht Kiesel in Gefahr: „In der Natur gewinnt der Stärkere, wenn der Mensch nicht eingreift.“ Ein CSU-Landtagsabgeordneter, der nicht genannt werden möchte, sagt gegenüber der Redaktion, er wisse um viele Widerstände in der CSU-Fraktion, was das Thema Nationalpark und den Dialog mit dem Bürger angehe. Doch zu konkreten Plänen, dass die Rhön bereits beschlossene Sache sei, könne er nichts sagen. Wobei: „In der Pfingstferienpause kann auch viel passiert sein.“
Karin Renner: Bin nicht nur Politikerin, auch Bürgerin
Unter den Kritikern des NP3 ist auch Karin Renner, CSU-Bezirksrätin und Stadträtin. Sie ist ebenfalls dem neuen Verein beigetreten und dort Beirat. „Ich bin nicht nur als Politikerin, sondern auch als Bürgerin dabei“, sagt Karin Renner. Ihre Gründe: „Ich liebe die Rhön so, wie sie ist, als Kulturlandschaft.“ Dass sie sich damit auch klar gegen den Willen des CSU-Vorsitzenden stellt, juckt sie nicht. „Seehofer will den dritten Nationalpark – und zwar egal, wo der steht.“
Renner: Gelder anders investieren
Wenn man sich für die Rhön entschließen sollte, „dann habe ich Pech gehabt. Aber ich möchte lieber, dass das Geld anderweitig investiert wird“, außerdem wolle sie nicht, dass Behörden und Ministerien in der Rhön das Sagen hätten. Und nicht mehr „Förster, Forstgemeinschaft und Rhönklub, die das bislang toll gemacht haben – ich möchte nicht, dass fremde Leute bestimmen, wie die Rhön auszusehen hat“.
Kiesel: Ich weiß, was hinter den Kulissen läuft
Robert Kiesel, der Landtagsabgeordnete a.D., führt noch ein weiteres Argument ins Feld, warum die Rhön für den NP3 herhalten soll: „Wegen der Ausgleichsfläche für die dritte Startbahn in München. Mit Sicherheit. Jetzt werden alle auf mich losgehen, aber ich kenne das politische Gefüge und weiß, was hinter den Kulissen läuft.“ Zu diesem Punkt hat sich das Umweltministerium bereits früher erklärt: „Für die dritte Starbahn des Flughafens Münchens sind die notwendigen Kompensationsmaßnahmen zudem bereits durch den Planfeststellungsbescheid festgelegt. Weder für die dritte Startbahn noch für das Vorhaben am Riedberger Horn kann daher ein Nationalpark in der Rhön naturschutzrechtlich und -fachlich eine geeignete Kompensationsmaßnahme darstellen.
Ministeriumssprecher wiederholt Altbekanntes
Zu Kiesels Behauptung, die Rhön stehe bereits als Standort fest, wiederholt ein Sprecher des Umweltministeriums Altbekanntes: „In der derzeit laufenden Dialogphase werden in den Regionen Rhön, Spessart, Donau-Region und Frankenwald in Abstimmung mit den jeweiligen politisch Verantwortlichen intensive Gespräche geführt.
Zum Ende dieser Dialogphase hin wird gemeinsam mit den im jeweiligen Landkreis politisch Verantwortlichen zu bewerten sein, wie es um die Voraussetzungen für einen dritten Nationalpark steht und ob die Bereitschaft zur Fortsetzung des Verfahrens in der Region gegeben ist. Es ist das Ziel des Umweltministeriums, im Juli eine Entscheidung durch den bayerischen Ministerrat herbeizuführen, mit wem der Dialog zum dritten Nationalpark fortgesetzt wird.“
Mindestens 5 Rotmilanbrutpaare, mehrere Wespenbussardbrutreviere, ein überregional bedeutendes Wiesenweihedichtezentrum mit bis zu einem Dutzend Brutpaaren, mindestens ein Schwarzstorchbrutplatz, bedeutende Zug- und Rastvogelkorridore, regelmäßig aufgesuchte Mornellregenpfeiferrastplätze, Habitate von vielen, seltenen Fledermausarten, Brutreviere u.a. von Bayerns letzten Raubwürgern, von Uhu, Wanderfalken, Baumfalken und Schwarzmilan.
Die Rhön und das Grabfeld ist eine Hotspot-Region der Artenvielfalt. Wir sind Teil eines Gebietes, in dem mit einem teuren -1 Mill. € Fördergelder- nationalen Artenhilfeprojekt der Rotmilan - für deren Arterhaltung Deutschland eine besondere Verantwortung trägt- gefördert und geschützt wird und werden soll. So gibt es zwei Modellhorste im Gebiet.
http://biosphaerenreservat-rhoen.de/rotmilan-windkraft
Ich bin gegen einen "Zweiklassen" Natur- und Artenschutz. Die Rhön und der Rest.
So wie es derzeit im Grabfeld passiert. Beim Windpark Streu & Saale wo derzeit 10 Windindustrietürme von einer Windkraftfirma selbst errichtet werden. Bei über ein Jahr gemessenen 5,3mtr/sek. Windhöffigkeit geht es schon lange nicht mehr um eine Stromwende geschweige denn Energiewende. Weitere 13 stehen zum Bau in Wargolshausen/Wülfershausen an.
Das alles inmitten eines Vogelparadieses, nur weil das Landratsamt getürkte Gutachten zum Artenschutz akzeptiert hat oder bewusst auch wollte. (Wider besseren Wissens der eigenen Unteren Naturschutzabteilung). Das alles wird nun bis nach oben in die Ministerien gedeckt.
