
Das Nest der „Asiatischen Hornisse“ in Bad Brückenau hat am Montagnachmittag die Hobbyimkerin Eva Reichert-Nelkenstock auf dem Gelände eines Kinderspielplatzes im Oberen Ehrenbergweg entdeckt. Es hängt in großer Höhe in der Krone eines Bergahorns, wie die Vorsitzende des Bad Brückenauer Imkervereins, Karin Schmidt, der Öffentlichkeit mitteilt.
Rund um die Uhr am Suchen
Die Mitglieder des örtlichen Imkervereins waren in den vergangenen Tagen „rund-um-die-Uhr“ am Suchen, heißt es in ihrer Pressemitteilung. Mutige Imkerinnen und Imker hätten einige Hornissen eingefangen, mit verschiedenen Farbstiften am Rücken markiert und auf Locktöpfe mit einer sogenannten „Galizischen Mischung“ dressiert.
Gebiet bereits eingegrenzt
So ist es gelungen, die Tiere beim Abflug zu beobachten, die Flugrichtung auf einer Karte einzutragen und das Gebiet, in dem sich das Nest befinden müsste, auf ein Areal zwischen Eichendorffweg und AWO-Gelände einzugrenzen, wie es in der Pressemitteilung heißt.
Am Montagnachmittag sei Eva Reichert-Nelkenstock mit dem festen Entschluss losgezogen: „Heute finde ich das Nest!“. Ihre Entschlossenheit – und eine ordentliche Portion Glück – führten bereits nach wenigen Minuten zum Ziel. „Ich war nur ein paar Schritte unterwegs und schaue so nach oben – und prompt hängt es da im Baum“, schildert Eva Reichert-Nelkenstock den Moment, in dem sie das Nest gefunden hat.
Die Zeit drängt
Die Brückenauer Imker hoffen, dass das Nest nun zeitnah entfernt werden kann. Je eher, desto besser, wie es in der Pressemitteilung heißt. Denn die Asiatischen Hornissen erbrüten im Oktober bis zu 500 Königinnen für das nächste Jahr. Davon überleben zwar durchschnittlich nur fünf Stück, aber jedes erfolgreiche Nest vertilgt jährlich mehrere Kilo Nutzinsekten, nicht nur Honigbienen, und das gilt es zu vermeiden.
Zuständig ist das Landratsamt
Außerdem fällt auf, dass Asiatische Hornissen Brutplätze in der Nähe oder auf dem Gelände von Schulen, Kindergärten und – wie im aktuellen Fall – Kinderspielplätzen bevorzugen. „Warum das so ist, weiß im Moment noch niemand“, sagt Karin Schmidt.
Für die Beseitigung des Nests ist jetzt das Landratsamt Bad Kissingen zuständig, das in den nächsten Tagen eine Fachfirma beauftragen wird. red