Drei Jahre hintereinander haben sich im Luitpoldpark Stars der Pop- und Rockmusik das Mikrofon in die Hand gegeben. Der Kanadier Bryan Adams verlieh dem lauschigen Veranstaltungsort 2014 als Erster internationales Flair. Der Schotte Mark Knopfler und Roxette aus Schweden taten es ihm 2015 gleich. Und vergangenes Jahr spielten mit Silbermond und Santiano immerhin noch nationale Größen. Heuer dagegen bleibt es an den beliebtesten Standorten für Open-Air-Konzerte im Landkreis still. Im Kissinger Luitpoldpark und im Bad Brückenauer Schlosspark, ebenfalls über Jahre ein beliebter Ort für Konzerte unter freiem Himmel, legen Pop und Rock eine Pause ein. Das bestätigen die Veranstalter Argo Konzerte und Provinztour auf Anfrage.
Kein grundsätzlicher Abschied
Mit dem Standort habe das nichts zu tun, erklärt für Bad Kissingen Veranstalter Argo Konzerte. Der Markt, so ein Sprecher des Würzburger Unternehmens auf Anfrage, habe in diesem Jahr einfach keine passenden Künstler für die Kurstadt hergegeben. Von einem grundsätzlichen Abschied aus dem Luitpoldpark und aus Bad Kissingen könne nicht die Rede sein.
Guter Partner
Thomas Lutz für die Stadt und Bruno Heynen für die Staatsbad GmbH bestätigen von Kissinger Seite das nach wie vor gute Verhältnis zu den Würzburger Veranstaltern. Es sei zwar „schade, dass heuer nichts geht“, sagt Heynen. Argo sei aber „ein guter Partner“, mit dem man weiter zusammenarbeiten wolle.
„Wir hatten jedes Jahr tolle Konzerte im Luitpoldpark“, ergänzt Lutz. „Jetzt muss man einfach auch mal warten können und darf nicht zu gierig sein“. Falls sich kurzfristig noch etwas ergeben sollte, könne man immer noch reden. Wahrscheinlich ist so ein kurzfristiger Termin mit Qualität aber nicht. Und Qualität sei auf jeden Fall Voraussetzung, sagt Lutz. „Wir öffnen den Luitpoldpark nur für Top-Konzerte. Für Beatabende jede Woche ist er nicht geeignet.“
Brückenau: Vergebliche Versuche
Auch das Schlosspark-Open-Air in Bad Brückenau findet in diesem Jahr nicht statt. „Wir kommen gerne“, versichert Marcel Büttner vom Konzertveranstalter Provinztour. 2016 war Joan Baez mit 3000 Besuchern ausverkauft und Pur ebenso gut besucht. Auch andere Größen wie Joe Cocker, Deep Purple oder BAP gastierten seit 2003 vor dem Kursaal. Aber: „Der Markt brachte für dieses Jahr kein erfolgversprechendes Ergebnis“, beschreibt Marcel Büttner vergebliche Versuche, Brückenau in den Tour-Fahrplan renommierter Künstler einzubauen. Es gelte, etwas zu finden, was zum Ambiente passt. An Brückenau liege Provinztour viel, auch wegen der Nähe zum Sitz der Agentur in Neuenstadt/Kocher. Gesucht habe man etwas in der Kategorie von Mark Forster.
Brückenau hofft auf 2018
„Nächstes Jahr hoffen wir wieder auf Provinztour“, sagt Kurdirektorin Andrea Schallenkammer. Auch in der Vergangenheit habe man schon mal ausgesetzt. „Der Markt ist heiß umkämpft“, weiß sie.
„Ehe wir in die zweite Liga abrutschen, machen wir besser nichts“, so die Kurdirektorin. Pausieren sei besser, als sich mit einer Coverband das Image zu beschädigen. Und für die Open-Air-Fans der Region hat Provinztour ja noch etwas zu bieten, halt mit längerer Anfahrt. In Fulda gastieren am 25./26. August auf dem Domplatz nacheinander Popsängerin Sarah Connor und Opernsänger Erwin Schrott.