Auf diese Rückkehr zu mehr Normalität haben etliche Menschen in der Kernstadt Hammelburgs und den Stadtteilen gewartet. Am Donnerstag nimmt der Bürgerbus seinen Linienbetrieb wieder auf. Auch Einwohner aus Fuchsstadt und Elfershausen werden sich darüber freuen, mit der Fahrgelegenheit wieder leichter unter Menschen zu kommen.
"Die Fahrer haben ihr Ehrenamt vermisst", berichtet Beate Schilling von einem vorbereitenden Treffen auf den Neustart. Viele hätten es kaum abwarten können, nachdem ein Neustart im Oktober nach dem Corona-Sommer 2020 nur von sehr kurzer Dauer war, so die Vorsitzende des Bürgerbus-Vereins.
Nun hoffen die Ehrenamtlichen, dass das Angebot wie vor der Pandemie wahrgenommen wird. Die meisten vertrauten Gesichter seien weiter dabei. Das sei auch deshalb von Bedeutung, weil manche der Passagiere ihren Lieblingsfahrer haben. Das Angebot war vor der Pandemie gefragt. 2019, im zehnten Jahr des Vereins, verzeichnete der Bus insgesamt 5000 Fahrten.
Fahrplan ist eingespielt
Die Linien orientieren sich zum Neustart an dem schon länger eingespielten Fahrplan. Für Fahrten aus Gauaschach und Morlesau müssen Mitfahr-Wünsche allerdings angemeldet werden, um Leerfahrten zu vermeiden. Eine Sitzplatz-Beschränkung in dem Kleinbus werde es wegen der gesunkenen Inzidenzen nicht geben. Allerdings ist das Tragen von FFP-2-Masken Pflicht.
So gerne die Fahrer auch schon früher gestartet wären: Die Pause machte auch deshalb Sinn, weil ja nicht bereits alle ihre zweite Impfung hätten, sagt Schilling. Unter strengen Hygieneauflagen hatten die Vereinsfahrer in den zurückliegenden Monaten immerhin Einzelfahrten auf Bestellung etwa für Arztbesuche angeboten. Drei bis vier Fahrtwünsche täglich seien auf diese Weise erfüllt worden.
Rund 20 Fahrer stehen bereit
Rund 20 Fahrer stehen zur Verfügung. Um den Einsatzplan reibungslos zu gestalten, werden aber weitere Unterstützer gesucht, die sich auch gerne ans Steuer des Busses setzen. Nachdem das Höchstalter der Chauffeure auf 75 Jahre beschränkt worden ist, braucht es mehr jüngere Fahrer.
Eine Erleichterung steht im Herbst in Aussicht. Ab September steht ein neuer Bus bereit, der etwas breiter ist und deshalb bessere Platzverhältnisse bietet. "Der Bus ist schon da", freut sich Sabine Schilling. Wenn die Fahrer darauf eingewiesen sind, kann mit ihm losgelegt werde.
Wer übernimmt den Vorsitz?
Noch eine Änderung kündigt sich für den Herbst an. Beate Schilling möchte den Vereinsvorsitz in andere Hände legen. Sie hat das Angebot 2009 zusammen mit Angelika Beichel und Annemarie Fell ins Leben gerufen, und bis zur Anerkennung der Ehrenamtlichkeit des Vereins 2014 manchen Kampf mit den Behörden durchfechten müssen. Nun hofft sie, dass einer der Fahrer, die zugleich die Vereinsmitglieder sind, die Nachfolge antritt.