Eine Rhön von WKA frei halten und zum Nationalpark machen, zum Preis, dass das Grabfeld u.a. Regionen zum "Abschuss" freigegeben werden, brauche ich nicht. S.n.S.
Wenn der 3. NP für Bayern nur ein "Alibi" für die 3. Startbahn, das Riedberger Horn, die Flächenversiegelung wäre, dann wäre ich darüber auch erzürnt. Aber es wäre mEn kein Argument gegen einen NP.
Warum ist aus "Nationalpark" nur so ein Politikum und Schreckgespenst geworden. Ganz bestimmt hat die CSU auf diese Aufregung hingearbeitet: Der 3. NP aus heiterem Himmel, die überraschende Ankündigung in den Regionen, die schleppende Information des Umweltministeriums, die kleinen CSU-Fürsten überall, die genug Zeit und Narrenfreiheit hatten, um einen Proteststurm zu entfachen.
Warum ordnet die CSU weitsichtige Zukunftsgestaltung dem politischen Kalkül unter? Ist es die Angst vor Gesichtsverlust, wenn sie scheinbar vor den Umweltverbänden einknickt? Oder braucht sie jeden € aus dem Wald für ihren Machterhalt, Bedeutung, Handlungsfähigkeit?
Danke für Ihre Antwort. Wenn ich allerdings Ihre Kommentare hier lese, haben sie nur die Kommentarschreiber legal und Atnerva, für deren Meinung kritisiert und außer dummen Gelaber über teuren Strom und dass Sie Kiesel toll finden. war es eigentlich nur heiße Luft. Ich glaube auch nicht, dss Ihr Nachname Heil ist. Sorry!
Aber was Sie so von sich geben, sollte nach den Regeln hier, nicht veröffentlicht werden... aber gut!
Übrigens habe ich nix über Kiesel und TOLL geschrieben... ich finde nur gut, dass mal einer die echten Gründe für diesen National-Blödsinn an den Tag bringt!
Kommt eigentlich von Ihnen auch etwas sinnvolles?
Es ist an Ihnen vorbeigegangen.
Vielleicht sollten Sie mal Ihren letzten Absatz beherzigen.
Nur weil wir nicht einer Meinung sind, brauchst mich nicht zumeist doof von der Seite anzumachen.
Ansonsten gebe ich die Aussage einfach zurück und bleibe dabei, dass beide politische Nullnummern sind und keine bleibenden Spuren hinterlassen.
Wetten, dass genau diejenigen, die heute gegen einen Nationalpark schreien, dann wenn er kommen sollte, wieder die größten finanziellen Nutznießer sein werden.
Wer von den aufgepeiteschten Widersachern in der Politk hat denn ein besseres Konjunkturprogramm für die in Absiedlung befindlichen Rhöndörfer zu bieten als es ein Nationalpark wäre?
Gegen Dummheit ist halt bekanntlich noch kein Kraut gewachsen.
Nur weiter so...
Gesabbel. Nix dahinter. Ein Gönner und Parteifreund?
Eine Antwort ohne Substanz.
Der Herr Abgeordnete (Gruß an June) hat nix mehr zu melden. Er ist Rentner oder Pensionär. Mit exorbitanten Bezügen. Die bekommt er, ohne je etwas politisch geleistet zu haben. Oder ist es an mir vorbeigegangen? Genauso wie der zitierte Schoppen Ede.
Seine größte Aufregung war seine Alkoholfahrt, die unter den Teppich gekehrt wurde.
Politische Nullläufer, die uns im Nachhinein nur die exorbitanten Renten und Pensionsbezüge kosten.
Mein Tipp: Maul halten und weiterkassieren. Da fällt es am wenigsten auf.
So kann man auch nach - und hinterhertreten.
Wie atnerva schrieb: einfach nur erbärmlich.
Aber die Linsenspitzer tragen ihn auf Händen durchs Kaff und lassen ihn mit allen Bauprojekten gewähren.
Seine Quelle kann und will man natürlich nicht nennen.
In meinen Augen ist das einfach nur erbärmlich und unehrenhaft.
Mehr ist dazu nicht zu sagen.
Vielleicht gebe Sie sich mal zu erkennen! Damit man weiss woher der Wind bei Ihnen weht!
Sie haben bisher noch überhaupt kein richtiges und überzeugnedes Argument pro gebracht und erzählen immer wieder uns gehen die Argumente aus.
Kiesel ist jetzt schon der 2. CSU Politiker, der die wahren Gründe für NP3 nennt!
Ein Geschenk vom Staat??? Seit wann verteilt der Staat Geschenke?
Wer ein ein Kürzel mit Heil am Anfang verwendet, ist mir äußerst suspekt. Das passt nicht in die heutige Zeit
Vielleicht denken Sie bei Heil mal anderes..Kirche.. oder Namen?
Herr Lindner sollte seinen Verein lieber "Unsere von manchen von uns forstwirtschaftlich ausgenutzte Rhön - manchne von uns gemeinsam stark" nennen. Denn die Meinung über NP oder nicht werden sich ähnlich aufteilen wie die Waldbesitze (Staatswald 30%, Kommunalwald 33%, Privatwald 31%, Bundeswald 6% Quelle: http://www.alf-ns.bayern.de/forstwirtschaft/). Ich im Übrigen will nicht, dass die Gruppe der 31% eine allgemeine Meinung für mich ausruft, nur weil Sie die eigenen Interessen vor die der Natur stellt.
Ausgleichsfläche? Was genau wäre schlimm daran, Ausgleichsfläche zu sein??...