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BAD KISSINGEN
Markus Arneth übernimmt das Ruder des JSG-Schulschiffs
Siegfried Farkas
Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:11 Uhr

Das Bad Kissinger Jack-Steinberger-Gymnasium hat einen neuen Schulleiter. Der 48-jährige Markus Arneth übernahm am Freitag offiziell das Ruder des JSG-Schulschiffs.

Lehrer sein bedeutet für Markus Arneth mehr als bloße Vermittlung von Lerninhalten. „Lehrer“, sagte der neue Schulleiter des Jack-Steinberger-Gymnasiums (JSG) am Freitag bei der offiziellen Einführung als Nachfolger von Frank Kubitza, „ist ein sozialer, ein Menschen zugewandter Beruf“. Ein Lehrer müsse ein Mensch sein, „der seine Schüler reflektiert und gerne hat.“ Und das gelte nicht für Musterschüler, sondern auch für solche, die sich in Französisch mit der Note Ausreichend durchs Jahr retten.

Pädagogischer Anspruch

Der pädagogische Anspruch, den der 48-Jährige damit formuliert, ist hoch. Doch die Worte, mit denen ihn die Vertreter von Schülern, Lehrern und Eltern begrüßten, belegen deren Erwartung, dass dieser hohe Anspruch auch mit Leben erfüllt werden kann.

Selbst Schülersprecher Anton Küttner brachte zur förmlichen Begrüßung Vorschusslorbeer mit. „Als höflich, humorvoll und standhaft“, habe er Arneth erlebt. Der neue Schulleiter sei „aufgeschlossen für die Anliegen der Schüler“. Personalratsvorsitzender Stefan Bachmann zeigte sich angetan von einem langen und offenen Gespräch zum Kennenlernen. Dass Arneth, bevor er Visionen für das JSG entwickle, die Schule erst einmal kennenlernen wollte, begrüßte Bachmann ausdrücklich. Vorsorglich bat er aber auch darum, wichtige Neuerungen für den Kurs des Schulschiffes JSG nicht einfach per Kommando durchzusetzen. Viel besser sei der Versuch, die Mannschaft für solche Entscheidungen zu begeistern.

„Ein echtes Goldstück“

Sandra Schmid berichtete für den Elternbeirat vom Bedauern der Elternvertreter des Rhön-Gymnasiums Bad Neustadt, wo Arneth vorher tätig war, dass ihr „echtes Goldstück“ ihre Schule verlasse und nach Bad Kissingen gehe. Und Gudrun Heil-Franke ergänzte für Verein der Freunde und Stiftung des JSG, die Zeichen für eine Fortsetzung der mit Arneths Vorgänger gepflegten guten Zusammenarbeit stünden gut.

Fotoserie

Für die örtliche Politik sagten Landrat Thomas Bold und Oberbürgermeister Kay Blankenburg den neuen Schulleiter „Willkommen an Bord“. Arneth übernehme „die Schule im hervorragenden baulichen und inneren Zustand“, erklärte Bold. Als Sprecher des Sachaufwandsträgers hat er mit Blick auf die noch nicht so lange zurückliegende Generalssanierung der Schule durchaus Berechtigung zu so einem Urteil.

Eine besondere Schule

Stellvertretender Schulleiter Jens Beck hatte das JSG zuvor als „besondere Schule“ vorgestellt. Die Benennung nach Hans Jakob Steinberger, genannt Jack, einem gebürtigen Kissinger jüdischer Abstammung, der nach der Emigration in die USA ein bedeutender Physiker wurde und 1988 für seine Arbeit den Nobelpreis entgegennehmen durfte, sei „Verpflichtung“. Zudem sei das JSG mit drei Zweigen sehr vielfältig aufgestellt, das größte Gymnasium sowie die einzige Seminarschule unter den Gymnasien im Landkreis.

Den schulischen und beruflichen Weg des 48-jährigen Arneth stellte Monika Zeyer-Müller vor, die Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Unterfranken. Nach dem Abitur in seiner Geburtsstadt Ansbach habe er in Regensburg studiert, am Humboldt-Gymnasium in Schweinfurt sein Referendariat begonnen und dort auch seine erste Planstelle übernommen. Schon 2006 habe es in einer dienstlichen Beurteilung über Arneth geheißen, er übernehme gerne Verantwortung und übe sie auch mit Geschick aus. Sein „kreatives und impulsgebendes Wirken“ sei für die Schule ein Gewinn. Auch Managementfähigkeiten habe er unter Beweis gestellt.

Zuletzt Stellvertreter in Bad Neustadt

In den vergangenen Jahren ging es dann für Arneth ziemlich schnell aufwärts. Nachdem er zunächst in Schweinfurt Mitglied der Schulleitung geworden war, ging er 2016 als Ständiger Stellvertreter der Schulleiterin nach Bad Neustadt.

Mit dem Wechsel nach Bad Kissingen kehrt der Täter nach Arneths eigenen Worten an den Tatort zurück. Als Referendar sei er bereits in Bad Kissingen im Einsatz gewesen. Damals habe er einmal versehentlich im Unterricht einen Overheadprojektor zerstört. In Bezug auf die im Zuge der Digitalisierung des Unterrichts aktuelle Abkehr von alten Unterrichtsmitteln war das fast schon visionär.

 
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