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Bad Kissingen
Heiligenfelder wollen "neuen Aufbruch für Bad Kissingen"
Die Heiligenfelder haben aus der seit Monaten anhaltenden Auseinandersetzung mit der Stadt einen Initiativkreis entwickelt. Der trifft sich demnächst erstmals öffentlich.
Hinweise auf die Aktion der Heiligenfelder in Sachen Zukunft Bad Kissingen finden sich auch am Alten Rathaus, wo sie die Vinothek betreiben.
Foto: Siegfried Farkas | Hinweise auf die Aktion der Heiligenfelder in Sachen Zukunft Bad Kissingen finden sich auch am Alten Rathaus, wo sie die Vinothek betreiben.
Siegfried Farkas
Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:49 Uhr

Der Schritt in die Öffentlichkeit war angekündigt: Auf Initiative der Heiligenfeld GmbH kommt am Dienstag, 18.Juni, der Initiativkreis Zukunft Bad Kissingenin der Vinothek KissVino zusammen. Die Veranstaltung ist der Versuch, aus der im Zuge der seit Monaten andauernden Auseinandersetzung mit der Stadt vom Unternehmen angeschobenen Initiative eine Gruppe zu machen, die eigenständig und unabhängig von den Heiligenfeldern agiert. 

Der sogenannte 1. Zukunfts-Newsletter, der zu der Initiative gehört, ist erkennbar von den Heiligenfeldern geprägt. Es brauche "einen neuen Aufbruch für Bad Kissingen", heißt es da. Der Newsletter führt Kritik und Anliegen auf, die man aus vorangegangenen politischen Newslettern und Pressemitteilungen kennt. Als verantwortlich für den Inhalt zeichnet im Impressum der Homepage zukunft-badkissingen.de denn auch nach wie vor die Heiligenfeld GmbH, vertreten durch die drei nach dem Ausscheiden von Joachim Galuska verbliebenen Geschäftsführer Michael Lang, Stephan Greb und Birgit Winzek.

Geschäftsführer als Moderator

Wie es auf Anfrage aus der Pressestelle der Heiligenfeld GmbH heißt, wird Michael Lang bei dem Treffen am Dienstag in der Vinothek zunächst auch als Moderator in Erscheinung treten. Die Aktion, die auf "die Initialzündung" der Heiligenfelder hin entstehen soll, solle aber ausdrücklich offen sein. Gleichgültig, ob es sich um einen Bürger handelt, der mit dem Unternehmen überhaupt nichts zu tun hat, oder um einen Mitarbeiter der Heiligenfelder, der privat einsteigt, beteiligen könne sich jeder. 

Basis der Diskussion sollen offenbar die vielfach am Rathaus Kritik übenden Thesen sein, mit denen die Initiative online in Erscheinung tritt. Da heißt es unter anderem, die Gegenwart in Bad Kissingen sei gekennzeichnet durch "schlechtes Gerede, Neid und Missgunst". Bürger und Unternehmen würden von oben herab behandelt, Entscheidungen getroffen, ohne mit den Betroffenen zu sprechen. Es gebe Intransparenz und Heimlichkeiten in nichtöffentlichen Sitzungen des Stadtrats. Zudem ist die Rede von einer seit Jahren bestehenden Sparauflage. Es gebe eine Fülle von Leerständen und geschlossene Restaurationsbetriebe, "auch in städtischem Eigentum". Zudem herrsche ein Mangel an Zukunftsvisionen. Auch ein "Gegeneinander statt Miteinander" wird beklagt. Das müsse aufhören.

Zukunftsbüro für das Rathaus

Um Bad Kissingen zu einer "zukunftsfähigen und lebendigen Stadt" zu machen, wird auf der Homepage, die außer denen der Heiligenfelder Geschäftsführung keine Personen hinter der Aktion nennt,  unter anderem ein "Zukunftsbüro im Rathaus" vorgeschlagen, das Runde Tische, Bürgergespräche, Zukunftswerkstätten und Innovationsbörsen organisieren solle. Darüber hinaus solle Bad Kissingen sich selbst zu einer "Gemeinwohl-Gemeinde" machen. Die Stadt müsse sich dazu selbst prüfen, inwieweit sie Kriterien wie Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, demokratische Mitbestimmung und Transparenz ihrem Umfeld gegenüber erfüllt.

Als Kurort habe Bad Kissingen zudem besondere Verantwortung für "die Erhaltung natürlicher Lebensräume" und Artenvielfalt. Kur- und Heilwälder sollten wegen der gesundheitsfördernden Wirkungen des Waldes ausgewiesen werden. Holzwirtschaftliche Waldnutzung sei auf ein minimal notwendiges Maß zu reduzieren. Auch zur Verhinderung einer Klimakatastrophe solle Bad Kissingen "seinen Teil beitragen". Auch als Mitglied im Gesunde-Städte-Netzwerk solle Bad Kissingen aktiv sein.

