Man sollte TV-Produktionen im Allgemeinen und Reality-TV im Speziellen ja ohnehin nicht so ganz für voll nehmen. Freilich inhaltlich, insbesondere aber auch, was den Zusammenschnitt betrifft. Urteilt man aber rein nach dem, was in 90 mehr oder weniger unterhaltsamen Fernsehminuten zu sehen ist, dann ist das vom Bad Brückenauer "Bachelorette"-Kandidaten Yannick Riedel bisher: nicht sonderlich viel.
"Die Bachelorette" auf RTL: Noch 15 Männer buhlen um Influencerin Jennifer Saro
Der 30-Jährige wirbt im Rahmen der RTL-Datingshow "Die Bachelorette" um die Gunst von Influencerin Jennifer Saro. Er tritt dabei, verglichen mit der nach der zweiten Folge verbliebenen Konkurrenz (14 Anwärter) doch recht selten in den Vordergrund.
Direkt angenehm, möchte man sagen. Das sieht allem Anschein nach auch Saro so, denn - Trommelwirbel - auch in der zweiten Episode gab es für Yannick Riedel ein Happy End in Form einer Rose. Er darf also in Woche drei weiter um das Herz der 27-jährigen Berlinerin buhlen.
Trotzdem: Wer aus regionaler Verbundenheit große Eindrücke von dem Bad Brückenauer gewinnen wollte, der dürfte auch nach Folge zwei enttäuscht abgeschaltet haben. Einladung zum ersten Gruppendate? Fehlanzeige. Erstes Einzeldate? Nö. Zweites Einzeldate? Auch nicht. Tiefgründige Gespräche mit der Umworbenen? Nix da. Und auch aus den teils recht wüsten Hahnenkämpfen unter den Konkurrenten hielt der ehemalige Lehrer sich überwiegend heraus. Fast schon langweilig für Trash-geschultes TV-Publikum.
Aber immerhin: Bewegung ist seine Leidenschaft, das konnte der Sportwissenschaftler, den es aus Norddeutschland in die Kurstadt Bad Brückenau verschlagen hat, unter Beweis stellen. Als Saro nämlich "super natürlich", wie ein Bewerber feststellte, - also mit frisch gedrehten Löckchen, geschminkt und gestylt - zu einer Sporteinheit bei den Jungs vorbeischaute, zeigte der 30-Jährige seine Power und wirkte im Vergleich zur teilweise recht trägen Konkurrenz fast, als hätte es zum Frühstück den einen oder anderen Energydrink zu viel gegeben.
Zwei Kandidaten mussten "Die Bachelorette" in Folge zwei verlassen
Ob das den Ausschlag für Rose Nummer zwei gegeben hat? Vielleicht. Vielleicht aber auch eher, dass Kandidat Julian der alleinerziehenden Mutter eines Einjährigen hochfachliche Erziehungstipps für die Zukunft geben wollte: Zum Beispiel, dass sie unbedingt auf spitze Ecken in der Wohnung achten müsse, wenn ihr Junior mit dem Laufen anfängt.
Trotz dieser neuesten pädagogischen Erkenntnis musste Julian die Show am Ende gemeinsam mit Kandidat Mike verlassen. Sie suche ja keinen Ersatzvater, sondern einen Partner für sich selbst, so die Umworbene. Noch könnte das also auch Yannick Riedel werden - so wird also die Konkurrenz und der Windschatten der anderen von Woche zu Woche kleiner.