Zum Beitrag „Bad Kissingen: Uraufführung mit Streikweste stößt auf geteiltes Echo“ in der Main Post vom 3.8.2021 (Ausgabe Nr.176) erreichte uns eine Stellungnahme der Deutschen Orchestervereinigung aus Berlin.
Die Orchester-Gewerkschaft bezieht sich auf eine Aussage im letzten Artikel-Absatz, in dem unser Autor den Dirigenten Burghard Tölke mit den Worten zitiert: „Aber wir streiken nicht.“ Laut Auffassung der DOV habe Tölke diese Worte zu keinem Zeitpunkt getätigt. Er habe vielmehr folgendes geschildert: „Wir lassen keine Konzerte ausfallen. Wir führen kreative Arbeitskampfmaßnahmen durch und wollen das Lächeln nicht verlieren. Das Publikum nimmt zum Teil echte Strapazen auf sich, um bei den Konzerten dabei zu sein. Das Publikum soll nicht im Stich gelassen werden.“
Gewerkschaft: Aufforderung zum Dialog erfolglos
Außerdem sei die Entscheidung zur Durchführung einer Aktion zum Zeitpunkt des Festaktes erst nach mehrfacher, erfolgloser Aufforderung der Verantwortlichen zu einem Dialog gefallen. Denn die Deutsche Orchestervereinigung versuche bereits seit geraumer Zeit, Gespräche über die Arbeits- und Vergütungssituation aufzunehmen. Die Musiker:innen der Staatsbad Philharmonie Bad Kissingen erbrächten ein deutlich höheres Arbeitspensum als jedes andere Orchester der Welt, heißt es in der Stellungnahme. Zugleich übten sie zehn Stunden pro Woche administrative Tätigkeiten aus.
Die Vergütung spiegele dies jedoch nicht wieder. Denn die Musiker:innen lägen trotz eines abgeschlossenen Hochschulstudiums deutlich unter der untersten tariflichen Vergütungsgruppe D, schließt die Gewerkschaft ihre Stellungnahme.