In vier Wochen will die CSU bei einer Stadtversammlung aller Bad Kissinger Ortsverbände festlegen, wer bei der Oberbürgermeisterwahl im März für sie gegen Amtsinhaber Kay Blankenburg (SPD) antreten soll. Vor vierzehn Tagen war in diesem Zusammenhang schon einmal von sieben Bewerbern die Rede. Jetzt kommt ein weiterer ernst zu nehmender Name hinzu: Gerhard Schneider, der Geschäftsleitende Beamte der Stadt.
Auf die Bewerbung angesprochen, gab Schneider am Dienstagnachmittag eine klassische Antwort. Er könne die Bewerbung um die Kandidatur weder bestätigen noch dementieren, sagte er auf Anfrage der Main-Post. Unter bestimmten Konstellationen bestehe zwar durchaus Interesse. Für eine konkrete Aussage sei es aber noch viel zu früh.
Enger Bezug zur Stadtpolitik
Schneider wäre unter den bisher bekannten Bewerbern um die Kandidatur für die CSU der mit der tiefsten Kenntnis der Kissinger Stadtpolitik. Er tritt zwar bei der Arbeit im Rathaus strikt sachbezogen auf und hält sich mit politischen Äußerungen stets zurück. In der Funktion des Kämmerers, die er lange ausübte, und erst recht als Geschäftsleitender Beamter hat er aber automatisch Einfluss auf Schwerpunkte der Stadtpolitik.
In Diensten der Stadt Bad Kissingen steht der 58-jährige Münnerstädter seit mehr als 30 Jahren. Lange Zeit war er Kämmerer. Die fast sieben Jahre verwaiste Position des Geschäftsleiters übernahm er Anfang März. Der CSU gehört er nach eigenen Angaben ebenfalls bereits etwa drei Jahrzehnte an.
Drei weitere Namen von Bewerbern bekannt
In Bezug auf die Nähe zum Rathaus, ist mit Gerhard Schneider nur noch einer der drei bisher bekannten Bewerber um die OB-Kandidatur bei der Kissinger CSU vergleichbar. Hans-Jörg Rustler bringt als Geschäftsleiter der Gemeinde Geldersheim im Landkreis Schweinfurt ebenfalls viel Verwaltungserfahrung mit. Bei der Stadt Bad Kissingen war er früher unter anderem Schneiders Stellvertreter in der Kämmerei.
Die beiden anderen bereits bekannten Bewerber um die OB-Kandidatur bei den Kissinger Christsozialen sind Lars Streiberger und Ulrich Wittfeld. Streiberger ist, wie berichtet, Leiter der Justizvollzugsanstalt Hünfeld. Er engagiert sich beim Roten Kreuz und beim Rakoczy-Fest und war vor einigen Monaten bereits als aussichtsreicher Bewerber um die Kandidatur gehandelt worden. Wittfeld, ein Unternehmensberater, war 2007 CSU-intern Mitbewerber von Alexander Zöller um die Kandidatur, unterlag diesem aber am Abend der Nominierung. Zöller verlor dann die Stichwahl gegen Blankenburg knapp.
Stadtversammlung hat mehrere Bewerber zur Auswahl
Hinweise, dass die CSU das Verfahren ihrer Kandidatenkür ändern könnte, gibt es nicht. Wie berichtet, sollen die Mitglieder der vier Kissinger Ortsverbände bei der Stadtversammlung am 15. Oktober entscheiden, wer antritt. Dabei werden sie mit großer Wahrscheinlichkeit die Auswahl unter mehreren Bewerbern haben. Wie viele das an dem Abend noch sein werden, weiß aber momentan keiner in der CSU.
Dabei hätte eine Vorstandsempfehlung für einen Bewerber, der dann die ungeteilte Unterstützung der Mitglieder bekommt, durchaus Vorteile. Ein Verfahren, bei dem die Mitglieder sich unter mehreren Bewerbern entscheiden müssen, kann schon unter den eigenen Leuten Enttäuschung produzieren.
Sie haben da ja schon Recht, aber leider ist die Realität anders. 1. Die Alten in der Politik hocken wie festgetackert auf Ihren Posten. Siehe im Bundestag am Beispiel von Wolfgang Schäuble. Warum muss dieser alte Mann noch im Bundestag sitzen? Er verhindert damit, dass junge auf diesen Posten kommen. Liegt aber daran, dass diese Leute ohne Ihre Macht nichts mit sich in der Freizeit anfangen können.
2. Es gibt immer weniger junge Menschen, die sich intensiv mit Politik beschäftigen und die, die was leisten wollen, werden durch solche und andere über 70. Jahren im Bundestag an einem Aufstieg gehindert. Leider auch im Stadtrat.
3. Herr Schneider ist zwar 56 Jahre alt, aber das Wissen über die Stadt hat er von der Pieke auf gelernt. Er weiß alles über die Stadt und kann vielleicht in den nächsten 6 Jahren die Stadt , Ihre Mitarbeiter und Räte in die richtigen Bahnen schicken und nicht nur an der Fußgängerzone ein Denkmal setzen wollen. Es wäre einen Versuch wert.
Aber ansonsten kann man dem zustimmen: Kissingen wird von einer Altersriege bevormundet, welche dem Klientel der Besucher und der Quote der Pensionäre in vollem Umfang entspricht. Die Jugend wurde in KG schon immer kleingehalten.