Forderung nach neuer politischer Kultur

Bei der Forderung nach einer neuen politischen Kultur, finden sich Begriffe wie "mehr Bürgerfreundlichkeit, mehr Transparenz, mehr Offenheit, mehr Gespräche miteinander statt übereinander, mehr Lösungsorientierung statt Problemorientierung" und so weiter. Auch gegen "die Schattenseiten der modernen Entwicklung" soll sich die Initiative wenden. Begriffe um die es dabei geht sind Verstädterung, Digitalisierung, Konsumorientierung und Vereinzelung. Bad Kissingen solle sich besinnen auf den Dienstleistungssektor, der Arbeitsplätze erhält, während sie anderswo durch künstliche Intelligenz und Digitalisierung verschwinden.

Beginnen soll das Treffen des Initiativkreises am Dienstag, 18. Juni, um 18.15 Uhr. Treffpunkt ist die Vinothek KissVino im Alten Rathaus.

 
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Kommentare
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  • Funkenstern
    An der ganzen Situation und auch an der Berichterstattung stört mich am meisten, dass hier steht: "Die Heiligenfelder wollen".....
    Zu einer Diskussions- und Streitkultur gehört eine andere Ausdrucksweise als, wollen, wacht auf, wir sind es leid, wir werden benachteiligt und so weiter.
    Bezeichnend finde ich ebenfalls, dass Veranstaltungsort und Moderator von Heiligenfeld gestellt ist. Neutral ist anders, deswegen sehe ich diese Veranstaltung wieder nur als einen einseitigen Versuch, die Diskussion heiligenfeldgelenkt nach aussen zu präsentieren.
    Für einen positiven Ansatz braucht es einen unabhängigen, auswärtigen und unbedarften Moderator, welcher kritisch beide Seiten hinterfragt und somit zur Lösung beitragen wird. So wird das nichts.
    Heiligenfeld täte meiner Meinung gut daran, die Forderungen nicht so omnipräsent durch die Gegend zu posaunen. Dann könnte was daraus werden.
    Der OB und Hr. Galuska haben sich in ihren eigenen Welten zu weit auseinander gelebt. Beide müssen weg.
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  • EMWS
    Das braucht’s, ganz sicher und noch viel mehr. Bad Kissingen braucht Menschen im Stadtrat und als Bürgermeister, die sich für die Stadt und die Bürger der Stadt engagieren und nicht für kleine Selbstherrscher die aus der zweiten Reihe versuchen, die Stadt zu regieren und dabei nur ihr Wohl sehen. Ich persönlich sehe den 1. Bürgermeister nicht als das Problem. Ich glaube das Sagen hat ein anderer, das ist auch das Thema. Das muss abgestellt werden. Also Bürger schließt Euch der Initiative an, führt Bad Kissingen in eine gute Zukunft. Kommt am 18.06.2019 18:15 Uhr in die Vinothek und lasst und eine grosse Bewegung lostreten, Bad Kissingen wach auf!
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  • lbs
    Ich stimme Ihnen zu. Dennoch gehe ich mal hin. Es muss ja nicht meines sein aber ich will den Unterschied sehen. Also schaue es Dir auch an um zu sehen, was die für Ideen haben. Apropos OB. Beide also G und OB waren am Anfang dicke Freunde. Irgendwas muss dann aber passiert sein und keiner weiß den Grund. Deshalb ist alles für mich spannend.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    @lbs: Die Heiligenfelder wollen Stimmung gegen den OB machen. Mehr nicht. Die Sache stinkt zum Himmel und müsste von jedem Bürger durchschaubar sein! Vielleicht auch von Ihnen!
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  • lbs
    @gardner Braucht des❓❓Warum nicht ❗❗Die Stadt Bad Kissingen hat solche sogenannten Bürger Workshops schon mehrfach angeboten und durchgeführt. Nur haben sich nicht eine einzige Idee angenommen. Das einzige was sie gemacht, sie hat ihre eigenen Ideen umgesetzt und dafür Kritik erhalten. Du kannst dich selbst beteiligen, geh hin und schau was raus kommt. Schlimmer als bei der Stadt kann es auf keinen Fall werden.
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  • lbs
    An alle Kommentatoren. In einem bin ich mir sicher. Dem OB ist vieles wurscht und sicherlich aus welchen Gründen auch immer, auch Heiligenfeld. Ich glaube, seine Sicherheit wieder OB zu werden ist sehr hoch , weil die CSU noch immer keinen Kandidaten hat oder nennt. Mit diesem Gefühl kann man so ein Amt ganz locker führen.

    Aber ganz wichtig, wie ticktricktrack schon schrieb, dass der Moderator Heiligenfeld gestellt wird, ist ein NO GO❗❗❗❗👍👍
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Brauchts des??? Sicher nicht!!!
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