Noch unbekannte Randalierer zerstörten in der Nacht zum Samstag direkt vor dem Regentenbau und im Kurgarten zwei tönerne Figuren der Würzburger Bildhauerin Hilde Würtheim. Die erst Anfang Mai eröffnete Ausstellung "Die Menschen" mit insgesamt 27 lebensgroßen Skulpturen im Kurgarten , Rosengarten und Luitpoldpark wird voraussichtlich noch bis November laufen. Hinweise auf die oder den Täter nimmt die Polizeiinspektion Bad Kissingen unter der Telefonnummer 0971/714 90 entgegen.
"Ich habe es geahnt", erinnerte sich Bildhauerin Hilde Würtheim beim Treffen in der Kurgärtnerei an ihre erste Reaktion, als sie am Samstagmorgen früh um acht Uhr von der Polizeiinspektion Bad Kissingen zu Hause angerufen wurde. "Ich war schockiert und entsetzt." Wie sich herausstellte, hatten Unbekannte der vor dem Regentenbau platzierten "Geigerin" brutal den Kopf abgeschlagen und auf die vor dem Arkadenbau im Kurgarten auf einer Bank sitzenden "Dame mit Hut" gleich mehrmals eingeprügelt, ihr dabei nicht nur den roten Hut beschädigt, sondern auch den linken Unterschenkel abgeschlagen. "Der Ton ist sehr hart. Jemand muss mit einem Baseballschläger oder einem ähnlich harten Gegenstand kräftig zugeschlagen haben", folgerte die Bildhauerin , die sich gleich nach Pfingsten den Schaden besah.
Zwei lebensgroße Tonfiguren brutal beschädigt: Kopf und Unterschenkel abgeschlagen
"Wir haben beide Figuren mit den abgeschlagenen Teilen gleich am Samstagmorgen eingesammelt und in die Kurgärtnerei gebracht", ergänzte deren Leiter Holger Paff. Auch er war entsetzt über die sinnlose Zerstörungswut: "Die Figuren haben doch eine so friedliche Ausstrahlung." Hilde Würtheim kann sich den Vorfall nicht erklären. "Welcher Mut gehört denn dazu, auf wehrlose Tonfiguren einzuschlagen?", fragte sie sarkastisch und machte sich gleich an die Reparatur.
Fünf Stunden brauchte sie, um bei beiden Figuren die abgeschlagenen Teile mit Zwei-Komponenten-Kleber wieder am Torso zu befestigen und die kleineren Bruchstellen auszubessern. Danach musste sie die Bruchstellen noch mit Farbe ausbessern. Bis Ende der Woche sollen beide Figuren wieder an ihren bisherigen Standorten ausgestellt werden, versprach Holger Paff. Die Reparatur beider Figuren, die jede für sich allein 3000 Euro kostet und für deren Fertigung jeweils 40 Arbeitsstunden anzusetzen sind, war zum Glück nicht nur möglich, sondern leider auch notwendig. Denn keine Sach- oder Haftpflichtversicherung zahlt für Kunst im öffentlichen Außenbereich.
"Die Gewalt nimmt leider zu", hat die Würzburger Bildhauerin allerdings feststellen müssen. Schon seit 15 Jahren macht sie Ausstellungen im Freien. In den ersten zehn Jahren ging alles gut. Erst vor fünf Jahren wurde in Marktheidenfeld eine Figur beschädigt, dann drei Jahre später gleich dreimal hintereinander im Garten des Würzburger Juliusspitals. "Da habe ich meine Figuren schließlich vorzeitig abgeräumt." Nur zwei Jahre später gab es nun diesen Doppelschaden in Bad Kissingen . Würtheim kann es immer noch nicht fassen: "Wer solche Figuren angreift, der greift auch Menschen an."
Künstlerin aus Würzburg entsetzt: "Wer solche Figuren angreift, der greift auch Menschen an"
Nachdem aber schließlich doch alles zu reparieren war, hielt Hilde Würtheim sogar noch eine Überraschung bereit: "Die Stehende" war die bisher noch fehlende 27. Skulptur , die sie jetzt erst nachliefern konnte. Sie wird das Gegenstück zur "jungen Dame mit Hund" inmitten der Wiese zwischen Luitpoldbad und Saale-Ufer, die ihre Augen auf die Wandelhalle gerichtet hat. Genau dieser jungen Dame gegenüber wird sich auf der anderen Uferseite "die Stehende" künftig auf das Geländer stützen und direkten Blickkontakt mit ihr halten.
Was sich nachts betrunkene Jugendliche im Luitpoldpark aufhalten und herumgröhlen ist nicht mehr schön.
Doch was wird die Folge sein❓Wird das Gesetz wieder auf ihrer Seite sein, wenn es Jugendliche waren und wird das Gericht wieder schon oft gnädig sein❓Bei mir müssten sie die Kosten der Figuren komplett bezahlen und zusätzlich mindestens 90 Tage in einem Altersheim bei Tag und Nachtschichten in Vollzeit oder einer ähnlichen Einrichtung ohne Geld arbeiten, um zu erkennen, wie hart das Leben sein kann um dann hoffentlich aufzuwachen und aus dem verursachten Mist etwas zu lernen.